Burgthann – Die Burgthanner SPD hatte zu einem besonderen Heimatabend in Claudias Café geladen und war damit auf regen Zuspruch gestoßen. In einer kurzweiligen Veranstaltung präsentierte Professorin Sabine Fromm von der Technischen Hochschule Nürnberg, Georg Simon Ohm Ergebnisse aus ihrer Studie „Heimatprojekt Bayern“. Moderiert und ergänzt um eigene Umfrageergebnisse aus Burgthann wurde die Veranstaltung von Bürgermeisterkandidat Rainer Bock.
In Fromms auf dreieinhalb Jahre angelegten Studie geht es um den sozialen Zusammenhalt im ländlichen Bayern unter Einbeziehung des demografischen Wandels.
Inzwischen liegen erste Ergebnisse vor. Demnach definieren Menschen ihre „Heimat“ auf drei Arten: als physischen Ort, als emotionale Verbindung oder über soziale Beziehungen. Fast 70 Prozent der Befragten erleben ihren aktuellen Wohnort als ihre Heimat.
28 Prozent wollen bleiben
Eine weitere Frage befasste sich damit, ob und warum Bewohner in ländlichen Gemeinden bleiben oder wegziehen. Unter den befragten jungen Menschen zwischen 16 und 24 Jahren waren 28 Prozent sicher, dass sie bleiben wollen. Ein weiteres Drittel würde bleiben, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt wären. Familiäre und emotionale Bindungen sind dagegen die Hauptgründe für die Rückkehr ehemaliger Bewohner in ihre Heimatorte.
Prof. Fromm wies ausdrücklich daraufhin, dass die ausführlichen Ergebnisse des Heimatprojekts Bayern über die Projekt-Website öffentlich zugänglich sind und ständig aktualisiert werden.
73,5 Prozent fühlen sich zu Hause
Ergänzend dazu berichtete Rainer Bock von der Umfrage der Burgthanner Sozialdemokraten, die auf Fromms Studie basierte. Von den 200 Teilnehmenden der Online-Befragung fühlten sich demnach 73,5 Prozent in Burgthann zu Hause. Die Liebe zur Natur und zur Umgebung seien für sie die bedeutenden Faktoren.
In der anschließenden Diskussion zeigten die Anwesenden großes Interesse an der Studie und Thema Heimat. Abschließend präsentierte Prof. Fromm noch eines ihrer Herzensanliegen. Entgegen der verbreiteten Annahme über gesellschaftliche Spaltung, so betonte sie, zeige ihre Forschung keine tief gespaltene Gesellschaft.
Obwohl es gesellschaftliche Konflikte und polarisierte Gruppen gibt, bestätigt die Mehrheit der Menschen den erlebten sozialen Zusammenhalt als Basis des Zusammenlebens. Diese gute Nachricht gelte es, weiterzuerzählen.
