Koalitionsvertrag weckt Hoffnungen für Krankenhaus

„Es bleibt eine schwierige Aufgabe“

Ob der Koalitionsvertrag die Rettung für das Hersbrucker Krankenhaus bringt? | Foto: M. Scholz2018/11/DSC_4960.jpeg

HERSBRUCK/MÜNCHEN – Der Koalitionsvertrag zwischen der CSU und den Freien Wählern steht. Was aber sagt das 62-seitige Werk nun zur Schließung kleiner Krankenhäuser wie etwa dem Hersbrucker?

„Wir werden auch künftig flächendeckend eine qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung sicherstellen. Wir wollen unsere Krankenhausstrukturen erhalten und bedarfsgerecht weiterentwickeln“, heißt es in der Koalitionsvereinbarung zwischen CSU und Freien Wählern. Und weiter: „Mit gezielten Strukturförderprogrammen (Geburtshilfe, kleine Krankenhäuser) werden wir auch in ländlichen Räumen eine wohnortnahe Krankenhausversorgung sicherstellen. Wir wollen die kleineren Standorte erhalten und weiterentwickeln. Wir wollen dabei die Träger unterstützen, für jeden Standort ein passendes Nutzungskonzept zu entwickeln.“

Heißt das nun, das Hersbrucker Krankenhaus bleibt bestehen? „Ich glaube, wir haben ein Etappenziel erreicht“, sagt Angelika Pflaum von der Bürgerinitiative zum Erhalt des Hersbrucker Krankenhauses. Sie sieht es als Erfolg an, dass das Thema diskutiert und im Koalitionsvertrag behandelt wurde, auch wenn es „ein bisschen vage formuliert“ sei.


Nur eine „Willensbekundung“

Der Koalitionsvertrag sei zunächst einmal eine „Willensbekundung“, sagt Hersbrucks Bürgermeister Robert Ilg, „ob er den stationären Betrieb in Hersbruck retten wird, weiß ich nicht.“ Positiv findet er an dem 62-seitigen Werk allerdings, dass der Freistaat Bayern künftig mehr die Belange der Kommunen in den Blick nehmen möchte und – was Krankenhausstandorte anbelangt – zudem gewillt ist, sie finanziell zu unterstützen, wenn sie „ein kluges Konzept“ haben.

Ihm mache der Koalitionsvertrag durchaus Hoffnung, sagt Dr. Otto Wolze. Ob allerdings das Hersbrucker Krankenhaus noch davon profitiert … „Es bleibt uns nicht so sehr viel Zeit“, meint Wolze und verweist auf den Ausbau des Krankenhauses in Lauf und den Bettenabzug von Hersbruck dorthin. Dabei sei doch gerade das System, die Kombination von stationärer und ambulanter Versorgung, in Hersbruck vorbildlich, so Wolze.

„Es bleibt eine schwierige Aufgabe, ein „Haus der Gesundheit“ in Hersbruck zu etablieren, für diesen Veränderungsprozess erwarten wir künftig mehr fachliche und finanzielle Unterstützung durch den Freistaat Bayern und ein heftiges Mitwirken des Trägers“, erklärt Landrat Armin Kroder. Bereits morgen sei das nächste Gespräch mit Krankenhausvertretern anberaumt, lässt der Landrat wissen – auch zur Analyse des Koalitionsvertrags.

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