Unter Wasser und aus der Luft

Wasserwacht Hersbruck lässt neue Spezialisten ausbilden

Im Klarwasser üben die Taucher, ihr Gerät aufzunehmen, die Taucherbrille auszublasen und Arbeiten durchzuführen.
Im Klarwasser üben die Taucher, ihr Gerät aufzunehmen, die Taucherbrille auszublasen und Arbeiten durchzuführen. | Foto: WW Lauf2025/10/Wasserwacht_Ausbildung.jpg

HERSBRUCK – Es sei wenig passiert, resümieren die Retter der Wasserwacht Hersbruck. Anders als im restlichen Freistaat habe es keine Ertrinkungsunfälle während der Badesaison im Nürnberger Land gegeben, die inzwischen zu Ende gegangen ist. Trotzdem bereitet sich die Hersbrucker Wasserwacht weiterhin auf Notfälle vor und bildet neue Fachkräfte aus – dieses Jahr in zwei Spezial-Gebieten.

So legten drei Tauchanwärter ihre Prüfung zum Rettungstaucher erfolgreich ab und unterstützen seither die Tauchgruppe bei Einsätzen im Landkreis und auch darüber hinaus. In rund 100 Unterrichtseinheiten aus Theorie und Praxis wurden die Anwärter Jana Kappelmeier, Patrick Olearczyk und Julian Wagner auf die Besonderheiten der Rettungstaucherei vorbereitet.

Sie müssen sich mit physikalischen Einflüssen und deren Folgen für den Taucher ebenso auskennen wie mit Einsatztaktik, Gerätekunde und Kommunikation. Die Orientierung in trüben Gewässern, Arbeitstätigkeiten unter Wasser sowie die Rettung und Bergung von Personen gehören basismäßig zur Ausbildung, erklärt die Wasserwacht. Die Taucher würden auch auf den psychischen Druck, der bei Einsätzen eine große Rolle spielt, vorbereitet.

In eine ganz neue Fachrichtung im Landkreis tauchte Kevin Olearczyk ein: Er absolvierte seine Ausbildung zum Air Rescue Specialist (ARS). Somit steht Olearczyk nun der hubschraubergestützten Wasserrettung zur Verfügung, die überall da zum Einsatz kommt, wo die boden- oder wassergebundenen Einsatzkräfte gar nicht oder nicht schnell genug hinkommen. Dabei werden die Luftretter von Hubschraubern der Polizei oder der Flugrettung aufgenommen und an einer Seilwinde zu den zu rettenden Personen abgelassen, führt die Wasserwacht aus.

Jeder Handgriff muss sitzen

Sieben volle Tage müssen sich die Anwärter für die komplexe Ausbildung Zeit nehmen. Jeder Handgriff muss im Zusammenspiel mit der Hubschrauber-Crew sitzen, um nicht selbst bei der Rettungsaktion in Gefahr zu geraten.

Die Retter müssen jeweils autark mit der zu rettenden Person arbeiten können. Hierzu brauchen sie neben der sanitätsdienstlichen Grundausbildung auch Fähigkeiten im Umgang mit psychosozialen Ausnahmesituationen, in denen sich Flut- und Unfallopfer befinden können und die dafür sorgen können, dass diese irrational handeln.

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