Unterstützung für Bisping: Direkt und indirekt

FW-Mann und 2. Bürgermeister Manfred Scheld am Rednerpult der Grünen: Er will Bürgermeisterkandidat Benedikt Bisping in Lauf „den Weg bereiten“.     Foto: Moritz
FW-Mann und 2. Bürgermeister Manfred Scheld am Rednerpult der Grünen: Er will Bürgermeisterkandidat Benedikt Bisping in Lauf „den Weg bereiten“. Foto: Moritz2008/03/20080312_gruenelaufdaxenbscheld_big.jpg

LAUF (mm) — Manfred Scheld steigt für Benedikt Bisping in die Bütt: der ausgeschiedene FW-Bürgermeisterkandidat und 2. Laufer Bürgermeister eröffnete mit seinem Grußwort eine Stichwahlkampfveranstaltung der Laufer Grünen mit Grünen-Landesvorsitzendem Sepp Daxenberger als Stargast. „Ich denke, dass der heutige Abend dazu beitragen wird, Ihnen Benedikt Bisping nahe zu bringen,“ sagte Scheld. In den ersten Reihen des mit rund 150 Gästen gefüllten Wollner-Nebensaals saßen neben Laufer SPD-Spitzen, die offiziell für Bisping als Bürgermeister votierten, noch weitere Vertreter der Freien Wähler.

Wenn ein neuer dynamischer Mann da sei, so Scheld, solle man ihm den Weg bereiten, und fügte ein paar launige Worte an: Er wird zwar aufblühen, wenn am Wahlsonntag alles gut für ihn läuft, aber warten wir noch ein paar Wochen … In seiner Funktion als 2. Bürgermeister überbrachte Manfred Scheld die Grüße des Stadtrats und erinnerte daran, dass die Laufer Zukunft von allen Vertretern im Gremium gemacht wird. „Wir sind auf einem guten Weg, neue Wege zu gehen.“

Es seien unglaubliche Dinge, die in diesen Tagen passieren, freute sich Benedikt Bisping, die ausdrücklichen Grüße von Landrat Reich übermittelnd, der sein Kommen für die Ulrich-Maly-Veranstaltung am Samstag angekündigt hatte: „Drei der vier Laufer Bürgermeisterkandidaten sind heute hier versammelt.“

Vor und neben dem Rednerpult hatten Platz genommen: der ausgeschiedene SPD-Bürgermeisterkandidat Georg Schweikert neben dem künftigen SPD-Sprecher Alexander Horlamus, Letzterer mit grünen Tönen in der Krawatte, einige Sitze weiter, neben dem ehemaligen Laufer Stadtwerkeleiter Hans-Dieter Zantop und seiner Frau, der SPD-Ortsvorsitzende Rüdiger Löster, wieder einen Tisch weiter FW-Stadtrat Claus Offenhammer und SPD-Stadtrat Johannes Auernheimer sowie direkt neben dem Rednerpult FW-Gemeinderat Gerhard Kroder (grünes Hemd) aus Neunkirchen, der Vater von Armin Kroder. Benedikt Bisping im Gegenzug trug an diesem Abend Orange. Nur eines unterschied die FW-Angehörigen von den SPD-Vertretern: Sie trugen nicht wie die Sozialdemokraten den Button „Jetzt: Benedikt“ am Revers.

SPD-Ortsvorsitzender Löster bekräftigte in seinem Grußwort noch einmal die offizielle Bisping-Unterstützung der Laufer SPD: Wer die Wahlziele der SPD teile, an erster Stelle Familienfreundlichkeit, Unweltfreundlichkeit und Bürgernähe, für den gebe es am Sonntag nur eine Möglichkeit. „Wir rufen unsere Wähler dazu auf, Benedikt Bisping zum Bürgermeister zu wählen.“ Dies habe zudem den positiven Nebeneffekt, dass dann mit Erika Vogel eine weitere Frau – bisher sind es nur fünf – und Grüne in den Laufer Stadtrat einziehen würde.

Bisping hatte den Saal souverän im Griff. In lockerem und pointenreichem Plauderton erläuterte er seine politischen Schwerpunkte, Zwischenapplaus war ihm regelmäßig sicher. In den Mittelpunkt stellte er immer wieder die Gemeinschaft mit seinem Team und einen neuen Politikstil, der bewusst auf die Kompetenz engagierter Bürger setzt.

Hier setzte auch Hauptredner Sepp Daxenberger ein, der über zwei Legislaturperioden die Gemeinde Waging regiert hat und jetzt nicht mehr kandidierte, weil er sich mehr der Landespolitik widmen will. Waging sei vor zwölf Jahren, genau wie Lauf jetzt, eine gesunde, prosperierende Kommune gewesen. Trotzdem seien die Menschen unzufrieden gewesen. Und zwar deswegen, weil die Entscheidungen in Waging von nur wenigen hinter den Türen des Sitzungssaals getroffen wurden.

Die Grünen hätten dagegen auf den größten Schatz gesetzt, den eine Gemeinde hat, nämlich auf die Menschen, die in ihr leben. Ihnen ging es darum, sie in den Entscheidungsprozess einzubinden, um Mitmachdemokratie. „Das ist zwar anstrengend, aber das Ergebnis ist erfolgreich, die Menschen sind zufrieden.“ In den bayerischen Gemeinden, in denen grüne Bürgermeister sich wieder zur Wahl stellten, wurden sie auch wieder gewählt, so ein vital auftretender Daxenberger, dem seine schwere Krebserkrankung nicht mehr anzumerken war. „Die Städte blühten tatsächlich auf.“ Und sie stünden auch wirtschaftlich erfolgreich da. „Für uns Grüne hat Nachhaltigkeit auch mit Finanzen zu tun.“

Schlitzohrig-humorvoll machte er Werbung für Bisping: Das Wahlergebnis in Lauf habe ihn überhaupt nicht überrascht, weil er schon gewusst habe, „dass die Laufer ned dumm san“. Den vor der Stichwahl noch Zögernden rief er zu: „Traut’s euch. Lauf kann gewinnen, wenn ihr den Besten zum Bürgermeister wählt, und der Beste in Lauf ist eindeutig der Benedikt.“

Als beim Hinausgehen nach dem zweistündigen Wahl-Abend ein Gast noch nach einem der ausliegenden Sonnenblumenkerntütchen griff, kommentierte dies ein anderer: „Die Saat wird aufgehen.“

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