ALTDORF – Die Altdorfer haben ihre Rosenau eröffnet. Zu diesem Anlass überreicht Horst Petzinger von den Altstadtfreunden Bürgermeister Martin Tabor eine Rosen-Neuzüchtung mit einem ganz besonderen Namen.
Die Rosenau ist eröffnet. Da, wo einst Biergartenbesucher unter den beiden großen Linden an den Tischen des Graffiti saßen, erstreckt sich jetzt der neue Stadtpark, hochgelobt von Bürgermeister Martin Tabor und den Ehrengästen der Eröffnungsfeier. Seit einigen Tagen haben die Altdorfer den Garten bereits in Beschlag genommen. Und nach allem, was man hört, gefällt die Grünanlage den Leuten.
Einen wunderbaren Platz im Herzen der Stadt nennt Landrat Armin Kroder die Rosenau und gratuliert den Altdorfern zu ihrem neuen Park: „Ihr dürft stolz sein.“ Vor dem Hintergrund der nicht ganz immer einfachen Debatten vor und während der Planung spricht Kroder jetzt von einer „sensationellen“ Lösung und wünscht den Altdorfern, dass sie in der Rosenau zusammenkommen und sich „freundlich, fröhlich und offen begegnen“.
Behindertengerechte Wegführung
Der Landtagsabgeordnete Norbert Dünkel freut sich zusammen mit Bürgermeister Martin Tabor und den vielen anderen Gästen in der Rosenau über die erste größere Veranstaltung, die seit Beginn der Corona-Pandemie wieder in Altdorf stattfindet. Er spricht von einer grünen Lunge für Altdorf, die Rosenau sei ein Ort des Lebens und Erlebens. Altdorf habe jetzt einen neuen Platz der Begegnung, der größer und weiter sei als das vorherige Graffiti-Areal. „Und der auch von Menschen mit Handicap besucht werden kann“, betont der Landtagsabgeordnete.
Die behindertengerechte Wegeführung haben Stadt und Planer zusammen mit dem Behindertenbeauftragten Uli Reuter festgelegt. Dünkel dankt auch Altbürgermeister Erich Odörfer: „Du hast dir buchstäblich die Hacken abgelaufen, um an die Zuschüsse für den Stadtpark zu kommen.“
Für Bürgermeister Martin Tabor ist die Rosenau auch ein ganz wichtiger Ort für Menschen, die daheim keinen eigenen Garten, keine Terrasse und keinen Balkon haben. Für sie ist der neue Stadtpark ein Ersatz-Garten. Tabor weiß, dass der Park ohne das Engagement der überparteilichen Bürgerinitiative nicht hätte realisiert werden können. Sie sorgte seinerzeit für einen Bürgerentscheid, bei dem sich 70 Prozent der Abstimmenden für einen Erhalt des ehemaligen Graffiti-Areals aussprachen.
Für Tabor ist die Eröffnungsfeier auch Anlass, der Bürgerinitiative noch einmal Dank zu sagen. Jetzt freut der Rathauschef sich schon auf Veranstaltungen, die künftig in der Rosenau stattfinden sollen. Einen Vorgeschmack darauf gibt die musikalische Umrahmung des Festes durch die Liedertafel und das Trio Rubato sowie die Jonglage von Pancho Komischke. Keinen Zweifel lässt Tabor daran, dass die Rosenau auch gestalterisch gut gelungen ist und dankt dafür ausdrücklich Landschaftsplaner Jürgen Wollborn.
Geborgenheit und Naturverbundenheit
Der sah sich zu Beginn seiner Planungen vor größere Herausforderungen gestellt, weil das teilweise abschüssige Gelände entsprechend modelliert werden musste. Für die Altdorfer, so Wollborn, soll die Rosenau drei Dinge verbinden: Gemeinschaft, Geborgenheit und Naturverbundenheit. Für die Gemeinschaft gibt es zahlreiche Sitzgelegenheiten in der Rosenau, die mit ihrer Lage Geborgenheit und mit den beiden gewaltigen Linden in ihrem Zentrum Naturverbundenheit vermittelt.
Fragt man den Landschaftsplaner, was den neuen Park denn eigentlich ausmacht, bekommt man eine überraschende Antwort: Für ihn sind es die Menschen, die ihn nutzen. Das sind auch diejenigen, mit denen er in den Bürgerversammlungen zum Graffiti-Areal vor Beginn der Planungen lange Diskussionen führen musste. Die seien aber gut gewesen, stellt Wollborn in der Rückschau fest und dankt den Altdorfern für die konstruktive Zusammenarbeit.

Den Segen für den neuen Park sprechen Pfarrer Bernd Popp und Pfarrer Dominik Pillmayer und überreichen Geschenke an Bürgermeister Tabor. Brot und Salz gibt es von Pfarrer Popp und eine selbst gezogene Gartenhortensie von dessen katholischem Kollegen Pillmayer.
Geschenke hatte auch Horst Petzinger von den Altstadtfreunden dabei, eine rote Rose für die Rosenau und eine Rosenneuzüchtung mit dem Namen Graffiti. Wächst sie schön im Park, dann sind vielleicht viele derjenigen versöhnt, die sich bei der Namensgebung für den neuen Stadtpark den Namen Graffiti-Park gewünscht hatten.