Zweiter Liederabend zum 110-jährigen Jubiläum

MGV Högen feiert

Frisch, fromm, frei, fröhlich und vor allem musikalisch ging es bei der Jubiläumsfeier des MGV Högen her. Foto: F. Müller2015/05/5_2_3_2_20150508_MGV.jpg

HÖGEN – Ein Feuerwerk an Chorgesang unterschiedlichster Prägung zündete der MGV Högen bei einem weiteren Liederabend zum 110. Geburtstag. Besondere Gäste waren dabei die Sänger des Partnervereins MGV Alpenland Mariazell.

Im Saal des Vereinslokals „Sternwirt“ herrschte eine bunte Vielfalt an schmucker Sängerkleidung, angefangen vom Jubelverein mit den dunkelgrünen Westen und roten Halsbändchen über die österreichischen Gäste mit hellgrün-karierten Westen samt schwarzen Kurzkrawatten bis zu den weinroten Jacken des MGV Haunritz und den fliederfarbenen Schals der Damen und roten Krawatten der Herrn des Sängerbundes Oed. Ebenso bunt waren auch die Liedvorträge bei den mehrmaligen Auftritten.

Zunächst blies das Hornquartett der Familie Neubauer das musikalische Willkommen, dem MGV-Vorsitzender Hans-Werner Haas die Begrüßung aller Gäste, unter ihnen Ehrenchorleiter Hans-Georg Pickel und Pommelsbrunns 2. Bürgermeister Reinhard Weih, folgen ließ. Der langjährige Partnerverein des MGV Alpenland Mariazell aus der Steiermark hatte sich nicht lange bitten lassen und war zum Mitfeiern gekommen. Das Mitwirken der gemeindlichen Nachbarn zeigte die gepflegte gute Verbindung untereinander.

Der fröhliche Gruß des Jubelvereins unter Leitung von Gerhart Neubauer mit dem „Seid uns willkommen, liebe Gäste“ war Auftakt zu vielen Volksweisen, Evergreens und Frühlingsliedern. Die Moderation dazu hatte Ehrenvorsitzender und Altbürgermeister Georg Schmid übernommen. Darin eingebettet trug zunächst Schriftführer Richard Herrmann Auszüge aus der Vereinschronik vor, von den ersten Schritten im Jahr 1905 über die gute Entwicklung bis zum Stillstand in der Kriegszeit. Erst 1957 raffte man sich zur Wiedergründung auf, weil man damals den jungen Hans-Georg Pickel als Dirigenten gewinnen konnte. Es ging wieder aufwärts mit den Höhepunkten der Partnerschaft mit Mariazell 1978 und Burkhardshain (Sachsen) im Jahr 1991 sowie den Vereinsjubiläen, zuletzt das 100-jährige im Jahr 2005.

Grenzenlose Freundschaft

Mit Frühlingsweisen erfreute der gemischte Chor des Sängerbundes Oed unter Leitung von Regina Rösch, der dem Grußwort von Bürgermeister Reiner Pickel Platz machte. Dieser ließ seine Gedanken auf die lange Wirkenszeit zurückschweifen mit ihren Höhen und Tiefen. Der MGV sei immer eine Bereicherung des kulturellen und gesellschaftlichen Dorflebens gewesen. Und die Freundschaft über Grenzen hinweg könne nur gelobt werden. Ebenso positiv sah stellvertretender Landrat Franz Birkl das Jubiläum und die Bedeutung des Vereins. Er freute sich auf den Genuss durch die österreichischen Freunde. Für die langjährigen Dienste von Chorleiter und so manchen Vorständen sagte er ein „Vergelt s Gott“. Dem MGV wünschte er noch eine gute Zeit der Pflege des überlieferten und auch modernen Liedguts.

Der MGV Haunritz mit seiner neuen Dirigentin Schanna Ibler gab ein Trinklied und das nachdenkliche „Bajazzo“ zum Besten. Pfarrer Roland Klein aus Pommelsbrunn kommt gerne zu sängerischen Jubiläen, weil hier seit Generationen das Liedgut gepflegt und die Gemeinschaft erhalten wird. Für das Wirken der Chöre in ihrer Vielfalt müsse man dankbar sein.

„A Liedl“ von den Mariazellern

Endlich stellten sich die Sänger aus Mariazell auf, nachdem Georg Schmid an den ersten Besuch in Högen 1978 und die seitdem entstandenen privaten Freundschaften sowie die insgesamt je acht gegenseitigen Besuche erinnerte. In der weichen österreichischen Sprache klangen das „A Liedl für di“, die Verehrung von Maria und die Schilderung des „Jungen Tags“ unter Leitung von Bruno Brandl besonders innig. Nach der Pause sangen die Chöre in lockerer Folge weitere bekannte Volkslieder, wobei der Jubelchor von der Horngruppe begleitet wurde.

Bei den Mariazeller Gästen durfte ein Jodlerlied, mit Sologesang besonders wirkungsvoll, nicht fehlen. Dabei bestätigte ihr Obmann Gerhard Kleinhofer in launigen Worten die feste Freundschaft der bald 40 Jahre, die bestimmt weiter gepflegt wird. Sie seien gerne gekommen, um die gegenseitige Schätzung aufzufrischen. Als „Mitbringerl“ wechselten spezieller Kräuterlikör für den Chor und jeden einzelnen Sänger die Besitzer.

Die Högener revanchierten sich mit Weinpräsenten. Auch sein Vorgänger Karl Schuster, der lange Jahre seit Beginn der Partnerschaft verantwortlich tätig war, erinnerte sich gerührt an die Anfänge. Die Kommunalpolitiker wurden von Gerhard eingeladen, auch einmal mit in die Steiermark zu fahren. Beim Auftritt des MGV Haunritz gratulierte Helmut Maul zum Jubiläum und wünschte weiterhin eine gute Nachbarschaft. In die gleiche Kerbe schlug der Vorsitzende Thomas Göhring des Sängerbundes Oed, der eindringlich appellierte, in den Anstrengungen zur Erhaltung der sängerischen Gemeinschaft nicht nachzulassen.

Fulminanter Abschluss

Zum stimmgewaltigen Abschluss ließ der gemeinsame Chor des MGV Högen und des Alpenland Mariazell das bekannte Weinlied „Aus der Traube in die Tonne“ zur Freude der übrigen Gäste erklingen. Das Schlusswort des Vorsitzenden Hans-Werner Haas nach einem schönen Abend in gemeinsamer Runde bedeutete allerdings keineswegs den raschen Aufbruch. Die beiden befreundeten Vereine nutzten die begrenzte Zeit des Beisammenseins für gute Unterhaltung und noch manches spontane Lied.

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