WINKELHAID – Überraschende Lösung im Gezerre um das denkmalgeschützte Haus in der Richthausener Straße in Winkelhaid: Das Haus ist gerettet. Angelika und Thomas Kiesel haben das Gebäude übernommen, es fehlt nur noch die notarielle Verbriefung, die am 18. Juni erfolgen soll.
Der Unternehmer hat vor Jahren in Grünsberg die Gaststätte Postmeister gekauft, ebenfalls ein denkmalgeschütztes Bauwerk, und das Haus in enger Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege vorbildlich saniert. Mit seiner Frau Angelika wohnt er hier und betreibt im Erdgeschoss die dortige Gastronomie. Ansonsten ist die Firma Thomas Kiesel bayernweit in Sachen Sanierung historischer Baustubstanz unterwegs.
So macht der Grünsberger unter anderem Sonderkernbohrungen in Sandsteinbauten, aus denen Proben für die Untersuchung in der Landesgewerbeanstalt (LGA) genommen werden. Kiesel arbeitete am Würzburger Käppele ebenso wie an den alten Mainbrücken in Ochsenfurt und Lohr, war aber auch in Feucht etwa bei der Sanierung des ehemaligen Forstamts oder des Ebl-Hauses tätig.
Die große Erfahrung mit sanierungsbedürftigen Sandsteingebäuden gibt dem Grünsberger die Zuversicht, auch in der Richthausener Straße ein hervorragendes Sanierungsergebnis zu erzielen. Anfangen möchte er am liebsten sofort, weil jetzt, nach dem Einsturz des Dachfirsts die akute Gefahr besteht, dass die Decke des Dachbodens bei Regenwetter durchweicht. Andererseits ist der Käufer des Hauses gar nicht traurig darüber, dass der Firstbalken brach: „Da hat der Herrgott geholfen, weil wir hier ohnehin hätten zurückbauen müssen.“ Die Statik des Gebäudes ist tatsächlich problematisch, räumt der Fachmann aus Grünsberg ein. Dabei sind die Probleme aus seiner Sicht aber durchaus lösbar.
Platz für Wohnungen
150.000 bis 200.000 Euro inklusive Eigenleistung wird er in das Gebäude stecken müssen, um es soweit zu sanieren, dass mit dem Innenausbau begonnen werden kann. Dessen Kosten kommen dann noch mal oben drauf. Dabei will Kiesel vorsichtig und sorgfältig vorgehen. So sollen beispielsweise Stuckdecken ebenso erhalten bleiben wie Kachelöfen. Am Ende sollen Wohnungen entstehen, die der Grünsberger vermieten will.
Dass Kiesel sein Handwerk versteht, hat er bei der Sanierung des Postmeisters bewiesen, dessen Dach er anheben musste, um das Gebäude statisch zu sichern. Die Altdorfer Altstadtfreunde waren so begeistert von der Arbeit in Grünsberg, dass sie Kiesels Leistung seinerzeit mit einem Preisgeld honorierten (wir berichteten).
Faible für Altes
Das Ehepaar Kiesel hat ein gemeinsames Faible für alte Häuser. Während sich Thomas Kiesel um Statik und Sandstein kümmert, ist Ehefrau Angelika für den Innenausbau und für Malerarbeiten zuständig. Gekauft hat das Objekt in Winkelhaid deshalb auch das Ehepaar gemeinsam. Seit Monaten schon hatte es sich für das Schönweiß-Haus interessiert und ist froh, dass man es jetzt erwerben konnte. Das Paar hofft, dass die Winkelhaider nun mit der Information zur Rettung des alten Hauses ihre auf einen Abriss zielende Unterschriftenaktion einstampfen. „Das Haus hat ein Herz, das lebt, es will stehen bleiben“, schwärmt Thomas Kiesel.
Mein erster Gedanke: Tolle Zusammenarbeit zw. Denkmalschutz und der Familie bzw. Firma Kiesel!
Vielleicht kann man ja mal recherchieren was für das Anwesen bezahlt wurde? Oder gibts das tolle Stück für 1 Euro? Falls ja, so kann man Eigentümer natürlich auch enteignen. Erst drangsaliert die Denkmalschutzbehörde den Eigentümer so lange bis der sich wirklich nicht mehr zu helfen weiss und plötzlich zieht man dann ein paar völlig uneigennützige ‚Retter‘ aus dem Ärmel, die zufällig, aufgrund ihres profunden Fachwissens sogar Altstadtfreunde in Begeisterungsstürme ausbrechen lassen.
Wenn ich das schon lese ’seit Monaten hätten sie sich für das Anwesen interessiert‘. Ja, warum haben sie es denn dann nicht schon seit Monaten gekauft? Es war für 50000 Euro ganz normal kaufbar. Wie es scheint, wars nur nicht billig genug.
Sorry, aber der hier beschriebene Handel, hat ein Gschmäckle!
Falls, wider Erwarten, Herr Schönweiß doch zumindest für das Grundstück einen angemessenen Betrag bekommen hat, so ziehe ich meine Aussage zurück. Es wäre schön, wenn sich die Zeitung auch um dieses Detail kümmern würde und die Leser dahingehend informiert hätte. Zur Meinungsbildung wäre dieses ‚winzige‘ Detail doch wichtig. Oder gibts was zu vertuschen?
Frau E. aus Feucht: das Gebäude mit 340qm Grund kostet 1€ die Restfäche ca.30qm kostetqm 200€. Er Bekommt, so seine Aussage 70% Hilfe vom Denkmalschutz( Staatsgeld ).Ich wurde immer mit neuen Auflagen Belastet. Zuletzt musste ich meine Lohneinkünfte und Einkommensteuererklärung Vorlegen, also Nackt Ausziehen. Ich hätte dieses Gebäude auch den Damen und Herren vom Denkmalschutz Geschenkt, doch Sie haben Abgelehnt. Notartermin soll anfang Juli sein.
Heute habe ich vom LRA über meinen RA einen Bescheit Bekommen. Kopfzeile Datum 17.05.2013 sie haben am12.06.2013 Festgestellt, der gefährdede Bereich muss bis 14.06.2013 Abgesperrt sein. Was ist wenn ich nicht Erreiber bin? Das LRA wusste schon was am 12.06.2013 ist, und dann Verlangen die auch noch für den Bescheid 150,00€. Übrigens. Herr Werthner vom LRA hat sich einen Dreck Gekümmert um die Absperrung um das Haus. Er war mit 3 weiteren Personen Innerhalb der Absperrung. Beamte.
„150.000 bis 200.000 Euro inklusive Eigenleistung wird er in das Gebäude stecken müssen“
Das klingt erst mal nach nicht viel Investition für die alte Bruchbude
Mit der Förderung durch den Denkmalschutz – aus Steuermitteln, also unser aller Geld ! – werden dann aber schon am Ende mindestens eine halbe Million daraus werden.
Besitzer enteignet ! Steuerzahler wieder mal unsinniger Weise belastet !
„Enteignung“ ist ein harter Begriff. Eigentum verpflichtet, und wenn ich ein Haus nicht in Ordnung halten kann oder möchte, dann kann ich froh sein, wenn jemand mit Initiative auftritt. Zuschüsse aus Steuermitteln hätte der bisherige Besitzer auch bekommen, und ob es sinnvoll ist, in ein solches Haus so viel Geld (auch der Solidargemeinschaft) zu stecken, kann man sicher trefflich und kontrovers diskutieren. Ich denke, der Staat haut an ganz anderen Stellen viel sinnloser Geld aus dem Fenster. Sei’s drum – dem neuen Eigentümer wünsche ich uneingeschränkt ein glückliches Händchen, und den bisherigen Eigentümer beglückwünsche ich, dass er diesen Klotz am Bein demnächst los ist.