HERSBRUCK – Die unerwartet lange Wartezeit ist bald vorbei: Anfang November beginnen (endlich) die Arbeiten an der geplanten Kletterhalle des DAV Hersbruck.
Erst mussten die Verantwortlichen des mit über 2000 Mitgliedern größten Vereins lange auf das endgültige Okay in Sachen EU-Leaderförderung warten (wir berichteten). Das liegt nach dem Mitte des Jahres erteilten Vorbescheid nun seit zwei Wochen vor. Nach dem Spatenstich Ende Juni verzögerten dann die gut gefüllten Auftragsbücher der heimischen Bauwirtschaft einen zügigen Beginn der Arbeiten an dem inklusiven 1,5-Millionen-Projekt.
„Letzter Knackpunkt war ein Bodengutachten“, verriet Heiner Stocker vom DAV-Kletterhallenprojektteam. Deshalb rückt am 8. und 9. November eine Spezial-Tiefbaufirma an, um die vom Statiker geforderte Bodenverbesserung auf dem Areal hinter der Hopfensiegelhalle vorzunehmen. Von diesen Spezialisten gibt es deutschlandweit gerade einmal zwei oder drei. Der DAV hatte auch ein bisschen Glück, dass ein anderer Termin platzte und die Firma „schon“ Anfang November nach Hersbruck kommen kann.
Ist der Untergrund dann ausreichend verdichtet, gießt die heimische Baufirma Muggenthaler die Bodenplatte für die rund 18 mal 16 Meter große und 16 Meter hohe „Raiffeisenbank Kletterwelt DAV Hersbruck powered by Marmot“ – so der offizielle Name. Ebenfalls noch in diesem Jahr sollen die übrigen Rohbauarbeiten, wie zum Beispiel das Treppenhaus, folgen.
In der kommenden Woche beginnt die Firma damit, den Bauplatz vorzubereiten und erledigt erste Bodenarbeiten. Zudem lässt der DAV den Untergrund auf dort eventuell noch schlummernde Kampfmittel untersuchen.
Im Februar oder März, so Stocker, ist dann das zweite der drei Hauptgewerke mit einer Gesamtauftragssumme von rund 900.000 Euro an der Reihe: der eigentliche Hallenbau, eine Holzkonstruktion mit der Gebäudehülle, Dach und Fenstern.
100 Kletterrouten und Boulderbereich
Anschließend kommt im dritten Schritt der Innenausbau mit der eigentlichen Kletteranlage mit bis zu 100 verschiedenen Routen und einem eigenen Boulderbereich. Noch nicht vergeben sind derzeit die Restarbeiten wie die Elektroinstallation, die Bistroeinrichtung, die Außenanlage oder der Bodenbelag im Inneren. „Läuft alles nach Plan, sollte die Halle im Sommer fertig sein“, sagt Stocker.
Wie berichtet, steht die „Kletterhalle für alle“ nicht nur den DAV-Mitgliedern als attraktive Trainingshalle offen, sondern auch dem Schulsport (Klettern ist seit 2008 als Abiturfach zugelassen), als Angebot der Ganztagesschule sowie sozialen Einrichtungen (Stichwort: therapeutisches Klettern). Gerade dieser inklusive Ansatz bewog nicht nur die beiden namensgebenden Haupt- und weitere Premiumsponsoren sowie die Stadt Hersbruck und die Verantwortlichen der Leaderförderung dazu, das Projekt finanziell zu unterstützen – er ist zugleich auch ein Alleinstellungsmerkmal der Hersbrucker Kletterhalle.