Ganz besonders zu den Totengedenktagen wird den Menschen bewusst, wie sehr der Verlust schmerzt, den sie durch den Tod eines lieben Angehörigen oder guten Wegbegleiters erleiden. Der Gang zum Friedhof ist für viele Hinterbliebene eine Gelegenheit, stille Zwiesprache zu halten und sich durch spezielle Rituale ganz nah mit dem Verstorbenen zu fühlen. Das Anzünden einer Kerze oder ein Blumengruß können dabei helfen.
November ist Monat des Grabbesuchs
Während die Feiertage Allerheiligen und Allerseelen am 1. und 2. November ihren Ursprung im katholischen Glauben haben, stammt der Totensonntag aus der evangelischen Tradition. Er liegt stets auf dem letzten Sonntag des Kirchenjahres vor dem ersten Adventssonntag. Ergänzt werden die christlichen Gedenktage durch den seit 1952 bestehenden staatlichen Volkstrauertag, der an die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus erinnern soll und eine Woche vor dem Totensonntag begangen wird.
Individuelle Grabgestaltung spendet Trost
Friedhofsgärtner verwandeln im Herbst so manches Grab in ein kleines Kunstwerk. Mit individuell und aufwendig gestaltetem Grabschmuck setzen sie dabei Akzente. „Als Grundlage für Kränze und Gestecke verwenden wir oft Tannenzweige, Wacholder, Moos und andere Exoten. Diese bleiben auch bei Wind und Wetter lange attraktiv“, erklärt der stellvertretende Vorsitzende des Bunds deutscher Friedhofsgärtner, Ralf Kretschmer.
Die Friedhofsgärtner nutzen ihr breites Fachwissen, um ganz persönlich gestalteten Grabschmuck zu entwerfen. „Emotionen spielen bei den Gesprächen mit den Angehörigen oft eine große Rolle. Da ist unser Fingerspitzengefühl gefordert, damit wir für die Angehörigen kreative Werkstücke anfertigen können, die so individuell wie die Persönlichkeit des Verstorbenen sind“, berichtet Ralf Kretschmer. Starke Symbolkraft haben Grabgestecke in Form eines Herzens, eines Engels oder auch eines Kreuzes. „Viele verschiedene Formen und Variationen sind möglich.
Meistens kristallisiert sich aber ein Hauptwunsch im Gespräch recht schnell heraus. Diesen greifen wir dann gerne auf“, erklärt Kretschmer weiter.
In den Wochen um Allerheiligen haben die Friedhofsgärtner alle Hände voll zu tun. Neben dem Herstellen von Grabschmuck wie Schalen und Kränzen erfolgt auch der Austausch der Wechselbepflanzung. „Friedhöfe sind nicht nur letzte Ruhestätten für Verstorbene, sondern vielmehr Orte der Lebenden“, erläutert Kretschmer. grabpflege.de
