SCHWAIG — Nach zwölf Jahren hat die FDP wieder den Sprung in den Schwaiger Gemeinderat geschafft. Auch die Grünen konnten einen Sitz dazu gewinnen und stellen nun zwei Räte. Jeweils einen Sitz verloren haben CSU und SPD, die FWG konnte ihre Position verteidigen.
Die zukünftige Zusammensetzung des Schwaiger Gemeinderats (in Klammern die Zahl der Stimmen):
CSU, 7 Sitze: 1. Werner Simon (2897), 2. Petra Oberhäuser (1666, neu), 3. Stefan Simon (1341, neu), 4. Ralf-Michael Dörr (1330), 5. Peter Schuster (1285, neu), 6. Heinz Schultheiß (1195), 7. Dr. Heinrich Körbel (1147, neu).
FWG, 6 Sitze: 1. Thomas Noß (2068), 2. Thomas Wittmann (1864, neu), 3. Wilhelm Scherm (1656, neu), 4. Walter Neumann (1590), 5. Hermann Rummel (1555), 6. Doris Bassimir (1401, neu).
SPD 4 Sitze, : 1. Brigitte Zepf (1372), 2. Roland Brandmüller (1271), 3. Robert Reitzenstein (894), 4. Inge Körber (871, neu).
Grüne, 2 Sitze: 1. Irmingard Fritsch (990, neu), Benjamin Stockmayer (961, neu).
FDP, 1 Sitz: Romina Rieder (520, neu).
Durch dieses Ergebnis wird der Schwaiger Gemeinderat gründlich durcheinander gewirbelt: Gleich elf Neue konnten das Vertrauen der Bürger gewinnen. Während sich bei CSU, FWG, Grünen und FDP die auf der Liste oben platzierten Kandidaten durchsetzen konnten, wurde Inge Körber, die auf der SPD-Liste nur an Platz 20 angetreten war, auf Platz vier und somit in den Rat gewählt.
„Keine Überraschung“ war das für SPD-Fraktionsvorsitzende Brigitte Zepf, die den Verlust eines Sitzes als „bitter“ bezeichnet. Zumindest habe auch „das konservative Lager“ mit CSU und FWG nicht zugelegt. Durch eine gute Zusammenarbeit mit Grünen und FDP könnten sich nun im Gemeinderat ganz neue Perspektiven ergeben. Werner Simon, Fraktionssprecher der Schwaiger CSU sieht das Ergebnis der Wahl ebenfalls gespalten: „Natürlich hätten wir unsere acht Sitze gern behalten, aber wir können auch mit sieben leben.“ Simon führt den Stimmenverlust zum einen auf die niedrige Wahlbeteiligung (56,61%) zurück, aber auch darauf, dass mit Günter Nießer und Georg Müller zwei gestandene Gemeinderäte nicht mehr angetreten waren. Außerdem habe man „Stimmen aus der Mitte“ wohl an die FDP verloren.
Das glaubt auch FDP-Ortssprecher Hans Redenbacher. Er sieht das Ergebnis der Schwaiger Wahl ganz im allgemeinen Trend, der sich in Bayern abgezeichnet habe: weg von den großen Parteien, hin zu den kleinen: „Offenbar wollen die Schwaiger, dass wieder mehr Farbe am Tisch sitzt.“ Die Liberalen, die nach zwölf Jahren erstmals wieder im Schwaiger Rat vertreten sind, wollen nun mit den Grünen über eine Fraktionsgemeinschaft reden, um so eventuell Ausschusssitze ergattern zu können.
Die Grünen sind zu Verhandlungen bereit, wie Irmingard Fritsch bestätigt. Sie ist froh, dass die Grünen nun zu zweit im Rat sitzen und führt das gute Ergebnis auch auf die Arbeit des früheren Gemeinderats Manfred Becker zurück, der nicht mehr angetreten war.