NÜRNBERGER LAND – Das Team der Wohnraumberatung Nürnberger Land berät regelmäßig Interessierte aus dem Landkreis über die Möglichkeiten, um auch im Alter gut zu Hause leben zu können. Um auf dem aktuellen Stand zu bleiben, besuchten die Ehrenamtlichen das Kompetenzzentrum Barrierefreies Wohnen in München.
Bis ans Lebensende zu Hause in den eigenen vier Wänden leben – diesen Wunsch haben viele Menschen. Dass das auch genauso kommt, hat man ein Stück weit selbst in der Hand. „Bestenfalls denken wir bereits ab Beginn der zweiten Lebenshälfte das Wohnen im zunehmenden Alter mit“, rät Anja Gruhl von der Koordinationsstelle für Seniorenarbeit im Landkreis.
„Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, die das selbstbestimmte Wohnen Daheim erleichtern. Das sind nicht nur bauliche Maßnahmen, sondern auch technische Produkte, Hilfsmittel und viele ganz praktische kleine Vorkehrungen, die das Wohnen bequem, sicher und komfortabel machen“, erklärt sie weiter.
Passgenaue Lösungen
Doch welche Maßnahme passt zum eigenen Wohnumfeld, zu den individuellen Wünschen und Bedürfnissen? Die Wohnberatung Nürnberger Land hilft, genau das herauszufinden. Zehn speziell ausgebildete Personen beraten neutral, kostenfrei und individuell zu Hause vor Ort. Dabei gibt es auch Tipps, um die eigenen vier Wände an aktuelle oder zukünftige Bedürfnisse optimal anzupassen.
„Möglichkeiten, den eigenen Wohnraum anzupassen, gibt es unzählige und der technische Fortschritt bietet hier vieles und auch ständig Neues. Die Kunst ist es ein bisschen, herauszufinden, was individuell passt, wo man anfängt, was Sinn macht, was eher nicht. Auch die Einordnung von Kosten und ob und wo eine finanzielle Unterstützung möglich ist, darüber klärt die Wohnberatung auf“, so Gruhl.
Um auch selbst auf dem aktuellen Stand zu sein, besuchte das ehrenamtliche Wohnberatungsteam das Kompetenzzentrum Barrierefreies Wohnen in München. In dieser Ausstellung gibt es jede Menge Inspiration zu barrierefreien Bädern, rollstuhlgerechten Küchen, mechanischen und technischen Hilfsmitteln und vielem mehr. Architektin und Leiterin Yaelle Barhana führte durch die Ausstellung und ging auf die Fragen und Wünsche des Beratungsteams ein, die über die ihnen am häufigsten gestellten Anfragen informiert werden wollten. Das Team testete Treppen- und Hebelifte, modernste Haltegrifflösungen und staunte über technische Möglichkeiten zur Demenzverzögerung.
75 Beratungen durchgeführt
Auf über 75 Beratungen im ganzen Landkreis blickt die Wohnberatung Nürnberger Land inzwischen zurück. „Dabei ist alles vertreten, vom akuten Notfall nach Stürzen oder Erkrankungen bis zur vorsorglichen Beratung“, verrät Kerstin Stocker vom WinWin-Freiwilligenzentrum, die das Projekt mit ihrer Kollegin Anja Gruhl gemeinsam leitet.
„Die meisten Beratungsnehmer haben im Nachgang Maßnahmen realisiert. Auch hier ist die Bandbreite groß und reicht von der helleren Glühbirne über entfernte Stolperfallen bis hin zum Treppenlifteinbau und kompletten Badumbau“, so Stocker.
Info: Wer eine Wohnberatung in Anspruch nehmen möchte, kann sich beim WinWin-Freiwilligenzentrum unter Telefon 09123/9506888 melden. Hier werden Beratungsanfragen entgegengenommen und Rückfragen beantwortet. Die Beratung ist kostenfrei und wird vertraulich behandelt. Die Wohnberatung wird aus dem Bildungsfonds des Landkreises Nürnberger Land kofinanziert.