Interessante Experimente

Ferienprogramm im Heimatmuseum

Zum Ende des Ferienprogramms mischten die Kinder ihren eigenen Tee. | Foto: privat2023/08/Ferienprogramm-Heimatmuseum.jpeg

POMMELSBRUNN – Kinder erkundeten im Rahmen des Ferienprogramms die beiden Pommelsbrunner Museen. Los ging es im Heimatmuseum. Vier Wochen ohne Nahrung oder vier Tage ohne Wasser kann der Mensch überleben. Aber vier Minuten ohne Luft zu atmen? Keine Chance.

Ein Kind hat erzählt: „Ich hab mal auf die Uhr dabei geschaut; ich hab geschafft eine halbe Minute lang die Luft anzuhalten.“ Doch wie sieht man Luft? Als ausgeatmete Atemluft im Winter und Rauch aus dem Schornstein oder als Wind. Die Kinder lernten, dass Luft Geräusche macht und sie gut oder schlecht riechen kann.

Viel Spaß hatten alle, als ihre aufgeblasenen Luftballons durch das Zimmer flogen oder laute Quietsch-Geräusche machten oder beim Zerplatzen knallten. „Papierraketen“ auf einen Strohhalm gesetzt trafen ihre Ziele. Papierflieger flogen durch die Luft.

Das interessanteste Experiment an diesem Nachmittag, dass Luft existiert: bunte Pops in ein Schiffchen gepackt, ein Glas darüber gestülpt, vorsichtig ins Wasser getaucht. Ein Wunder, die unsichtbare Luft bleibt im Glas und die Pops sind nach dem Auftauchen trocken.

Und noch etwas Unglaubliches erfuhren die Teilnehmer des Ferienprogramms: Ein Kubikmeter Luft wiegt mehr als ein Kilo und die kilometerhohe Luftsäule, die sich über unseren Körpern auftürmt, wiegt so viel wie zwei Elefanten. Es ist erstaunlich, wie die Körper dagegen drücken müssen, damit sie nicht plattgepresst werden, staunten die Jungs und Mädchen.

Passend zum Thema der Sonderausstellung im Heimatmuseum „Unser Wald“ machten die Kinder ein weiteres Experiment: Saugt man Saft in einen Strohhalm und hält das Loch oben mit dem Finger zu, bleibt der Saft drin, weil von oben keine Luft draufdrückt. Auf diese Weise transportieren auch Bäume „Mineralwasser“ in ihrem Leitungssystem hoch bis in die Blätter. Sie atmen dazu noch CO₂ ein aus der Luft. Dann wandeln sie die beiden Sachen mit Hilfe von Sonnenlicht und ihrem eigenen Blattgrün in Zucker für ihr Wachstum um und Sauerstoff bleibt dabei als „Abfallprodukt“ übrig.

In die Geschichte tauchten die Kinder dann im historischen Badhaus ein. Keiner weiß genau, wie alt es wirklich ist. Auf jeden Fall stand es im Jahr 1486 bereits da. In einem Stiftungsbrief übertrug Eberhard von Mistelbeck, der damalige Besitzer der Burg Lichtenstein, das Haus an die Kirche. Es gibt sogar ein Bild von 1593 von Pommelsbrunn mit dem Badhaus. Ein Bergrutsch vom Zankelstein kam kurz hinter dem Haus zum Stillstand und der berühmte Kartograph Paul Pfinzing zeichnete das.

Doch was war im Mittelalter im Badhaus los? Der Bader war der „Chef“ hier. Er hatte viele Aufgaben: Die Menschen kamen nicht nur zum Baden. Er hat Haare geschnitten, rasiert, Zähne gezogen, gebrochene Knochen geschient und hatte für viele Krankheiten ein Kräutlein. Das Schröpfen war zu der Zeit große Mode. Die ausgestellten „Werkzeuge“ für Schröpfen und Aderlass fanden die Kinder echt gruselig.

Seife war damals rar und teuer, man hat sich mit Seifenkraut oder, zum Erstaunen der Kinder, mit Aschenlauge gewaschen. Guten Duft lieferten Rosenblätter oder Lavendel. Die Frage, warum es den Keller mit Wasserloch gibt, konnte nicht geklärt werden. Irgendwann wurde er zugemauert und geriet sogar in Vergessenheit.

In der ehemaligen Wohnstube des Baders stand ein Korb mit Kräutern. Die Beschreibungen, wofür sie gut sind, lasen Interessierte nach. Mit diesem Wissen machten sich alle mit Begeisterung ans Werk, um ihre eigenen Teemischungen herzustellen, zum Beispiel „Gute Laune-Tee“ oder „Bauchweh-Tee“.

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