Schulterschluss von Tennet und Bayerischem Bauernverband

Stromtrassengegner veranstalten am Freitag eine Traktor-Demo

Bei der Kundgebung am Freitag will unter anderem Bürgermeister Martin Tabor das Wort ergreifen.
Bei der Kundgebung am Freitag will unter anderem Bürgermeister Martin Tabor das Wort ergreifen. | Foto: Christine Vasse2024/07/Trassengegner-Traktor.jpg

ALTDORF/WINKELHAID – Die Stimmung in Ludersheim, Winkelhaid und Weinhof ist seit der Ankündigung der Firma Tennet, beim Bau der neuen Stromtrasse auf Erdkabel in der Nähe der betroffenen Orte zu verzichten, angespannt. Die Nachricht, dass sich der Netzbetreiber mit dem Bayerischen Bauernverband auf Entschädigungszahlen an betroffene Grundstückeigentümer verständigt hat, verschärft die Lage zusätzlich.

Am umstrittenen Netzknotenpunkt Ludersheim kämpfen Carmen Brunner und Ingrid Schmidt mit den Bürgerinitiativen gegen die Netzausbaupläne. Die stellvertretende Ortsbäuerin Ingrid Schmidt bezeichnet die vom BBV ausgehandelten Rahmenbedingungen als wenig hilfreich für Betroffene. Denn das Problem sei nicht nur die Hochrüstung der Juraleitung, sondern auch der Bau eines zweiten Umspannwerkes in unmittelbarer Nähe der Häuser. Sie fragt sich: „Was nützen uns die Rahmenbedingungen, wenn wir Wald und Felder verlieren?“

„Wir werden alles tun, um das Umspannwerk zu verhindern“

Auch Carmen Brunner ist Mitglied des Bauernverbands. Sie kritisiert die Vorgehensweise des Übertragungsnetzbetreibers Tennet scharf. Der Druck auf die Eigentümer sei sehr stark, man bekomme die Pläne für die Juraleitung als „in Stein gemeißelte Fakten“ vorgelegt, ohne dass die Bedenken der Landwirte im Verfahren berücksichtigt würden. „Wir werden alles tun, um das Umspannwerk zu verhindern“, sind sich Ingrid Schmidt und Carmen Brunner einig.

In einer Pressemitteilung zitiert das Aktionsbündnis der Trassengegner auch Andreas Geistmann, den Kreisobmann des BBV im Nürnberger Land: „Es besteht eine geltende Resolution des BBV zur Komplettablehnung der Juraleitung. Daran hat sich nichts geändert.“ Der Vertreter des Bauernverbandes wird die Demonstration am Freitag, 12. Juli, als Gastredner unterstützen.

Für die Veranstaltung wird es zwei Demozüge geben. Der eine startet um 18.45 Uhr an der Ludersheimer Feuerwehrhalle am Ellholzweg, der andere um 18.15 Uhr am Rewe-Markt in Winkelhaid. Gemeinsames Ziel ist ein neues Trassen-Marterl in Ludersheim am Ende der Straße „In der Herrnau“. Dort werden neben Geistmann, Brunner und Schmidt auch Altdorfs Bürgermeister Martin Tabor und Künstler Gerry Lehr sprechen.

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