Gegen die Schließung

Offener Brief des Fördervereins Krankenhaus Hersbruck

Das Hersbrucker Krankenhaus soll geschlossen werden. | Foto: M. Scholz2017/07/7961527.jpg

HERSBRUCK – Der Förderverein für das Krankenhaus Hersbruck will ein deutliches Zeichen setzen, dass er unverändert hinter der Klinik, den Patienten und Mitarbeitern steht. Deshalb hat die Mitgliederversammlung 20  000 Euro Zuschuss für ein dringend benötigtes neues Ultraschallgerät beschlossen und der Veröffentlichung eines von Vorstand und Beirat entworfenen offenen Briefes zugestimmt.

Adressiert ist er an den Verwaltungsbeirat des Klinikums Nürnberg und die Unternehmensspitze:

„Die überraschende Ankündigung der Schließung des Krankenhauses Hersbruck für 2020/21 ist bei den engagierten Mitgliedern des Krankenhaus-Fördervereins auf große Enttäuschung und Unverständnis gestoßen. Seit der Übernahme der Krankenhäuser Nürnberger Land durch das Klinikum Nürnberg im Jahr 2006 hat sich das Krankenhaus Hersbruck zu einem wichtigen und inzwischen unverzichtbaren medizinischen Versorgungsstandort entwickelt. Angepasst an die Bedürfnisse im ländlich geprägten Einzugsbereich mit etwa 35  000 Einwohnern übernehmen die Bettenstationen mit der breit aufgestellten ortsnahen internistischen Versorgung eine wichtige entlastende und auf Zuweisung ausgerichtete Funktion für das Großklinikum.

Teil des Netzwerks
Alle Spezialeinrichtungen des Klinikums Nürnberg können von hier aus in Anspruch genommen werden. Ambulante Institutionen, eine große chirurgisch-orthopädische Praxis mit umfangreicher OP-Nutzung, D-Arzt-Zulassung, inzwischen auch angewiesen auf die Infrastruktur des KH, die vertragsärztliche Notfallpraxis der KVB, die SAPV und andere Einrichtungen wurden beworben und mit Unterstützung der GF am KH Hersbruck angesiedelt.

Der KH-Förderverein beteiligt sich engagiert seit 20 Jahren mit Zuversicht an Investitionen und der Fortentwicklung unseres Hersbrucker Krankenhauses. Wie die Belegungszahlen und der Zulauf der Praxen zeigen, ist die Wertschätzung der Bevölkerung für die Arbeit im Krankenhaus Hersbruck groß und in den zurückliegenden Jahren noch kontinuierlich gewachsen.


Trotz aller ökonomischer Argumente setzt sich der Förderverein weiterhin für eine gute, umfängliche und ortsnahe medizinische Versorgung ein. Gerade in diesem Zusammenhang schließen wir uns auch einer vom Berufsverband Deutscher Internisten aufgestellten Forderung an: Die Humanität in der Medizin muss wieder mehr Gewicht erhalten. Ökonomie ist wichtig, aber sie darf nicht dominierend sein, letztendlich zu Lasten vieler Patienten!

Der Krankenhausförderverein fordert den Vorstand, Geschäftsführung und Verwaltungsbeirat des Klinikums und die Geschäftsführung der Krankenhäuser Nürnberger Land auf, von einer Schließung in etwa fünf Jahren abzusehen und einen weiteren Fortbestand anzustreben. Der Förderverein wird seine satzungsgemäße Unterstützung für das Hersbrucker Haus unverändert fortsetzen.“

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