NÜRNBERGER LAND – Knapp jeder fünfte Jugendliche hat seine Zweitstimme der Alternative für Deutschland gegeben: Bei der vom Bayerische Jugendring (BJR) veranstalteten – symbolischen – U18-Wahl kam die AfD im Nürnberger Land auf den zweiten Platz. Nur die CSU erzielte mehr Stimmen.
Der BJR spricht von einer Rekordbeteiligung im Freistaat: Rund 60.000 Jugendliche unter 18 Jahren hätten in mehr als 600 Wahllokalen gewählt. Im Nürnberger Land gab es in Lauf, Hersbruck, Feucht und Burgthann die Möglichkeit zur Stimmabgabe. Laut BJR wurden landkreisweit 669 Erst- und 548 Zweitstimmen gezählt.
Freie Wähler abgeschlagen
Im Nürnberger Land entfielen 27,5 Prozent der Zweitstimmen auf die CSU, gefolgt von AfD (19,5), SPD (16,0), Grünen (7,8) und Linken (6,9). Gemessen an ihren derzeitigen Umfrageergebnissen weit abgeschlagen: die Freien Wähler mit 5,2 Prozent.
Das Landkreisergebnis entspricht damit in groben Zügen dem bayernweiten Resultat, auch hier wurde
die AfD zweitstärkste Kraft. Es unterscheidet sich aber stark von jenem der U18-Wahl 2021. Damals stimmten im Vorfeld der Bundestagswahl die meisten Jugendlichen für die Grünen, sie kamen im Nürnberger Land auf 22,7 Prozent und landeten damit sogar noch vor der CSU (22,3). Ihre Erststimme würden die meisten U18-Wähler Norbert Dünkel (CSU) geben, dem bisherigen Inhaber des Direktmandats. Bei ihm machten 173 Jugendliche ein Kreuz, gefolgt von der SPD-Kandidatin Andrea Lipka (113) und dem AfD-Mann Thomas Falk (108).
Bei der U18-Wahl gibt es kein Mindestalter und keine Registrierung. Sie soll laut BJR „politische Zukunftsdiskussionen ins Zentrum des öffentlichen Interesses stellen“ und junge Menschen für Politik begeistern. Ergebnisse für einzelne Wahllokale werden nicht veröffentlicht.