NÜRNBERGER LAND – Der Frühling dreht ab Mittwoch wieder richtig auf. Im Nürnberger Land sollen uns bis Freitag Temperaturen bis 15 Grad Celsius erwarten. Doch mit der Wärme kommt auch der Saharastaub zu uns und verschleiert dann eventuell nicht nur die Sonne, sondern staubt auch Autos und Fenster ein.
„Es ist einem bisweilen gar nicht so bewusst, aber wir befinden uns mit einer Entfernung von rund 2000 Kilometern doch relativ nahe an der größten Wüste der Erde“, schreibt der lokale Melder „Wetterochs“ auf seiner Webseite. Aktuell habe ein Sturmtief in Algerien sehr viel Staub aufgewirbelt und dieser Staub werde nun am heutigen Dienstag von dem kleinen Regentief Richtung Mitteleuropa gelenkt.
Warm aber mit Schleier
Zwar soll es laut allgemeinem Wetterbericht in den kommenden Tagen recht sonnig und warm werden. Am Donnerstag könnten manche Orte im Nürnberger Land sogar die „T-Shirt“-freundliche 15 Grad Celsius Grenze erreichen. Wäre da nicht der Saharastaub, der sich in den höheren Luftschichten ansammelt und laut Wetterochs „wahrscheinlich zur Bildung dichter Schleierwolken führt, durch die die Sonne nur diffus zu erkennen ist“.
Eindrucksvoller Sonnenaufgang
Ähnlich beschreibt es auch Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline, in einer Pressemitteilung des Wetterdienstes: „Mit extremen Staubmengen ist die Staubwolke in mehreren Kilometern Höhe unterwegs und trübt den zuletzt so klaren, blauen Himmel milchig-gelb ein. Auch besonders farbintensive Sonnenauf- und Sonnenuntergänge sind dann am Mittwoch und Donnerstag auf die Staubwolke zurückzuführen.“ (Tolle Fotos aus dem Nürnberger Land vom Saharastaub sammeln wir per E-Mail an [email protected])

Zwar hoffen Wetterochs und WetterOnline, dass die Wüstengrüße in den höheren Luftschichten bleiben, tun sie es aber nicht, könnte vereinzelt der ein oder andere „Blutregen“ fallen. Was im Mittelalter noch als schlechtes Vorzeichen galt, ist heute höchstens ärgerlich: Der feine Staub und die Sandkörnchen landen nämlich zum Beispiel auf Autos und Fensterscheiben und bilden eine gelbe Schicht.
Blutregen abwaschen
Der ADAC empfiehlt übrigens, mit dem Autowaschen nach einem Blutregen nicht allzu lange zu warten. Denn: die Sonne kann die Staubschicht in den Lack einbrennen. Wichtig beim Reinigen ist ausreichend Wasser, andernfalls könnte es sein, dass man mit dem Schwamm Sandpartikel erst recht in den Lack einmassiert und Kratzer verursacht. Nach der Reinigung sollten auch die Pollen- beziehungsweise Innenraumfilter kontrolliert werden.
Erst wenn der Saharastaub weitergezogen ist, sollte man zu Wasser und Schwamm greifen. Voraussichtlich soll das zum Wochenende so weit sein, so die Wetterexperten.