SCHWAIG/BEHRINGERSDORF — Zum zweiten Mal hatten Schüler aus der Region Gelegenheit, sich direkt vor Ort in Schwaiger und Behringersdorfer Firmen ein Bild von den unterschiedlichsten Ausbildungsberufen zu verschaffen. Neun Shuttle-Busse fuhren die Teilnehmer von Betrieb zu Betrieb und waren ständig unterwegs. Das Interesse der Jugendlichen an dieser Tour war groß.
Nach dem Erfolg bei der Premiere im vergangenen Jahr haben die Organisatoren, allen voran die Zapf-Werke mit Hannes Zapf, auch heuer wieder eine Schüler-Tour durch 20 Ausbildungsbetriebe in Schwaig und Behringersdorf auf die Beine gestellt. Sie warben dafür mit dem Slogan „Wir bilden euch aus“. An die 80 Jugendliche nahmen teil.
In Behringersdorf wurden die Sparkasse, die Zapfwerke, die VR-Bank, die Firma Auto-Weidinger, die Firma Maisel, die Firma Brunner Drehtechnik, das Versicherungsbüro Lindner, die Gemeindebücherei und der evangelische Kindergarten besucht. Am Schwaiger Plärrer war der Schnittpunkt zu den Rundfahrten in dem Hauptort der Gemeinde. Dort wurden die Firmen Hahn, Hüttinger, Sumitomo, Büschel, Brunnhöfer, Leber, Marmot, Cito, Art Decoration und Byteformer angefahren.
Start der Aktion war im Bürgersaal in Behringersdorf, wo Firmenvertreter an Info-Ständen für Fragen bereitstanden und gerne Tipps gaben. Die vielen interessierten Schüler machten davon eifrig Gebrauch und verschafften sich dort zunächst einen Überblick über das umfassende Angebot.
„Alles perfekt“
Für die Firma Zapf war zum Beispiel Gabriel Bonyo vor Ort, selbst Auszubildender im zweiten Lehrjahr, der den Jugendlichen seinen Ausbildungsbetrieb mit den Worten: „Alles perfekt, prima Beruf“ empfahl. Beim anschließenden Besuch der Firma, die Industriemechaniker, Verfahrensmechaniker, Elektriker und Maschinenanlagenführer ausbildet, konnten sich die Besucher ein umfassendes Bild vor Ort machen.
Drei Schüler aus der Geschwister-Scholl-Mittelschule in Röthenbach waren sichtlich beeindruckt und stellten fest: „Wir haben überhaupt nicht gewusst, dass es solche Berufe gibt und wir könnten uns gut vorstellen, hier dabei zu sein.“ Michael Gruber, Ausbildungsleiter im Unternehmen, hofft, dass sich einige der Jugendlichen als Praktikanten oder Azubis baldmöglichst bei ihm melden.
Die VR-Bank im Nahversorgungszentrum Behringersdorf war ebenfalls gut besucht, wobei die Geschäftsstellenleiterin Ilona Mackh klar stellte: „Als Bank haben wir naturgemäß jede Menge Anfragen nach Ausbildungsplätzen, so dass wir diese Aktion eigentlich mehr als Information für die Jugend sehen.“
In Schwaig befindet sich das Europa-Zentrum des Outdoor-Labels „Marmot“. Dort werden Groß- und Einzelhandelskaufleute ausgebildet. Dementsprechend waren vor allem Mädchen an einem Rundgang interessiert. Florian Zeibig informierte als Vertreter des Ausbildungsleiters über die Aufgaben in diesem Beruf, der neben dem Verkauf vor allem auch die Präsentation der Waren bei Messen und Werbeveranstaltungen beinhaltet.
Einige Mädchen aus der Realschule Lauf und der Mittelschule Eckental waren vom Betrieb sehr angetan und überlegten, ob eine derartige Berufsausbildung für sie in Frage käme. Vor allem fanden sie es sehr reizvoll, die Firma bei Messen vertreten zu können.
Für handwerklich begabte Schüler waren vor allem die Besuche bei technischen Unternehmen interessant, beispielsweise bei der Firma Büschel, die Feinwerkmechaniker, Industriemechaniker und Mechatroniker ausbildet. Beim Besuch der Lehrwerkstatt präsentierte Ausbildungsleiter Michael Fröhling Werkstücke des Betriebs, der hauptsächlich Autositzteile herstellt.
24 Lehrlinge im Betrieb
Fröhling erklärte stolz, dass derzeit 24 Lehrlinge im Betrieb ausgebildet werden und er darauf hoffe, dass weitere Jugendliche den Weg zu seiner Firma finden. „Ich war schon letztes Jahr überrascht, wie viel Interesse an unserem Beruf herrscht, denn der Besuch war damals schon überragend“, erinnert er sich. Philipp Bauer, Auszubildender zum Feinmechaniker im dritten Lehrjahr, ist von seinem Betrieb überzeugt und behauptete selbstbewusst: „Ich fühle mich hier sauwohl und kann mir eigentlich keinen besseren Beruf vorstellen.“
Die gelungene Veranstaltung gipfelte in einer kleinen Abschlussparty mit Würstchen und Getränken im Bürgersaal Behringersdorf. Viele der zukünftigen Auszubildenden waren überzeugt davon, dass dieser Nachmittag keine vergeudete Zeit war, sondern sie bei der Suche nach einem für sie geeigneten Beruf einen weiten Schritt nach vorne gebracht habe.