NÜRNBERGER LAND – Wildtiere brauchen Wasser. Deshalb leiden Vögel, Säuger und Insekten unter der derzeitigen Trockenperiode. Der Bund Naturschutz empfiehlt in einer Pressemeldung im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse täglich frisches Wasser für Wildtiere anzubieten und den Garten möglichst naturnah zu gestalten.
Die meisten decken zwar ihren Flüssigkeitsbedarf überwiegend mit der Nahrung, aber wenn sie weniger Futtertiere finden, können besonders Säugetiere schnell dehydrieren oder verhungern. „Igel beispielsweise finden bei Trockenheit weniger Nahrung, da sich Würmer und Larven tiefer in die Erde zurückziehen als sonst“, erklärt Herbert Barthel von der Kreisgruppe Nürnberger Land des Bund Naturschutz. „Eichhörnchen werden auf der Suche nach Wasser richtig unvorsichtig. Der Durst bringt die Tiere dazu, in Regentonnen oder Gartenteiche zu steigen, wo sie ertrinken können.“
Wer die Wildtiere und Vögel im Garten unterstützen will, stellt Wassertränken auf. Eine flache Schale mit Frischwasser reiche schon aus. Aufgestellt werde die Tränke an einem schattigen und gut überschaubaren Ort, damit sich mögliche Feinde nicht unbemerkt anschleichen können. An heißen Tagen sollte verunreinigtes Wasser täglich getauscht werden, damit sich keine Krankheitserreger bilden können.
Übrigens: Auch Insekten suchen Wasserstellen auf. „Solitär lebende Wildbienen bringen Wasser in ihre Behausung, um die Brutzellen und Nesteingänge zu verschließen. Dies kann man an Insektenhotels sehr gut beobachten“, weiß Barthel. Honigbienen benötigen das Nass für die Herstellung ihres Futtersafts. Das Drüsensekret der Ammenbienen, auch Gelee Royal genannt, besteht nämlich größtenteils aus Wasser. Es wird zur Aufzucht der Brut und zur Fütterung ihrer Königin genutzt. „Für eine Insektentränke braucht man noch zusätzliches Naturmaterial, auf dem die Tiere landen können. Das können Zweige, Moos oder Steine sein“, erläutert Barthel.
Genauso wichtig wie Wassertränken ist eine naturnahe Gartengestaltung. Heimische Hecken und Sträucher, Hochstauden und ungemähte Wiesen bieten Schutz und Schatten. Sie kühlen die Umgebung und liefern Nahrung in Form von Insekten, Samen und Beeren. Dasselbe gilt auch für begrünte Außenfassaden. Und wer ausreichend Platz hat, sollte dauerhaft Wasser in kleinen Tümpeln bis hin zu größeren Teichen anbieten. Tiere, die in einem Naturgarten leben, können Trockenheit und Hitzeperioden besser tolerieren.