Bäuerin kocht bei BR-Landfrauenküche mit

Feuchter Bauernmarkt kommt ins Fernsehen

Fisch und Käse: Bei Frau Hollweck passt das an ihrem Feuchter Stand wunderbar zusammen
Fisch und Käse: Bei Frau Hollweck passt das an ihrem Feuchter Stand wunderbar zusammen2013/06/hollweck_auf_bauernmarkt.jpg

FEUCHT – Hoher Besuch auf dem gestrigen Feuchter Bauernmarkt: Ein Fernsehteam des Bayerischen Rundfunks schaute Sabine Hollweck beim Verkaufen von Käse und Fisch über die Schulter. Die Oberpfälzerin ist eine der Kandidatinnen im Kochduell der „Landfrauenküche.“
Eine ganze Woche lang, seit Montag, begleitet das Fernsehteam die 45-Jährige durch ihren Alltag. Und der hat es in sich: Die Tage der zweifachen Mutter beginnen um fünf Uhr morgens und enden oftmals erst um 22 Uhr. „Wenn eine Kuh kalbt, kann es auch später werden“, plaudert die Landwirtin, die mit ihrem Mann auf dem Bürgerhof bei Pilsach eine Käserei und eine Fischzucht im oberpfälzerischen Unterried betreibt. Der Hof ist gerade einmal vier Kilometer von der mittelfränkischen Grenze entfernt. Kein Wunder also, dass die Bäuerin ihre Produkte auch in Altdorf und Feucht verkauft.
„Einzigartige Kombination“
Auf sechs Bauernmärkten sind die schmackhaften Käselaibe und Fische zu finden. Eine Spezialität ist der zwei Jahre alte Käse namens Bürgertaler. „Bei vier Märkten bin ich Gründungsmitglied“, berichtet die geborene Niederbayerin stolz. Die wöchentliche Veranstaltung in Feucht hat sie mit initiiert und aufgebaut.
Um die Fischzucht und die Produktion des Käses kümmert sich ihr Ehemann Willibald. Das Verkaufen liegt in Sabines Hand. Die Milch für den Käse stammt von den eigenen 50 Kühen. Ihre Tiere sind ihre Passion. „Der Umgang mit Menschen liegt mir, der mit Kühen noch mehr“, schmunzelt Hollweck. Möglicherweise, weil sie in Kindertagen, im niederbayerischen Simbach am Inn, mit fünf Wiederkäuern aufgewachsen ist. „Das liegt mir im Blut“, sagt die Landwirtin. Und das spüren auch die Tiere. Hollweck spricht liebevoll von ihren „Schmusekühen“. „Die sind so liebenswürdig, weil sie ausschließlich von Frauen betreut und versorgt werden.“
Im Jahr 2006 bauten die Hollwecks den Stall um, die Vierbeiner freuen sich seitdem über einen tierischen Wellnessbereich und Melkroboter.
Eigentlich wollte sie Lehrerin werden, doch seit 15 Jahren führt sie mit ihrem Mann den Betrieb seiner Eltern weiter. Seit 1647 befindet sich der „Bürger-Hof” nun in der zehnten Generation in Familienbesitz. Die Schwiegereltern hatten einen kleinen Milchhof. „Nicht wirtschaftlich“ befand das Ehepaar Hollweck. Sie müssen es wissen: Schließlich sind beide studierte Landwirte, die sich an der Uni in Weihenstephan kennengelernt hatten. So beschlossen sie, die Milch weiterzuverarbeiten und die Fischzucht aufzubauen. „Eine einzigartige Kombination“, erzählt Hollweck.
Wohl deshalb kam das Fernsehen auf die 45-Jährige zu. Im Internet waren sie auf den Betrieb gestoßen. „Landfrauenküche“ heißt das Format im Bayerischen Rundfunk, das sich zwischenzeitlich zur Kultsendung gemausert hat. Sieben Bäuerinnen aus den sieben bayerischen Regierungsbezirken kochen ein Drei-Gänge-Menü, stellen sich und ihren Hof vor. Hollweck und ihre Mitstreiterinnen fahren im Oktober zum Finale nach München. Starkoch Alfred Schubeck wird dort die Menüs noch ein wenig verfeinern und die Siegerin küren. 
Vergangene Woche speisten die sieben Frauen bereits in Kulmbach. „Das wird schwer zu toppen sein“, berichtet Hollweck. Sie kocht am Freitag ihr Menü. Es gibt Fisch und Käse – mehr verrät sie nicht. Kai Mirjam Kappes
Die neue BR-Staffel der Landfrauenküche startet Ende September. 

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