Stimmkreis Nürnberger Land

Kandidatencheck: Andrea Lipka (SPD)

Andrea Lipka (SPD)
Andrea Lipka (SPD) | Foto: privat2023/09/Kandidaten-Lipka.jpeg

NÜRNBERGER LAND – Für den Kandidatencheck wurden den Direktkandidaten der im Landtag und im Bundestag vertretenen Parteien Fragen zu verschiedenen Politikfeldern gestellt. Die Fragen behandeln die Themen Energiewende, Gesundheit und Bildung. Was Andrea Lipka (SPD) aus dem Stimmkreis Nürnberger Land geantwortet hat.

Mehr Windräder, mehr Photovoltaikanlagen – und dazu noch große Stromtrassen? Wie gelingt der Ausbau der Erneuerbaren Energien in unserer Region?

Lipka: Energiewende kann nur gelingen, wenn sie dezentral ist. Wir benötigen mehr Windräder und PV-Anlagen, in der Freifläche und auf Gebäuden – aber wir benötigen dazu das passende Verteilnetz und Speichermöglichkeiten. 10 H hat den Ausbau der Windenergie in Bayern zum Erliegen gebracht, dies werden wir mit höheren Preisen bezahlen. Große Stromautobahnen, die nur von Nord nach Süd liefern, sind wenig hilfreich, viel sinnvoller ist der Ausbau kleinerer Verteilnetze, die dafür sorgen, dass der Strom dort verbraucht wird, wo er produziert wird, idealerweise in Bürgerbeteiligung. Auch Geothermie ist bisher zu wenig genutztes Potenzial.

Zahlreiche Krankenhäuser sind in wirtschaftlicher Schieflage, außerdem fehlt es an Personal. Was muss die Landespolitik unternehmen, um die Gesundheitsversorgung zu sichern?

Lipka: Gesundheit ist kein Wirtschaftsgut, sondern ein Menschenrecht! Krankenhausplanung ist Ländersache, hier ist in den letzten Jahrzehnten viel versäumt worden, wir haben das Krankenhaus Hersbruck verloren. Wir müssen uns bei der geplanten Krankenhausreform des Bundes einbringen und diese nicht einfach blockieren, wie aktuell in Bayern geschehen. Schließlich ist Ziel der Reform, das massive Kliniksterben zu verhindern. Dazu braucht es nun auch wieder nachhaltige Investitionen in Bayerische Krankenhäuser. Die 700 Millionen Euro, die Bayern für die Raumfahrt zur Verfügung stellt, wären meines Erachtens in den Kliniken besser aufgehoben.

Wie schafft es der Freistaat, seine Schulen in Zukunft mit ausreichend vielen Lehrern auszustatten?

Lipka: Bildung ist der Dreh- und Angelpunkt unserer Zukunft. Wir unterrichten wie vor 100 Jahren, doch die Welt ist schon lange eine andere. Wir müssen Bildung neu denken, mehr Lebenskompetenz vermitteln statt reiner Wissensabfrage. Zudem müssen die Arbeitsbedingungen von Lehrkräften endlich verbessert werden, keine befristeten Verträge mehr, interdisziplinäre Unterstützungen, damit sich die Lehrkräfte wieder auf die Lehre konzentrieren können und vor allem – mehr Anerkennung und Wertschätzung für diesen wichtigen Beruf. A13 im Eingangsamt, eine lange Forderung der SPD, wurde nun versprochen, bisher sind allerdings nicht genug Mittel vorgesehen.

Fragen: Andreas Sichelstiel

Nichts Neues verpassen! - Newsletter abonnieren