Kletterhalle feierte Richtfest

Meilenstein für 1,5-Millionen-Projekt

Stolze 16 Meter hoch ist die Holzkonstruktion der DAV-Kletterhalle – läuft alles glatt, können die ersten Kletterer hier schon im November ihrem Hobby nach Herzenslust frönen. | Foto: K. Porta2018/07/DSC_7473.jpeg

HERSBRUCK – Lange, für viele deutlich zu lange hat es gedauert – jetzt aber ist mit dem Richtfest ein weiterer, wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur heiß ersehnten, inklusiven „Kletterhalle für alle“ des DAV Hersbruck gesetzt worden.

In den vergangenen Wochen haben die Holzbauer der Firma Freisinger aus Ebbs in Tirol die eindrucksvolle Holzkonstruktion der „Raiffeisenbank Kletterwelt DAV Hersbruck powered by Marmot“ – so der offizielle Name – bis auf 16 Meter in die Höhe gezogen. „Die Zimmerleute haben so ein rasantes Tempo vorgelegt, dass wir mit dem Organisieren des Richtfests kaum hinterher gekommen sind“, sagte DAV-Vorsitzender Peter Dischner bei der Begrüßung der rund 80 Vereinsmitglieder, Sponsoren und Vertreter der heimischen Politik und Wirtschaft, die den großen Tag auf keinen Fall verpassen wollten – auch Landrat Armin Kroder nicht, der zwischen zwei Terminen der Metropolregion Nürnberg für eine „Kurzvisite“ extra aus Fürth herausfuhr.

Und sie alle staunten nicht schlecht über den rund 18 mal 16 Meter großen Kubus mit seinem im Endausbau 147 Quadratmeter großen Kletterbereich und den angrenzenden Funk-tionsräumen. Noch braucht es einige Fantasie, doch beim Rundgang bekamen die Gäste schon einen ersten Eindruck von der attraktiven Trainingshalle mit bis zu 100 verschiedenen Kletterrouten, einem großzügigen Boulderbereich und Bistro, die nicht nur den DAV-Mitgliedern offen stehen, sondern auch Bürgern, dem Schulsport (Klettern ist seit 2008 als Abiturfach zugelassen), den Ganztagesschulen als Angebot sowie sozialen Einrichtungen (Stichwort: therapeutisches Klettern). Genau dieser offene, inklusive Ansatz ist es, der die Hersbrucker Halle von vielen anderen in der Region unterscheidet.

„Eindrucksvoll und mutig“

Landtagsabgeordneter Norbert Dünkel brachte auf den Punkt, was wohl die meisten dachten: „Eindrucksvoll, … und mutig“, lautete sein Urteil. Das rund 1,5 Millionen teure Bauwerk stünde für die konstante Entwicklung des größten Hersbrucker Vereins in den vergangenen Jahren und zugleich für die besonders starke und aktive Kletterabteilung mit ihrer „unglaublichen Vielfalt an Angeboten“. Die Halle am Tor zur Hersbrucker Alb sei eine „besondere Attraktion“.

Zweiter Bürgermeister Peter Uschalt erinnerte an die erste Vorstellung im Stadtrat, bei der sich alle Fraktionen sofort einig waren, das „für uns wichtige“ Vorhaben allen finanziellen Schwierigkeiten Hersbrucks zum Trotz zu unterstützen. Auch er zollte dem Kletterhallenprojektteam um Bernd Lindner und Heiner Stocker seinen Respekt: „Da hat eine gehörige Portion Mut dazugehört, jetzt hoffe ich, dass es ein Erfolg wird.“
„Fühlen uns bestätigt“

Von einem „beeindruckenden Erlebnis“ sprach auch Raiffeisenbank-Direktor Swen Heckel, der sich einmal mehr darin „bestätigt fühlte, diesen Weg mitgegangen zu sein“ und gemeinsam mit dem US-Bergsportausrüster Marmot (dessen Geschäftsführer der Europa-Niederlassung in Schwaig, Jan Schapmann, ebenfalls anwesend war) einer der beiden namensgebenden Hauptsponsoren zu werden: „Wir haben das richtige Projekt ausgewählt und freuen uns darauf, es gemeinsam mit dem DAV weiter voranzutreiben“.

Richtspruch vom Bauleiter

Alois Prihoda, dem eigens für das Richtfest aus Tirol angereisten Bauleiter der Firma Freisinger blieb es vorbehalten, mit seinem Richtspruch den traditionellen Segen der „wack’ren Handwerksleute, die fest auf ihre Kunst vertraun“, zu sprechen und den Rohbau mit einem von weit oben unter dem Dach nach unten geworfenen Glas zu weihen.

Demnächst rücken die Elektriker an, um die Strom- und Versorgungsleitungen zu verlegen, dann kommen wieder die Zimmerleute aus Tirol, um für die dort ansässige Spezialfirma „Steilheit“ die 14,4 Meter hohe Kletterwand in die Halle einzupassen. „Läuft alles nach Plan, wollen wir noch im November eröffnen“, sagte Peter Dischner zum Schluss – und erhielt dafür den mit Abstand längsten und lautesten Applaus an diesem Nachmittag.

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