Einkommenssteuer bringt viel Geld in Ottensooser Kasse

Rund 70 000 Euro kostet der Ausbau der Hirschengasse in Ottensoos, wo die Arbeiten bereits weit gediehen sind. Der Weg wird von vielen Zuggästen als direkte Verbindung zum neuen S-Bahnhof genutzt. Foto: Buchner-Freiberger
Rund 70 000 Euro kostet der Ausbau der Hirschengasse in Ottensoos, wo die Arbeiten bereits weit gediehen sind. Der Weg wird von vielen Zuggästen als direkte Verbindung zum neuen S-Bahnhof genutzt. Foto: Buchner-Freiberger2012/03/40516_haushaltottenshirschengasse2_New_1332921665.jpg

OTTENSOOS (bu) — Einstimmig hat der Ottensooser Gemeinderat den Haushalt für 2012 verabschiedet, der ohne Neuverschuldung auskommt. Größte Investitionen sind die Sanierungen der Eichenhainstraße und der Synagoge. Wichtigster Posten auf der Einnahmenseite ist die Einkommenssteuer, die erstmals über eine Million Euro in die Gemeindekasse spült.

Kämmerer Jochen Häberlein konnte den Gemeinderäten ein solides Zahlenwerk präsentieren, das genug Spielraum für nötige Investitionen lässt, allerdings nicht für Prestigeobjekte. 3,97 Millionen Euro werden demnach in Ottensoos in diesem Jahr „bewegt“. Im Verwaltungshaushalt, der die laufenden Kosten der Gemeinde auflistet, schlagen neben der Kreisumlage mit 722 000 Euro vor allem die – leicht gestiegenen – Personalausgaben mit rund 469 000 Euro zu Buche. 187 000 Euro schießt die Gemeinde an den evangelischen Kindergarten „Regenbogen“ zu.

Hinzu kommen unzählige „kleinere“ Posten wie 30 000 Euro für den Straßenunterhalt, nochmal gut 31 000 Euro für Steuern und Versicherungen sowie 10 000 Euro für die drei gemeindlichen Spielplätze. Dieser Ansatz ist heuer mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr, weil man neben dem normalen Unterhalt ein neues Spielplatz-Konzept erarbeiten möchte.

Auf der „Haben“-Seite kann der Kämmerer vor allem 450 000 Euro aus der Gewerbesteuer verbuchen sowie 1,02 Millionen Euro aus der Einkommenssteuer. Unterm Strich bleiben aus dem Verwaltungshaushalt 400 000 Euro übrig, die dem Vermögenshaushalt zugeführt werden, das heißt für echte Investitionen verwendet werden können.

Eine solche ist die Sanierung des zweiten Abschnitts der Eichenhainstraße, wo gestern die Bagger angerollt sind. Der alte Asphalt wurde bereits abgefräst. Knapp 500 000 Euro, inklusive Straßenbau, Kanal- und Wasserleitungs-Erneuerung, kostet die Maßnahme, für die es andrerseits wieder staatliche Zuschüsse und Ergänzungsbeiträge in Höhe von 250 000 Euro gibt. 71 000 Euro sind für den Ausbau der Hirschengasse angesetzt, der seit dem Neubau des S-Bahnhofs von vielen Zuggästen als direkter Fußweg genutzt wird (hier stehen Einnahmen von 41 000 Euro gegenüber).

Für die Sanierung der Synagoge –konkret für die Restarbeiten an der Fassade und das Einsetzen der Fenster – wurden nach Beratungen im Finanzhaushalt doch noch 147 000 Euro in den Haushalt eingestellt (erwartete Zuschüsse 100 000 Euro). Der weitere Ausbau ist jedoch abhängig von der künftigen finanziellen Ausstattung der Gemeinde, waren sich die Sprecher aller Fraktionen einig.

Alle Investitionen können ohne Kreditaufnahme geschultert werden. Ottensoos´ Verschuldung sinkt weiter und beträgt Ende des Jahres 383 Euro pro Einwohner, rund 300 Euro weniger als der Durchschnitt in vergleichbaren Gemeinden. 265 000 Euro verbleiben noch in der „Sparbüchse“.

Bürgermeister Klaus Falk sowie die Sprecher aller drei Fraktionen bedankten sich bei Kämmerer Häberlein für den soliden Haushalt und freuten sich über die konstruktiven Vorberatungen. Hans-Helmut Schmidt (FW) betonte jedoch, dass bei der Höhe der Kreisumlage das „Ende der Fahnenstange“ nun endlich erreicht sein müsse. Thomas Zitzmann (SPD) ging auf die erfreulichen Steuermehreinnahmen ein. Und Tanja Riedel (CSU) sieht die politische Prioriät neben dem Schuldenabbau in der Wiederbelebung der Dorfmitte, wo durch die Schließung von Brauerei, Wirtschaft und eines Einzelhandelsgeschäfts dringender Handlungsbedarf herrsche.

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