RUMMELSBERG – Der 11. März stand ganz im Zeichen des walisischen Komponisten Robert Jones: Organist Dr. Thomas Greif spielte am vergangenen Dienstag das gesamte Werk des Komponisten anlässlich dessen 80. Geburtstag. Lesungen, Kirchen- und Orgelführungen rundeten das elfstündige Geburtstagsprogramm ab.
In ihrer Morgenandacht brachte Diakonin Martina Fritze der Gemeinde den Menschen Robert Jones näher. Kein leichtes Unterfangen, denn über den bescheidenen und zurückhaltenden Komponisten ist nicht allzu viel bekannt. Jones wohnt in dem kleinen Städtchen Monmouth an der walisisch-englischen Grenze. „Nicht einmal die Kirchengemeinden im Nahraum wissen, welchen Schatz sie da unter sich haben“, erzählt Fritze.
Jones, der aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich in Rummelsberg vorbeischauen konnte, ließ es sich nicht nehmen, einige Worte ausrichten zu lassen. „Ich schulde Dr. Thomas Greif große Dankbarkeit und Bewunderung dafür, dass er sich so viel Zeit genommen und so viel Mühe gemacht hat, um zu meinem 80. Geburtstag eine Veranstaltung wie diese zu organisieren.“
Langjährige Freundschaft
Beide Männer verbindet eine langjährige musikalische Freundschaft. Diese entstand vor rund zehn Jahren, als Thomas Greif in einem über das Jahr verteilten Zyklus alle Orgelstücke des walisischen Komponisten spielte. Eines der Konzerte in Rummelsberg besuchte Jones damals persönlich mitsamt seiner Familie.
Auch wenn sich der Mensch Robert Jones nicht gerne in den Vordergrund rückt, so gehört er doch zu den wichtigsten zeitgenössischen Komponisten kirchlicher Musik in Europa. Einige seiner Werke wurden in der Philippuskirche uraufgeführt. An vielen anderen Orten – wie etwa im Kölner Dom, der Münchner Frauenkirche oder der Dresdner Kreuzkirche – ertönt seine Musik ebenfalls.
Um dem Organisten bei diesem musikalischen Marathon Pausen zu gönnen, waren Gemeindediakon Michael Krah und Autor Martin Meyer für Lesungen in der Philippuskirche zu Gast. Letzterer las Passagen aus seinem aktuellsten Roman „Die Orgelbauerin“.
Meyer zollt Greif Respekt
Der Schriftsteller spielt selbst Orgel und ließ es sich zum Abschluss nicht nehmen, Dr. Thomas Greif seinen großen Respekt auszusprechen: „Das ist wahrhaft ein Marathon, den Thomas Greif hingelegt hat – und hat einen Applaus verdient“.
Der Posaunenchor Rummelsberg stieg für die letzten der insgesamt 113 Stücke mit ein. Die letzten Orgelklänge des Tages waren – wie könnte es anders sein – eine Version des Stücks „Happy Birthday“. Die Gäste, die den Schluss des Konzerts erlebten, stimmten auf der Empore spontan einen Kanon an. „Viel Glück und viel Segen“ schallte durch die Kirche.