FEUCHT – Ein Lkw, beladen mit 18 Tonnen Müsli-Riegeln, ist Montagnachmittag auf Höhe des Feuchter Autobahndreiecks abgebrannt. Das fanden zahlreiche Gaffer offenbar so interessant, dass sie Handy und Tablets zum Filmen zückten. Nun will die Polizei hart gegen sie vorgehen.
Der brennende Laster, beladen mit 18 Tonnen Müsli-Riegeln, hat zwischen Montagnachmittag und Dienstagmorgen die Feuerwehren und das THW beschäftigt. Das Fahrzeug war gegen 16.15 Uhr auf der A9 in Richtung München auf Höhe des Autobahndreiecks Feucht in Brand geraten. Ein Kühlaggregat hatte zu qualmen begonnen.

Der 23-jährige Fahrer aus Hessen stellte seinen Sattelzug daraufhin auf dem Seitenstreifen ab und versuchte noch, den Auflieger von der Zugmaschine abzukoppeln. Das gelang allerdings nicht mehr. Wenig später brannte die Zugmaschine samt Sattelauflieger komplett aus. Am Ende entstand ein Schaden von über 100.000 Euro und auch die Müsliriegel waren nicht zur mehr zu retten. Verletzt wurde aber zum Glück niemand. Erst gegen 2 Uhr konnte die A9, die in Fahrtrichtung München gesperrt werden musste, wieder freigegeben werden.
Gaffer filmten im Vorbeifahren
Das Szenario mit den brennenden Müsliriegeln und Helfern, die versuchten das immer wieder auflodernde Feuer in den Griff zu bekommen, fanden offenbar manche Verkehrsteilnehmer so interessant, dass sie es per Kamera festhielten.
Einige hatten „nichts Besseres zu tun, als die Einsatzstelle während der Fahrt zu filmen oder zu fotografieren“, schreibt die Verkehrspolizei Feucht. Dutzende Fahrer habe man erwischt, die auf der Gegenfahrbahn filmten – und das während der Fahrt. Ein Fahrer eines Kleintransporters griff sogar gleich mit beiden Händen ans Tablet.
Fotografieren statt helfen
Mindestens genauso unverantwortlich sei, laut Polizei, ein anderer Fahrer gewesen, der noch vor den Einsatzkräften am Brandort vorbeikam. Er hielt von der A73 kommend einfach auf dem Beschleunigungsstreifen an, stieg aus, fotografierte das Geschehen, stieg wieder ein und fuhr davon. Ein Hilfsangebot? Fehlanzeige.
Die Polizei versucht nun, die Gaffer zur Verantwortung zu ziehen. Hierfür werte man Zeugenaussagen und Beobachtungen der Einsatzkräfte samt Bildmaterial aus, heißt es im Bericht.
Laut aktuellem Bußgeldkatalog kann „Gaffen“ als Ordnungswidrigkeit eine Strafe von bis zu 1.000 Euro nach sich ziehen. In Verbindung mit Fotografieren, oder Filmen kann aber sogar eine Gefängnisstrafe von bis zu weit Jahren drohen.