MALMSBACH — Provisorische Reparaturen werden nicht reichen: Der Fußgängersteg zwischen Rainwiesenweg und dem Schwaiger Ortsteil Malmsbach ist baufällig. Der Schwaiger Gemeinderat hat sich jetzt für einen Neubau entschieden.
Bei der letzten Überprüfung der Fußgängerbrücke zwischen Rainwiesenweg und Malmsbach wurden erhebliche Mängel am Bauwerk festgestellt. Die Untersuchung ergab sogar eine bemerkenswerte Verschlechterung im Vergleich zu 2014. Eine provisorische Reparatur ist aber nach Meinung der Fachleute nur eine kurzfristige Lösung.
Bauamt: Überquerung ist sicher
Vor kurzem haben Beschäftigte des Bauhofs der Gemeinde immerhin Geländer und Bohlen des Stegs nach Anleitung von Sachverständigen überarbeitet. So wurde der Belag teilweise mit Stahlwinkeln unterstützt und die Geländerbretter insbesondere im unteren Bereich mit neuen Leisten verschraubt.
Damit ist derzeit ein sicheres Begehen des Stegs auch nach Meinung von Bauamtsleiter Thomas Mösel gegeben. „Wir kontrollieren den Steg mindestens einmal monatlich durch eine Sichtprüfung“ so Mösel. Insbesondere das Problem, dass sich Treibgut an der sowieso schon „kränkelnden“ Mittelstütze staut und diese somit weiter schädigt, soll damit entschärft werden.
Die vorgeschriebenen gesetzlichen Überprüfungen laufen parallel dazu weiter. Da mit einem Neubau frühestens in etwa zwei bis drei Jahren zu rechnen ist, weil das Gutachten des Ingenieurbüros und die Planung ihre Zeit kosten, will man mit diesen Maßnahmen eine Sperrung des Steges verhindern.
Bei der Begehung in Frühjahr 2017 wurde festgestellt, dass der Holzüberbau (Bohlen, Geländer, Holzlängsträger) marode ist. Die Funktionsfähigkeit könne nur noch kurzfristig durch provisorische Reparaturen erhalten werden, so das Bauamt. Die Stahlträger seien noch tragfähig, aber die Lebensdauer des Mitteljochs, also der im Wasser stehenden Holzstütze, die 2014 noch mit gut zehn Jahren bewertet wurde, wird heute nur noch auf etwa fünf Jahre geschätzt.
Außerdem hätten die Querschnitte der Holzbauteile durch Verwitterung rund 20 bis 25 Prozent an Masse verloren.
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Aufgrund dieses Befundes hatte die Gemeinde das Ingenieurbüro Schwarzmann & Göller aus Nürnberg mit einem Gutachten zur Sanierung des Stegs beauftragt. Drei mögliche Varianten wurden vom Gemeinderat in der Sitzung am 26. Oktober erörtert. Schließlich haben sich die Räte einstimmig für einen Neubau des Stegs ohne Stütze im Fluss ausgesprochen, zumal dieser keine erheblichen Mehrkosten gegenüber einer aufwändigen Sanierung verursachen soll.
Kosten: Rund 330.000 Euro
Bei einer geplanten Breite von drei Metern und einer Nutzlast von zwölf Tonnen könne das Bauwerk mit einem kleinen Untersichtsgerät befahren werden, was Bauwerksprüfungen und Unterhaltsarbeiten erheblich erleichtere, so das Ingenieurbüro. Auch als Radweg könne der Übergang genutzt werden. Die Baukosten wurden auf rund 330. 000 Euro geschätzt, könnten wegen des derzeitigen Baubooms aber auch noch steigen.