HERSBRUCK – Der Schulabschluss will gebührend gefeiert werden: Vorbei sind jahrelanges Pauken, Nachmittagsunterricht und lange Busfahrten. Ein neuer Lebensabschnitt beginnt, doch davor erhalten die Hersbrucker Schüler noch ihre Zeugnisse. Die Feiern fallen in diesem Jahr wegen Corona etwas bescheidener aus.
Heute überreicht der Direktor des Paul-Pfinzing-Gymnasiums (PPG), Klaus Neunhoeffer, die Abiturzeugnisse an 125 Absolventen. Sie haben ein ungewöhnliches Abitur hinter sich, doch mit den Leistungen ist Neunhoeffer sehr zufrieden: „Die Noten des PPG liegen im bayernweiten Durchschnitt. Die meisten haben ihr Ziel erreicht und sogar zwei haben mit 1,0 bestanden.“ Es sei ein „ehrliches Abitur“ gewesen, sowohl was die Prüfungsaufgaben betrifft, als auch die Resultate der Schüler.
Und das wird heute auch gewürdigt: Neunhoeffer verleiht in der Dreifachturnhalle die Zeugnisse und wie auch sonst erhalten einige Schüler besondere Ehrungen. Anwesend sind in diesem Jahr zur Zeremonie nur Abiturienten, Lehrer und einige Repräsentanten des PPG – die Eltern haben aufgrund der Obergrenze von 150 Personen leider keinen Zutritt. Doch ganz müssen sie nicht auf die Feier verzichten: Schon währenddessen werden Fotos gemacht und gefilmt, so dass Eltern und Verwandte zuhause die Übergabe noch einmal anschauen können.
Gelegenheit für Familienfotos gibt Fotograf Michael Schober: Nach der Veranstaltung öffnet er sein Studio für die Absolventen und Familien und sorgt für wenigstens eine gemeinsame Erinnerung an den großen Tag. „Nicht nur für den Schulabgänger, sondern auch für die Eltern ist das ein besonderes Erlebnis. Schließlich beginnt hier ein neuer Lebensabschnitt“, so Neunhoeffer. Und dieser Beginn will auch fotografisch festgehalten werden.
In guter Erinnerung
Die Zeremonie am PPG läuft heute anders ab als gewohnt – ohne Sektempfang und großer Party, dafür mit Maske im Gepäck und Abendkleid. Trotzdem hofft Neunhoeffer, dass das PPG seinen Ehemaligen gut in Erinnerung bleibt und im September ein neues Schuljahr mit mehr Normalität, so wie sie früher war, beginnt.
Am 24. Juli verabschiedet die Johannes-Scharrer-Realschule seine Absolventen in der Geru-Halle: zeitlich versetzt, so dass jede der vier zehnten Klassen „ihre“ Zeremonie hat. „Das ist ein großer Aufwand für uns, weil wir letztendlich viermal die selbe Veranstaltung abhalten. Aber das geht in diesem Jahr nicht anders“, sagt Thomas Zankl, Rektor der Realschule. Die Zeugnisübergabe findet am letzten Schultag statt – so spät wie noch nie. Aber noch stecken die Schüler in den mündlichen Prüfungen. „Es hat sich alles ein Stück nach hinten verschoben“, so Zankl.
Ein Gutes haben die reduzierten Feierlichkeiten dann doch: Weil immer nur eine Klasse ihre Zeugnisse erhält, sind weniger Personen im Raum und die Schüler dürfen sogar zwei Begleitpersonen mitbringen. Sonst gelten die gängigen Hygieneregeln, die auch aus Restaurantbesuchen bekannt sind: Zum Platz hin und weg müssen alle ihre Masken tragen, während sie sitzen nicht und zwischen den einzelnen Familien besteht eineinhalb Meter Abstand.
„Es wird eine abgespeckte Zeremonie – und trotzdem ein feierlicher Abschluss sein“, so Zankl. Die Musiklehrer sorgen für instrumentale Begleitung, die Reden sind deutlich reduziert und der Elternbeirat gratuliert den Absolventen über ein Video. Einen Gottesdienst gibt es in diesem Jahr auch nicht, dafür verbreitet die Fachschaft Religion eine besinnliche Atmosphäre – ebenfalls via Video.
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„Ciao“ in Schichten
Anwesend werden am kommenden Freitag Schüler, Begleiter und einige Lehrer sein; die aber im „Schichtbetrieb“: „Die Lehrer haben ja dann schon einen Schultag hinter sich. Damit es nicht zu viel wird und sich nicht zu viele Personen in der Halle aufhalten, wechseln sich die Lehrer bei den jeweiligen Veranstaltungen ab“, erklärt Zankl.
An der Grete-Schickedanz-Mittelschule werde die diesjährige Zeugnisübergabe ebenfalls eher „unspektakulär“, sagt Konrektor Stefan Schütz. Eine zentrale Abschlussfeier gebe es nicht, stattdessen bekommen die 120 Absolventen ihre Zeugnisse im Hof des Hirtenmuseums überreicht: die zehnten Klassen des Mittlere-Reife-Zuges am Abend des 23. Juli, die Absolventen der neunjährigen Schullaufbahn am Vormittag des 24. Juli.
Jeder Abschlussschüler darf lediglich eine Begleitperson zur Zeremonie mitbringen. Für die musikalische Umrahmung sorgen Lieder, die jede Klasse selbst gewählt hat und die digital abgespielt werden. Neben den Schülern, Begleitern, Klasslehrern und der Schulleitung werden im Hirtenmuseum auch Vertreter des Schulverbands, des Elternbeirats, der Sparkasse und der Barmer Ersatzkasse anwesend sein, um zum Schulabschluss zu gratulieren.