Austausch

Flucht und Asyl: Landrat und Behörden tauschen sich mit Ehrenamtlichen aus

Symbolbild Flucht
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NÜRNBERGER LAND – Zwei Mal jährlich lädt Landrat Armin Kroder Ehrenamtliche, die sich im Bereich Integration engagieren, und hauptamtliche Fachstellen ins Landratsamt ein, damit sie sich untereinander austauschen und Probleme besprechen können. Landrat und Integrationslotsen sprachen den zahlreichen Ehrenamtlichen ihre Wertschätzung und ihren Dank aus.

Das Treffen organisieren die beiden Integrationslotsen des Landratsamts. Als alle sich im Großen Sitzungssaal versammelt hatten, richtete Landrat Armin Kroder zunächst ein großes Dankeschön an die Ehrenamtlichen, die sich oft schon über viele Jahre engagieren. „Ich freue mich sehr darüber, dass es im Landkreis noch so viele aktive Ehrenamtliche und auch Helferkreise gibt. Es gibt Landkreise, wo das ganz anders aussieht.“ Kroder betonte, die Verwaltung tue alles, um mit den hohen Zuzugszahlen gut umzugehen, und sie wisse um die Schwierigkeiten und Sorgen der Beteiligten.

Im Moment läge das Hauptaugenmerk darauf, zu vermeiden, dass Geflüchtete in Turnhallen untergebracht werden müssten – aber weit weg sei man davon nicht mehr. Nico Böhme, neuer Abteilungsleiter der Abteilung 4, die sich um die Thematik kümmert, gab anschließend einen Überblick über die Unterkunftslage im Landkreis, die nach wie vor angespannt ist.

Information zu Asylverfahren

Im Anschluss stellte sich die Asylverfahrensberatung des Internationalen Bunds vor, die in individuellen Gesprächen Asylsuchende über das Asylverfahren und ihre Rechte und Pflichten informiert. Sie bauen gerade eine Beratungsstelle in Lauf auf und gehen, bis die Räumlichkeiten bereit sind, auch schon in Unterkünfte, um zu beraten. Das Ausländeramt informierte die Freiwilligen darüber, dass der Aufenthalt ukrainischer Personen in Deutschland aufgrund der Lage im Heimatland um ein Jahr verlängert werde, nun bis März 2025. Aktuell befinden sich ungefähr 1275 Ukrainerinnen und Ukrainer im Landkreis.

Für eine gelingende Integration sind eine gute Ausbildung und ein Arbeitsplatz essentiell. Das Jobcenter berichtete, dass der „Jobturbo“ von Hubertus Heil, der mehr Geflüchtete in Lohn und Brot bringen soll, auch im Landkreis angekommen sei. Dem wolle man durch eine höhere Kontaktfrequenz vor allem mit Personen aus der Ukraine nachkommen. Das Thema rund um Ausbildung und Arbeitserlaubnis liegt auch den Ehrenamtlichen sehr am Herzen, wie in der anschließenden Fragerunde deutlich wurde. Es gibt hier etliche Hürden für Asylsuchende, bei deren Überwindung die Ehrenamtlichen nach Kräften helfen und dabei die Unterstützung der Behörden brauchen.

Die Integrationslotsen des Nürnberger Landes, Frank Durta und Carina Fiebich-Dinkel, berichteten über Projekte und Schulungen für freiwillig Engagierte im Bereich Asyl und Migration. Angesichts weiterer Zuweisungen von Geflüchteten in den Landkreis werden sie die Akquise neuer Ehrenamtlicher und deren Begleitung im Jahr 2024 verstärkt weiterführen.

Info: Wer an einem ehrenamtlichen Engagement interessiert ist, kann sich gerne bei den Integrationslotsen des WinWin Freiwilligenzentrums melden, entweder per  E-Mail an [email protected] oder durch einen Anruf unter der Telefonnummer 09123/9506888. Die Integrationslotsen werden gefördert vom Bayerischen Staatsministerium des Innern für Sport und Integration.

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