NÜRNBERGER LAND – Ob der Umstieg vom Verbrenner zum Elektroauto sinnvoll ist, bleibt für viele Autofahrerinnen und Autofahrer eine Glaubensfrage. Manche zweifeln an Reichweite oder Ladeinfrastruktur, andere fürchten hohe Kosten.
Erfahrung macht den Unterschied
Eine repräsentative Civey-Umfrage im Auftrag der DEVK zeigt, wie unterschiedlich die Wahrnehmung ist: Während nur 14 Prozent der Befragten die Ladeinfrastruktur in Deutschland als gut einschätzen, sind es bei Fahrerinnen und Fahrern, die bereits von E-Autos überzeugt sind, 39 Prozent. Wer den Alltag mit Stromer selbst erlebt, sieht vieles deutlich entspannter. Auch aktuelle Studien und Erfahrungswerte bestätigen, dass viele Sorgen überholt sind und die Vorteile zunehmend für das Elektroauto sprechen. Ein Blick auf die Neuzulassungen zeigt den Trend. Nachdem 2024 ein Rückgang zu verzeichnen war, steigt die Nachfrage 2025 wieder deutlich. Bis Jahresende könnten über 400.000 neue Elektroautos in Deutschland registriert werden.
Sind Elektroautos besser als ihr Ruf?
Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung hat über 70 Studien ausgewertet – mit einem klaren Ergebnis: E-Autos stoßen über ihre gesamte Lebensdauer im Schnitt 40 bis 50 Prozent weniger CO2 aus als Benziner oder Diesel. Zwar ist die Batterieproduktion zunächst energieintensiv, doch im Betrieb gleichen die Fahrzeuge das schnell aus, vor allem mit zunehmend grünem Strom. Auch die Reichweiten überzeugen inzwischen. Viele Modelle schaffen 400 Kilometer und mehr, Ladezeiten sinken durch moderne Schnelllader deutlich. Finanziell schneiden E-Autos ebenso zunehmend besser ab. Höhere Kaufpreise werden durch niedrigere Wartungs- und Betriebskosten langfristig kompensiert. Zusätzlich fördern beispielsweise Versicherer wie die DEVK den Umstieg: Seit Oktober gibt es 1.500 Euro Zuschuss, wenn Versicherte nach einem kaskoversicherten Totalschaden auf ein reines Elektroauto wechseln – Informationen zum neuen KFZ-Tarif gibt es unter www.devk.de/auto.
E-Autos als Gebrauchtwagen
Der wachsende Markt für gebrauchte E-Autos eröffnet neue Einstiegschancen. Laut Umfrage kann sich bereits rund ein Drittel der Befragten vorstellen, ein Elektroauto aus zweiter Hand zu kaufen, bei jungen Menschen ist die Zustimmung noch größer. Ausschlaggebend wären vor allem günstigere Fahrzeugpreise: Für 39 Prozent ist dies das wichtigste Argument. Entscheidendes Kaufkriterium bleibt jedoch der Zustand der Batterie, denn sie garantiert die Reichweite. Auch der Zugang zu Lademöglichkeiten und günstigen Stromtarifen spielt eine zentrale Rolle.
Text: djd
