HERSBRUCK (jr) – Wann darf der Supermarkt im City-Park morgens seine Pforten öffnen? An dieser Frage entzündete sich im Bauausschuss des Hersbrucker Stadtrates eine lebhafte Diskussion. Außerdem ging es noch um das Oberbecken und das Eisenhüttlein. Zudem wurden 200.000 Euro für den Straßenunterhalt auf einzelne Maßnahmen verteilt.
Bürgermeister Robert Ilg berichtete vom Stand der Dinge in Sachen Wartehäuschen an der Bushaltestelle Rudolf-Wetzer-Straße. Derzeit laufen Gespräche mit der Eigentümergemeinschaft eines angrenzenden Hauses. Für den Fall der Ablehnung lotet die Verwaltung aus, ob beim Haltepunkt vor dem Technik Markt Reithofer in der Nürnberger Straße ein überdachter Unterstand möglich ist.
Stadtbaumeister Lothar Grimm sagte, dass die Unterlagen zur Sanierung des Oberbeckens bei der Stadt bis Ende April eingesehen werden können. Träger des 75-Millionen-Euro-Projekts ist der Energiekonzern E.ON. Hersbruck ist als Träger öffentlicher Belange am Planfeststellungsverfahren beteiligt. Mit Blick auf Ellenbach und den Stadtteil Ostbahn erwartet Robert Ilg eine sichere Lösung.
Der Rewe-Markt im City-Park möchte die Öffnungszeit von derzeit 8 Uhr auf 7 Uhr vorverlegen. Der Betreiber begründet dies mit Chancengleichheit, denn der Netto-Markt macht bereits um 7 Uhr auf und das E-Center plant dies angeblich.
Allerdings gilt für den City-Park ein Bebauungsplan, in dem der Kundenverkehr des Supermarktes auf maximal 8 bis 20.30 Uhr festgeschrieben ist. Grundlage dafür war ein Schallschutzgutachten aus dem Jahr 2005. Der Bauausschuss beschloss, eine neue Expertise vom gleichen Fachmann einzuholen.
Alexander Pollmer stimmte dagegen und damit zugleich gegen die frühere Öffnung, weil er den Schutz der Anwohner höher einstuft als die Rewe-Interessen und eine Art Automatismus – ist das Gutachten für Rewe positiv, muss 7 Uhr erlaubt werden – befürchtet.
Die anderen Mitglieder des Gremiums sahen wie etwa Norbert Dünkel und Günther Langheinrich keine zwingende Konsequenz aus dem Gutachtervotum oder sie haben wie Norbert Thiel aufgrund der strengen Vorgaben des Lärmschutzrechts keine Bedenken, das Ergebnis umzusetzen. Die Zeiten für den Lieferverkehr (ab 6 Uhr) bleiben bestehen. Auch die 6-Uhr-Öffnung der City-Park-Bäckerei ändert sich nicht.
Die Straße Eisenhüttlein in der Hersbrucker Altstadt verwandelt sich langsam in eine Baustelle. Die Kanalsanierung kostet rund 170.000 Euro, das Pflastern fast 270.000 Euro. Auf Nachhaken von Norbert Thiel sagte Lothar Grimm, dass die Ausgaben nahezu exakt im Bereich der Kostenschätzung liegen.
Erstmals wendet Hersbruck 200.000 Euro statt 150.000 Euro für den Straßenunterhalt auf. Der Stadtbaumeister bezeichnete die zusätzlichen Mittel als „Tropfen auf den heißen Stein“ – notwendig wären 400.000 bis 500.000 Euro. Die Maßnahmen 2012 erfolgen vor allem im Hinblick auf Unfallgefahren.
So fließen die Gelder in die Oberdeckensanierung von Abschnitten der Großviehbergstraße, der Unteren Hagenstraße und der Unterführung Buchstraße. Weitere Verbesserungen betreffen die Nürnberger Straße vor dem Laden Monza, den Schotterweg nach Leutenbach, die Hirschmann-Zufahrt am Bahngelände und die Braugasse. Die Verkehrshalbinsel an der Bushaltestelle Wassertor erhält eine Gehwegabsenkung.
Auf Antrag von Götz Reichel wurde der Betrag für die Untere Hagenstraße aufgestockt. Es gibt an vielen weiteren „Ecken“ berechtigte Forderungen der Anlieger, sagte Robert Ilg. Er wünscht in den nächsten Jahren eine deutlich längere Maßnahmenliste.
Die Stadtratsfraktion der Grünen möchte, dass die Stadt Hersbruck in ihren Gebäuden ungeregelte Pumpen in moderne energieeffiziente Pumpen umtauscht. Lothar Grimm hat den Bestand überprüfen lassen. Schon jetzt sind frequenzmodulierte Geräte in der Fackelmann Therme, im Sportzentrum, im Rathaus, in Kindergärten, in der Kläranlage, in der Krippe Sandgasse und anderswo im Einsatz.
Was die weitere Umrüstung anbelangt, zeigte sich der Bauausschuss uneins, wie schnell dies passieren soll. Holger Hermann als Vertreter der Antragsteller erwartet von der Stadt eine Vorbildwirkung. Die Kos tenersparnis beim Stromverbrauch sollte nachrangig bleiben. Auf Wunsch der Grünen wird die Stadt über Fördermöglichkeiten für den Austausch der Pumpen in privaten Wohngebäuden informieren.
Die Stadt kann also laut eigenem Eingeständnis ihre ureigenen Aufgaben nur höchst unzureichend erfüllen.
Zitat Stadtbaumeiste Grimm: „Erstmals wendet Hersbruck 200.000 Euro statt 150.000 Euro für den Straßenunterhalt auf. Der Stadtbaumeister bezeichnete die zusätzlichen Mittel als „Tropfen auf den heißen Stein“ – notwendig wären 400.000 bis 500.000 Euro. Die Maßnahmen 2012 erfolgen vor allem im Hinblick auf Unfallgefahren.“
Also reichen die Mittel nicht für einen ordnungsgemäßen Erhalt der Hersbrucker Infrastruktur. So ruinieren wir über die Jahre unsere wirtschaftliche Basis. Die Unfallgefahr steigt, weil kaum jede Maßnahme sofort ausgeführt werden kann und der Verschleiß an den Fahrzeugen nimmt zu. Über die Jahre bekommen wir, wenn das so weitergeht, einen Flickenteppich auf den Straßen wie früher in Ostdeutschland.
Aber wichtig ist unseren Stadträten, Bürgermeistern ein aufgeblasener Stadtbusverkehr mit riesigen Bussen, ein professionell und damit kostenintensiv geführtes Museum, und eine Therme. Jeder dieser Punkte für sich verlangt pro Jahr sechsstellige Zuschussummen von Seiten der Hersbrucker.
Ohne diese „Bürgermeister-Plattmeier-Denkmäler“, die der jetzige Stadtrat/Bürgermeister teilweise ungerührt fortführt, könnte die Stadt Hersbruck ihre Hausaufgaben ordnungsgemäß erledigen. Soviel zum Thema Verantwortungsbewußtsein der „Verantwortlichen“.
Dann wählt ihn einfach ab!