Markträte fühlen sich übergangen

SCHNAITTACH — Wie bereits berichtet, ist Schnaittach beim bayerischen Modellprojekt „Ort schafft Mitte“ unter 84 Konkurrenten zum Zug gekommen. Das missfällt aber August Wandner (CSU). Er kritisiert, dass der Marktgemeinderat vom Rathaus gar nicht gefragt wurde.

Das Projekt besteht aus dem Umbau des alten Anwesens Nürnberger Straße 18 und 20 (Marktmühlgirgl) in ein Mehrgenerationenhaus inklusive barrierefreiem Wohnen. Das Besondere, Modellhafte, daran: Über „LebensWerte Schnaittach“ wäre erstmals eine Bürgerstiftung an der Finanzierung beteiligt. Schnaittach bekommt dazu eine fachliche Betreuung vom Freistaat gestellt. Um zu erarbeiten, wie das Ganze funktionieren könnte, hat sich inzwischen eine Lenkungsgruppe gebildet, an der alle politischen Fraktionen beteiligt sind.

Grundsatzbeschluss fehlt

Dennoch: „Sie geben einfach zur Kenntnis, dass wir beteiligt sind“, schimpfte Wandner im Bauausschuss Richtung Bürgermeister Georg Brandmüller – „Mir fehlt bis heute der mehrheitliche Grundsatzbeschluss dazu.“ Er sei aber auch generell dagegen, es gebe zu viele Baustellen, zu hohe Schulden und unerledigte Aufgaben.

Brandmüller entgegnete, die Regierung habe auf diese Alternative zur Städtebauförderung „erst drei Tage vor Ende der Antragsfrist“ hingewiesen. Er habe vor allem die Chance gesehen, günstig an eine externe fachliche Unterstützung zu kommen, die angesichts der aktuellen und kommenden Leerstände im Ortszentrum auch nötig sei. Die gebotene Eile habe er im Gremium bereits erklärt. Freilich erst, nachdem der Antrag von Erfolg gekrönt war.

Andere Markträte, von Fair und von der SPD, sprachen auch von einem formellen Fehler. Aber die Sache sei an sich gut.

Der Grundsatzbeschluss soll nun nachgeholt werden. Nach einer Sonderbürgerversammlung am 28. März im „Tausendschön“, bei der Brandmüller nicht nur auf ein reges Interesse der Schnaittacher hofft, die sich mit engagieren sollen. Er lud auch ausdrücklich alle Markträte ein, sich dort noch einmal zu informieren.

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