NÜRNBERGER LAND – Für den Landkreis war es, so Landrat Armin Kroder, „ein historischer Moment in herausfordernden Zeiten“. Der aktuellen Corona-Entwicklung geschuldet fand die ursprünglich anberaumte Dienstbesprechung der Bürgermeister virtuell über das Videokonferenzsystem des Landkreises statt.
Wenn die Corona-Ampel für den Landkreis Nürnberger Land auf „Rot“ springt – was kurz nach der Konferenz der Fall war – , werden die Gemeinden und der Landkreis die Nutzung von Turnhallen für Vereine aus Sicherheitsgründen untersagen, um das Infektionsgeschehen möglichst nicht noch weiter zu steigern. Viele Kommunen haben die Nutzung bereits eingeschränkt, seit die Ampel „Gelb“ zeigt. Die Entscheidung, die der Landrat und alle Bürgermeister nach längerer Erörterung gemeinsam trafen, fiel keinem der Beteiligten leicht – war aber unumgänglich nachdem Risiken und Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung gegen den Nutzen gründlich abgewogen worden.
Weniger auf einem Fleck
Am Volkstrauertag sind eingeschränkte, kleinere Veranstaltungen möglich, unter einer „roten Ampel“ aber nur unter freiem Himmel. Kürzere Zusammenkünfte, weniger Menschen zugleich auf einem Fleck und immer die Abwägung, ob eine Notwendigkeit vorhanden ist, könnte der Maßstab für die kommunalen Verantwortungsträger zu Veranstaltungen in den kommenden Monaten sein – egal, ob es sich um Gremiumssitzungen, Besprechungen oder Bürgerversammlungen handelt.
Was Advents- und Weihnachtsmärkte betrifft, kristallisierte sich in der Diskussion heraus, dass die Unterschiedlichkeit der Konzepte keine einheitliche Gangart vereinbaren lässt. Hier bleibt die Entscheidungsverantwortung bei den einzelnen Kommunen.
Projekt auf drei Jahre
Da für viele der zeitweise bis über 50 Teilnehmer ein virtueller Austausch in dieser Größenordnung weitgehend Neuland war, mussten leichte Anlaufschwierigkeiten gemeistert werden, bevor es dann doch einigermaßen reibungslos klappte. So war es von Vorteil, dass die Leiterin der Kommunalaufsicht, Brigitte Hallschmid, die Präsentation zum aktuellen Stand des breit angelegten Forschungsprojekts „ReProLa“ der Uni Erlangen-Nürnberg direkt einspeisen konnte.
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Denn Professor Chilla zwar zeitweise zu hören, aber nicht zu sehen war, ebenso wenig von weiteren Beteiligten des Projekts, die erst gar nicht zugeschaltet werden konnten. Weil die technischen Probleme nicht zu beheben waren, blieb es beim groben Sachstandsbericht.
„ReProLa“ (regionalproduktspezifisches Landmanagement) befasst sich mit dem direkten Zusammenhang von „Flächenentwicklung und Regionalprodukte in der Metropolregion Nürnberg“. So gehen allein in der Metropolregion bis dato jährlich 5000 Hektar landwirtschaftliche Fläche für andere Nutzungen verloren. Das Projekt ist derzeit in der Analyse und läuft noch drei Jahre. Im angestrebten Leitbild wird die Flächenentwicklung im Mittelpunkt stehen wobei die Erhaltung der Lebensqualität ein wichtiges Ziel ist.
Historischer Moment in herausfordernden Zeiten…
In Firmen sind Videokonferenzen seit über 10 Jahren normal.
WIllkommen im 3. Jahrtausend liebe kommunalen Verwaltungen im Nürnberger Land. Historisch gesehen seid Ihr spät dran. 😉