NÜRNBERGER LAND – Der Bund Naturschutz und das Thünen-Institut für Biodiversität sind wieder auf Hummelsuche. Bürger können helfen, mehr über die Hummelvielfalt und deren Verbreitung im Landkreis Nürnberger Land herauszufinden. Gemeldet werden die Hummeln ab sofort bis 3. Juli über die kostenlose App „ObsIdentify“.
„Die Hummel-Challenge findet zweimal im Jahr statt. Im Frühjahr interessieren wir uns besonders für die Hummel-Königinnen und im Sommer möchten wir mehr über die Verbreitung und das Vorkommen der Drohnen und Kuckuckshummelarten herausfinden“, erklärt Herbert Barthel von der Kreisgruppe Nürnberger Land des Bund Naturschutz in einer Pressemeldung. Jetzt im Sommer sei die Aktivität der Hummeln am höchsten. Arbeiterinnen sammeln Nektar und Pollen und die Kolonien erreichen ihre volle Größe. „Das Vorkommen von männlichen Hummeln (Drohnen) und Kuckuckshummelarten ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit und die Vielfalt von Hummelpopulationen. Durch die Beobachtungen können wir Rückschlüsse auf die Biodiversität des Ökosystems ziehen, in dem sie leben.“
Fotos liefern eine wichtige Datengrundlage für die Forschung
Mitmachen ist auch ganz einfach: Man lädt sich die kostenlose App „ObsIdentify“ herunter, legt einen Benutzeraccount an, geht raus in die Natur und macht Fotos: Zunächst werden die Tiere durch die KI der App bestimmt. Zusätzlich kontrollieren Experten jede Meldung im Projektzeitraum auf Richtigkeit. Denn: Die Fotos der Hummeln liefern eine wichtige Datengrundlage für die Forschung.
Der Bund Naturschutz gibt Tipps, wie gute Hummel-Fotos gelingen können. „Es lohnt sich, die entdeckte Hummel zunächst zu beobachten und zu versuchen, die Bewegungen etwas vorauszuahnen. Auf dem Foto sollte das Tier dann vollständig, scharf gestellt und gut zu erkennen sein. Für die Überprüfung der Bestimmung ist es hilfreich, wenn die Teilnehmer mehrere Fotos aus verschiedenen Winkeln von der Hummel machen. Über die App oder auch über die Plattform Observation.org ist das Hochladen von mehreren Fotos in einer Meldung problemlos möglich“, erläutert Barthel.
Hummeln sind gesetzlich besonders geschützt und dürfen nicht gefangen oder getötet werden. „Wir bitten sehr darum, keine Hummeln in Becherlupen zu fotografieren, weil die Tiere dadurch gestresst werden. Für gute Fotos in der Natur braucht es manchmal etwas Geduld. Ist eine genaue Artbestimmung anhand eines Fotos nicht möglich, ist das auch nicht schlimm, denn es besteht immer die Möglichkeit, die fotografierte Hummel in der App einer Sammelgruppe zuzuordnen – also einer Gruppe von Hummeln, die sich äußerlich ähnlich sehen. Auch von diesem Ergebnis profitiert die Wissenschaft“, erklärt Barthel.
Info: Weitere Infos unter www.bund-naturschutz.de/aktionen/hummel-challenge.