Workshop begeisterte Jugendliche

Welchen Einfluss haben Fake News, Spiele-Apps und Instagram?

Im Schnitt nahmen sieben Kinder und Jugendliche am Seminar von Medienpädagogen Julian Witusch (stehend im Bild) an. | Foto: Paula Wahlig2022/04/a456795955i0011_max1024x.jpeg

SCHWARZENBRUCK – Fake News, Instagram und Spiele-Apps: In einem Workshop lernen Kinder, wie damit umzugehen ist. Angeboten wurde der Kurs im Raumerhaus der Rummelsberger Diakonie.

„Es hat unglaublich viel Spaß gemacht“, berichtet der 14-jährige Felix über das Projekt „Power Up Micro“, das in den vergangenen Monaten im Schwarzenbrucker Raumerhaus stattfand. In mehr als zehn Workshops vermittelte Medienpädagoge Julian Witusch in den therapeutischen Wohngruppen spielerisch Wissen zum Umgang mit Medien.

Aktuelle Phönomene

Die Einheiten thematisierten eine Vielzahl von aktuellen Phänomenen, die in der Medienwelt eine große Rolle spielen – zum Beispiel „Fake News“. In diesem Workshop produzierten die Kinder und Jugendlichen mithilfe einer künstlichen Intelligenz falsche Nachrichten, um aufzuzeigen, wie wichtig es ist, Nachrichten auf ihre Richtigkeit zu überprüfen.

Auch die App Instagram war ein Thema, da sie dazu verleitet, eine Scheinwelt mit unrealistischen Werten als Realität anzunehmen. Witusch sprach auch die Gefahr von scheinbar kinderfreundlichen Spiele-Apps an, die jedoch seinen Ausführungen nach ausschließlich die Spielenden ausbeuten.

Sebastian Pollinger, Bereichsleiter des Raumerhauses, ist dafür sehr dankbar, da sein Team und er dies nicht leisten könnten. Gefördert wurde das medienpädagogische Projekt mit 10 000 Euro durch die Aktion Mensch. „Wir möchten das Projekt unbedingt weiterführen und erweitern“, erklärt Pollinger: „Mein Wunsch ist es, Herrn Witusch auch mal in die einzelnen Wohngruppen zu schicken.“ Die Workshops geben den Jugendlichen Hintergrundwissen an die Hand, die im normalen Schulunterricht kein Thema sind.

Kreative Mitarbeit

Witusch gestaltete die Einheiten nicht wie den klassischen Schulunterricht, sondern legte großen Wert auf praktische und vor allem kreative Arbeiten. So produzierten die Kinder und Jugendlichen einen eigenen „Stop-Motion-Film“, was ohne die mithilfe der Aktion Mensch extra angeschafften iPads nicht möglich gewesen wäre. Bei der Themenauswahl orientierte er sich stets an den Wünschen der Kinder und Jugendlichen.

Den Kindern gefiel der Kurs wohl: „Nach den zwei Stunden sollte ich weitermachen, weil es ihnen so viel Spaß gemacht hat“, erzählt Witusch, der auch in weiteren Einrichtungen der Rummelsberger Diakonie Medien-Workshops gibt. db

Info

Damit das medienpädagogische Projekt weiter stattfinden kann, benötigt das Raumerhaus Spenden. Spendenkonto: Verwendungszweck: RDJ Powerup IBAN: DE47 5206 0410 0202 5010 15 BIC: GENODEF1EK

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