HERSBRUCK – Wo derzeit noch gelbe Filzbälle fliegen, soll es bald beschaulicher zugehen. Im Bauausschuss des Hersbrucker Stadtrates wurden die ersten Pläne für ein Senioren- und Pflegeheim mit 110 Betten auf dem Gelände des Tennisclubs am Strudelbad vorgelegt. „Ein sehr gelungenes Konzept, nicht zuletzt wegen der 30 Demenzplätze“, lobte zweiter Bürgermeister Peter Uschalt im Namen aller.
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass die Diakoneo die neue Wohnanlage errichten möchte, sagte Rathauschef Robert Ilg. Das Unternehmen aus Neuendettelsau betreibt über zehn derartige Einrichtungen in Mittelfranken. Das Vorhaben besteht aus Erdgeschoss, zwei Obergeschossen und einer zurückversetzten dritten Etage. Die Höhe des Gebäudes ist noch nicht „vermaßt“. Für die künftig größere Parkfläche vor der Fackelmann Therme gibt es zwei Varianten: 207 Pkw-Stellplätze ebenerdig für einen geschätzten „Stückpreis“ bis zu 7000 Euro oder 215 Plätze mit Parkdeck für an die 15 000 Euro.
„Die Entscheidungsträger sehen das Projekt nicht isoliert“, wies Ilg auf viele weitere Anliegen rund um das Diakoneo-Vorhaben hin. Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Michael Olesch erläuterte den Mandatsträgern Sichtbeziehungen zu Bad, Finanzamt, umliegenden Firmen und nahen Wohnhäusern, Zufahrten, die Anbindung der Therme an die Innenstadt, die Buswendeflächen, Möglichkeiten für Bewegung und Sport, den Vorplatz der Therme und mehr.
Großer Wert wird auf die angemessene Einbindung des Gedenkstätten-Kubus in die Umgebung gelegt. FRB-Sprecher Jürgen Amann hatte schon mehrfach eine Verbesserung der gut nachgefragten Wohnmobil-Stellflächen angemahnt. Im Zuge der Neuordnung des Geländes lässt sich auch dieses Anliegen verwirklichen.
Lob für „grüne Allee“
Martin Schaffer hakte bei den Parkplätzen nach. Das Diakoneo-Heim muss nur 15 bauen, gewünscht sind 20, sagte Olesch. Bei einem Parkdeck bekommt die Therme dank eines größeren Vorplatzes „mehr Luft“. Peter Uschalt gab diesem Punkt wegen der hohen Kosten aber nur wenig Chancen. Zugleich lobte er die „grüne Allee“ in der Badstraße.
Alle Mitglieder des Bauausschusses befürworteten die Planung. „Das Projekt fügt sich ein“, fasste Christian Puppa zusammen. Dr. Ulrike Eyrich erkundigte sich nach den Fahrradunterständen am Strudelbad. Solche Details sind erst bei der Detailplanung an der Reihe, sagte Robert Ilg. Irmgard Raum fragte nach weiteren Wohnangeboten für Senioren. Mehr als die 110 Plätze sind auf dem TC-Gelände nicht möglich, sagte Robert Ilg. Möglicherweise entsteht in der Sigmund-Faber-Straße eine weitere betreute Unterkunft.
Halle zwischen dem Rasen
Wann die Diakoneo beginnen möchte, wurde nicht gesagt. Der Pachtvertrag zwischen der Stadt und dem TC Hersbruck über die Tennisanlage läuft Ende September aus. Wie vielfach berichtet, ziehen die Anhänger des weißen Sports zum FC Hersbruck um. Dort soll jeweils in den Wintermonaten zwischen den Fußballfeldern von FC und Eintracht eine Traglufthalle aufgestellt werden, um ganzjährig Tennis spielen zu können.
Das Vorhaben befindet sich nicht im Landschaftsschutzgebiet, wohl aber innerhalb des Überschwemmungsgebietes der Pegnitz. Über eine Genehmigung müssen daher das Sachgebiet Wasserrecht am Landratsamt und das Wasserwirtschaftsamt Nürnberg mitentscheiden. Auch Belange des Ortsbildes spielen noch eine Rolle. Der Bauausschuss gab sein Okay, ebenso wie zur Errichtung einer Lagerhütte und dem Aufstellen eines Sanitärcontainers. Robert Ilg sagte, dass der Bund ein neues Vereinsheim TC/FC/Eintracht nicht wie erhofft fördert, was vermutlich das Ende dieses Vorhabens bedeutet.