Bayerische Staatsforsten

Waldumbau: Fortschritte im Nürnberger Reichswald

Markus Beier zeigt, wie er die Esskastanien abhängig von der Wurzelstruktur in den Boden einbringt.
Markus Beier zeigt, wie er die Esskastanien abhängig von der Wurzelstruktur in den Boden einbringt. | Foto: Bayerische Staatsforsten/Sebastian Linstädt2025/03/3f14ba64b04ec343c2b761861764d35097f628ca_max1024x.jpg

NÜRNBERGER LAND„Die Wälder rund um Nürnberg stehen vor großen Herausforderungen“, das schreiben die Bayerischen Staatsforsten in einer Pressemitteilung. Zwar würden die vergleichsweise hohen Niederschläge im vergangenen Jahr für eine leichte Entspannung der Situation sorgen, doch die langfristige Entwicklung bleibe besorgniserregend.

„Das Jahr 2024 war erneut ein Rekordjahr und stellte mit seinen hohen Temperaturen abermals einen neuen Höchstwert seit Beginn der Wetteraufzeichnungen auf“, sagt Johannes Wurm, Leiter des Forstbetriebs Nürnberg der Bayerischen Staatsforsten. Die Entwicklungen der letzten Jahre deuten darauf hin, dass man sich auf einen drastischeren Klimawandel einstellen müsse.

„Diese Entwicklungen haben erhebliche Auswirkungen auf den Reichswald und seine Pflanzen- sowie Tiergesellschaften“, sagt Wurm. „Ein starker Klimawandel wird auch zu einem starken Wandel der Waldökosysteme führen – die Baumarten, die sich bislang bewährt haben, werden zunehmend unter Druck geraten.“ Der Forstbetrieb Nürnberg setzt sich deswegen intensiv für einen stabilen und klimaresilienten Wald ein.

Dazu gehört, den Reichswald gezielt umzubauen und Baumarten zu etablieren, die an die künftigen klimatischen Bedingungen angepasst sind. Neben besonders wärmetoleranten heimischen Arten wie Vogelkirsche, Spitzahorn, Eichen, Elsbeere und Feldahorn werden auch wärmeliebende Baumarten aus anderen Regionen Europas integriert. Dazu zählen Esskastanie, Flaumeiche und Zerreiche.

Außerdem experimentieren die Förster mit Exoten wie Libanon- und Atlaszeder. Die Ausgangsbedingungen für diesen Umbau sind günstig: „Dank der intensiven Bemühungen der vergangenen 40 Jahre steht statt dem früheren ‚Steckerlas-Wald‘ heute auf über der Hälfte der Flächen bereits ein vielfältiger Mischwald in den Startlöchern“, bilanziert Wurm.

Während die Kiefern im Altbestand noch an die einstigen Monokulturen erinnern, ist die junge Generation darunter bunt und vielfältig. Der Laubholzanteil konnte von rund zehn auf über 50 Prozent gesteigert werden.

Trotz dieser Fortschritte werde der Waldumbau weiter intensiv vorangetrieben. Nach 132.000 neuen Bäumen bei der Herbstpflanzung sind nun bereits rund 43.000 weitere Setzlinge eingetroffen, die in den kommenden Wochen im Reichswald ausgebracht werden. 

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