LAUF — Aus dem „Ottensooser Weg“ in Lauf links wird die „Albert-Büttner-Straße“. Dies beschloss zum Jahresende der Laufer Stadtrat und erfüllte damit eine Bitte des dort angesiedelten Laufer Unternehmens ABL-Sursum, das mit der Umbenennung an den Werksgründer und Erfinder des Schuko-Steckers, Albert Büttner, erinnern will.
Die Stadtverwaltung und die Mehrheit im Laufer Stadtrat sahen bei der Umbenennung keine Probleme. Weil die SPD-Fraktion allerdings einen Präzedenzfall befürchtete und gerne gewollt hätte, dass einem anderen Anlieger die Adressumschreibung finanziert wird, fiel die Entscheidung nicht einstimmig aus.
Tatsächlich sind von der Umbenennung des Ottensooser Weges nur Grundstücke von ABL selbst und ein einziges anderes privates Grundstück betroffen. Der Ottensooser Weg führt von der Unterführung Weigmannstraße die S-Bahn-Gleise entlang bis zu Baywa. Ein bislang namenloser Weg verbindet die Straße dann mit der parallel verlaufenden Ottensooser Straße, die das ABL-Werksgelände im Norden begrenzt.
Weil es eben schon diese Ottensooser Straße gebe, so ein Argument der Verwaltung, habe die Straßenumbenennung den Vorteil, dass es zu weniger möglichen Verwechslungen kommt. Der neue Name könnte also tatsächlich eine Verbesserung und eine Lösung sein. Außerdem, so die Verwaltung, sei der Name des Gründers eines so wichtigen Unternehmens wie ABL-Sursum durchaus eine eigene Straßenbezeichnung wert. Und schließlich sei von der Umbenennung nur ein einziger anderer Anwohner betroffen. Deshalb sei das Allgemeinwohl höher zu bewerten, als der persönlichen Nachteil einer in diesem Fall einzelnen Anwohnerin.
Diese Eigentümerin war über die Umbennungspläne informiert worden und hatte sich dagegen ausgesprochen, weil dies für sie einen erheblichen Mehraufwand bedeuten würde. Genau in diese Kerbe schlug SPD-Sprecher Alexander Horlamus. Er befürchtete nicht nur einen Präzedenzfall, der auch bei anderen Unternehmen Begehrlichkeiten wecken könnte, sondern er wollte der Anliegerin auch mögliche Kosten der Adressänderung ersparen. Aus diesem Grund schlug er vor, die Straße direkt vor dem ABL-Haupteingang in „Albert-Büttner-Platz“ umzubenennen und beantragte, dass die Stadt Lauf doch die Kosten der Pass-Umschreibung und ähnliches für die andere Anliegerin übernehmen sollte. Wie der Platz-Vorschlag wurde auch der Antrag abgelehnt.
ABL-Sursum-Geschäftsführer Stefan Schlutius hatten den Antrag auf Umbenennung in Albert-Büttner-Straße mit der wirtschaftlichen Bedeutung des Unternehmens begründet. Der 1925 von Büttner erfundene Schuko-Stecker sei heute internationale Norm und die weltweit meistverkaufte Steckverbindung. Aktuell beschäftige ABL 330 Mitarbeiter und sei erfolgreich in den internationalen Markt der Ladestationen für Elektroautos (Wallboxen) eingestiegen.
Ihr habt hier echt schwierige Probleme zu lösen!!!
Ein Straßenmame??????????????????????????????
Welche Katastrophen belasten uns sonst noch so nebenbei?????
Der Rat muss sich mit einem Antrag beschäftigen – ob nun schwierig oder nicht. Dass die PZ dem einen eigenen Beitrag widmet bedeutet aber nicht, dass es sonst keine Tagesordnungspunkte gab. Sie können sich über das Ratsinfosystem informieren.
Vielleicht fühlt sich ABL-Sursum berufen die Kosten der Nachbarin zu übernehmen? Wäre doch eine nette Geste des „Allgemeinwohl“-Nutznießers, den persönlichen Nachteil der Anwohnerin zu vermeiden.
Wie wäre es denn der Urlasstraße einen neuen Namen zu verpassen? Ideen gibt es bestimmt genug… . Die Kosten sind dem Rathaus ja zuzumuten!
Ich saß in der Ratssitzung. Dass die Kosten von ABL Sursum getragen werden wurde dem Bürgermeister bereits aus dem Rat vorgeschlagen. Wenn ich es richtig verstanden habe, scheint eine solche Lösung bereits angedacht gewesen zu sein.
Wen interessiert die Umbenennung der Straße eigentlich? Der Stadtrat und ABL-Sursum sind zufrieden,dabei sollte man es belassen. Man kann die Straße ja wieder umbenennen in 30Jahren. Das Weihnachtsgeld hat gestimmt, egal woher es kam.