Stimmkreis Nürnberg-Ost

Kandidatencheck: Elmar Hayn (Grüne)

Elmar Hayn (Grüne)
Elmar Hayn (Grüne) | Foto: privat2023/09/Kandidaten-Hayn.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Für den Kandidatencheck wurden den Direktkandidaten der im Landtag und im Bundestag vertretenen Parteien Fragen zu verschiedenen Politikfeldern gestellt. Die Fragen behandeln die Themen Energiewende, Gesundheit und Bildung. Was Elmar Hayn (Grüne) aus dem Stimmkreis Nürnberg-Ost geantwortet hat.

Mehr Windräder, mehr Photovoltaikanlagen – und dazu noch große Stromtrassen? Wie gelingt der Ausbau der Erneuerbaren Energien in unserer Region?

Hayn: Das Nürnberger Land ist in Sachen Erneuerbare fast Schlusslicht in Bayern. Dabei verfügen wir über ein Pumpspeicherkraftwerk, das von seinem Betreiber außer Betrieb gesetzt wurde, weil er europaweit rentablere Geldanlagen hatte. Die wenigen – dafür rentablen – Windkraftanlagen entstanden in der Regel auf Initiative von Bürgerinnen und Bürgern mit Weitblick wie zum Beispiel in Offenhausen. Mehr als 200 Bürgermeister in Bayern fordern mehr Tempo beim Windkraftausbau. Unsere Region kann sich selbst versorgen, wenn man sie lässt und unterstützt. Energie in Bürgerhand, Konzentration auf dezentrale Energieerzeugung, Energieeinsparungen durch intelligente Steuerungen und der Einsatz eines gesunden Energiemixes (inklusive Geothermie) sowie Ausbau der Verteilnetze sind Garanten eines gelungenen Einstiegs in klimaneutrales Leben und Wirtschaften.

Zahlreiche Krankenhäuser sind in wirtschaftlicher Schieflage, außerdem fehlt es an Personal. Was muss die Landespolitik unternehmen, um die Gesundheitsversorgung zu sichern?

Hayn: Wir GRÜNE wollen weg von der bayerischen Förderung nach Gießkannenprinzip. Investitionskosten sind Ländersache – Bayern hat hier über Jahre zu wenig investiert. Wir setzen mit einem Förderprogramm „Green Hospital Bayern“ an. Damit senken wir Betriebskosten. Nur wenn Bayern – das als einziges Bundesland gegen die Krankenhausreform stimmte – seinen Teil beiträgt, wird ein Kliniksterben verhindert. Wir GRÜNE stärken die duale Ausbildung und entwickeln Angebote zur Berufsorientierung an Schulen weiter. Wir modernisieren die Rahmenlehrpläne und Ausbildungsordnungen und vereinfachen den Zugang in den bayerischen Arbeitsmarkt. Und setzen uns für bessere Ausbildungsrahmenbedingungen und eine zeitgemäße Arbeitsatmosphäre ein. Ausbildungswohnheime wie früher sollen fester Bestandteil werden.

Wie schafft es der Freistaat, seine Schulen in Zukunft mit ausreichend vielen Lehrern auszustatten?

Hayn: Ein Teil der Lösung ist es, die Attraktivität des Berufs zu steigern. In den vergangenen beiden Jahren habe ich mich beispielsweise für die Besoldung der angehenden Grund- und Mittelschullehrer und -lehrerinnen einsetzen können. Wir beschlossen im Landtag die von uns Grünen seit mehr als fünf Jahren geforderte Einstiegsbesoldung A13 unabhängig von der Schulart. Auch die in Bayern übliche Praxis, Verträge nur befristet bis Ende Juli abzuschließen, muss der Vergangenheit angehören. So schaffen wir Planungssicherheit für die jungen Lehrer und Lehrerinnen. Ein weiterer Teil ist die Entlastung von Verwaltungstätigkeiten. Das schafft Freiräume für die Lehre. Wir werden auch eine ehrliche Debatte führen müssen, wie wir die Zeit bis zum Schließen der Lücke durch neu ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer überbrücken können.

Fragen: Andreas Sichelstiel

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