Stimmkreis Nürnberger Land

Kandidatencheck: Valentin Schötz (Linke)

Valentin Schötz (Linke)
Valentin Schötz (Linke) | Foto: privat2023/09/Schoetz_Valentin_Landtag_511.png

NÜRNBERGER LAND – Für den Kandidatencheck wurden den Direktkandidaten der im Landtag und im Bundestag vertretenen Parteien Fragen zu verschiedenen Politikfeldern gestellt. Die Fragen behandeln die Themen Energiewende, Gesundheit und Bildung. Was Valentin Schötz (Linke) aus dem Stimmkreis Nürnberger Land geantwortet hat.

Mehr Windräder, mehr Photovoltaikanlagen – und dazu noch große Stromtrassen? Wie gelingt der Ausbau der Erneuerbaren Energien in unserer Region?

Schötz: Der Ausbau muss in den Genehmigungsverfahren beschleunigt, die Energieversorgung in öffentliche oder genossenschaftliche Hand überführt werden, Unternehmen müssen Vorgaben zur Energieeinsparung gemacht und die Netze ausgebaut werden. Dabei müssen Bevölkerung und Beschäftigte beteiligt werden.

Zahlreiche Krankenhäuser sind in wirtschaftlicher Schieflage, außerdem fehlt es an Personal. Was muss die Landespolitik unternehmen, um die Gesundheitsversorgung zu sichern?

Schötz: Wir wollen eine flächendeckende und wohnortnahe Gesundheitsversorgung. Viele Krankenhäuser, auch in unserem Landkreis, sind von der Schließung bedroht. Das gefährdet Gesundheit und Leben. Daher wollen wir einerseits jährlich eine Mrd. Euro für den Erhalt kommunaler und freigemeinnütziger Krankenhäuser und die Rückführung von privatisierten Kliniken in einen öffentlichen Klinikverbund stecken. Eine solide Gesundheitsversorgung setzt aber auch gute Arbeitsbedingungen für die Pflegekräfte voraus. Hierfür wollen wir gesetzliche Personalschlüssel und die Auslagerung von Abteilungen in Bereiche ohne Tarifvertrag verhindern.

Wie schafft es der Freistaat, seine Schulen in Zukunft mit ausreichend vielen Lehrern auszustatten?

Schötz: Allgemein muss der Lehrberuf attraktiv werden. Die Reformen des Bildungsministeriums haben die Situation verschlimmbessert: Durch die Erhöhung der Arbeitszeit bei den verbeamteten Lehrkräften steigt das Risiko der Überlastung an, der Lehrberuf wird unattraktiver und ein Kollaps des Bildungssystems droht. Ich setze mich für eine inklusive Bildungspolitik ein, die lebenslanges Lernen ermöglicht und eine gute Ausbildung für alle garantiert. Als Linke fordern wir eine zehnjährige gemeinsame und inklusive Schule. Hausaufgaben sollen abgeschafft, Klassengrößen reduziert und individuelle Beurteilungen statt Notendruck eingeführt werden.

Fragen: Andreas Sichelstiel

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