ALTDORF – Sein Geburtsort Altdorf hat ihn kürzlich schon geehrt, jetzt tut es die Metropolregion: Felix Röser überzeugt mit unvergleichlichen Landschaftsaufnahmen.
Entlegenste Winkel der Erde, wilde, unvergleichliche Landschaften weit entfernt von jeglicher Zivilisation: Dorthin entführt Felix Röser die Betrachter seiner Werke und zeigt, wie wunderbar und wertvoll die Schauspiele der Natur sind. Dies bewog die Jury des Forums Kultur, ihn als Künstler der Metropolregion Nürnberg des Monats August zu ehren.
Schon während seiner Schulzeit entdeckte Felix Röser, der 1991 in Altdorf geboren wurde, seine Leidenschaft für Fotografie. Die nach dem Abitur begonnene Lehre als Werbefotograf brach der naturaffine junge Mann jedoch wegen der vielen Studioarbeit ab. Seit 2012 arbeitet Röser selbstständig als Landschaftsfotograf – am liebsten in der Ferne. Auf der Suche nach unberührter Natur und eindrucksvollen Landschaften bereiste er bis dato rund 25 Länder. Heuer ehrte ihn seine Geburtsstadt Altdorf für sein Schaffen mit ihrem Kulturpreis.
Rösers Fotos berichten von majestätischen Gebirgsstöcken, tosenden Flüssen und atmosphärischen Phänomenen, von Schnee und Eis, Wüsten, grünen Wiesen und Meeresküsten. Er fotografiert sie frontal und auch per Drohne von oben. Doch muten sie außergewöhnlich intensiv an, denn Vorder-, Mittel und Hintergrund sind in voller Schärfe abgebildet.
Am Computer zusammengefügt
Sie bestehen aus minimal einem, maximal acht voll fokussierten Teilaufnahmen eines Motivs, die der Fotograf am Computer zusammenfügt. Ein Kunstgriff, mit dem er über die Unschärfe des jeweils nicht im Fokus stehenden Bildausschnitts hinwegarbeitet. Mit Licht und Schatten, ruhigen Flächen und dynamischen Strukturen, kontrastreicher Farbgebung sowie feinsten Valeurs gelingt es ihm, plastische, ästhetische und gewissermaßen überzeitliche Landschaftsaufnahmen zu schaffen.
Bisher war Röser rund vier Monate pro Jahr auf Low-cost-Basis unterwegs. Flug, Mietauto, Zelt, Fotoequipment und Nahrung: Weniges genügt ihm, um inmitten der Wildnis fernab menschlicher Siedlungen sein zu können. Sponsorengestützt reist er mit minimalem Gepäck zwischen 12 und 25 Kilogramm, wovon ein Großteil des Gewichts die Ausrüstung ausmacht.
Für Felix Röser ist es wesentlich, die Landschaften direkt vor Ort mit allen Sinnen zu erfahren, einzutauchen in deren Atmosphäre, sich einzulassen auf die pure Natur. Daher zeigen seine Arbeiten Gegenden, an die wohl die wenigsten je gelangen werden.
Obschon er weitgereist ist und viel gesehen hat, gibt es auch für ihn einen Lieblingsort: Island, so sagt er, sei immer wieder unwirklich schön und vielseitig. Auf die Frage, wo es bisher am abenteuerlichsten war, erzählt Röser von der Einsamkeit der Wildnis Alaskas im Winter wie von unterschätzten Distanzen, unvorhersehbaren Wetterkapriolen und der Wucht der Gezeiten. All dies schreckt ihn nicht ab und so lange er kann, will er viele Landschaften und wunderbare Natur mit seinen Kameras entdecken.