Kulturbahnhof

Engagierte Bürger und Geflüchtete feiern gemeinsam

Robino Mettbach, Mit-Initiator von „Hand in Hand 2.0“, begrüßt Markus Gleißenberg, Bürgermeister von Henfenfeld, und den Dekan Tobias Schäfer.
Robino Mettbach, Mit-Initiator von „Hand in Hand 2.0“, begrüßt Markus Gleißenberg, Bürgermeister von Henfenfeld, und den Dekan Tobias Schäfer. | Foto: Michaela Kirchner2024/11/EdInputPic7b30e07b_444a_4ad6_979d_a2aaae8f289e_Druck.jpg

HERSBRUCK – Das war ein besonderes Event im Hersbrucker Kulturbahnhof: Hier diskutierten die Beteiligten über die tagtäglichen und kommenden Herausforderungen der Flüchtlingshilfe für die ländlichen Gemeinden.

Dank einer Förderung der Deutschen Stiftung Engagement und Ehrenamt durfte es ein „Fest des Ehrenamts“ geben. Das Programm war ein reichhaltiger Mix aus Begegnungen und Formaten, politischer Weiterbildung, Erfahrungsaustausch und Konzerten.

Viele Sprachen im Einsatz

Nach dem informativen Teil wurde mit den Bands „The 2some Orchestra“ aus Hersbruck und „Urban Sound & World Music“ gefeiert. Die Bewohner aus den Häusern hatten Köstliches aus ihren Kulturen vorbereitet: ein türkisch-lateinamerikanisches Fusion-Buffet. Eine Besonderheit war, dass nicht nur gemeinsam vorbereitet und gekocht, sondern auch vielsprachig miteinander geredet wurde. Selbst die Begrüßungen der Bürgermeister und des Dekans wurden mehrsprachig gedolmetscht.

Den Nachmittag leitete ein Vortrag ein: der Neu-Hersbrucker Jurist Christopher Götz sprach zum Thema: „Die sollen doch einfach arbeiten gehen – leichter gesagt als getan! Jobsuche für Geflüchtete in Theorie und Praxis“.

Seit 2015 viel dazugelernt

Daraufhin folgte ein Erfahrungsaustausch der Hersbrucker Flüchtlingshelfer: Die teils unterschiedlichen Erfahrungen aus der ersten Flüchtlingswelle 2015 bis 2019 und die Wiederaufnahme der ehrenamtlichen Aktivitäten mit der Ankunft der Flüchtlinge aus dem Ukrainekrieg. Fazit: Wir haben viel dazugelernt.

Hersbruck ist mit dem ökumenischen Verein, dem „Komm“ und dem Helferkreis „Hand in Hand 2.0“ gut aufgestellt. Gemeinsam decken die beiden vieles ab. Das „Komm“ ist „stationär“ vor Ort, gibt Integrations- und Sprachkurse, bietet Kinderbetreuung und dank einer Sozialpädagogin auch Beratung an.

Die anderen sind „ambulant“ in den Unterbringungen und mit den Menschen unterwegs: Unter den circa 30 Ehrenamtlichen von „Hand in Hand“ gibt es Hausbetreuer, Fahrdienste, Dolmetscher und eben auch „Spezialisten“. Unterstützerinnen und Unterstützer, die sich um die Anmeldung der Kinder in den Schulen kümmern, Freizeitangebote organisieren, über Verfahrenskompetenz in der Antragspraxis verfügen, Arztbesuche begleiten oder in den Behörden der Flüchtlings- und Integrationsberatung gut vernetzt sind.

„Geschmolzene Eisberge“

Eine Besonderheit von „Hand in Hand 2.0“ ist der auf zwei Standorte erweitere Wirkungskreis: Hersbruck und Henfenfeld. Bürgermeister Markus Gleißenberg aus Henfenfeld und sein Kollege Jens Frankhänel aus Neunkirchen am Sand erzählten beide beinahe übereinstimmend eine Erfolgsgeschichte von aufgeregten Anliegerversammlungen und „geschmolzenen Eisbergen“ im Umfeld neu geschaffener Unterkünfte. Was Helmut Gottschalk mit der Caritas in Neunkirchen und „Hand in Hand“ in Hersbruck und Henfenfeld bewirken, lautete im Fazit so: „Ohne dieses ehrenamtliche Engagement kann unsere Gesellschaft nicht existieren“

Dekan Tobias Schäfer erweiterte den Horizont des Ehrenamtes auf die kirchliche Gemeindearbeit und betonte die Wichtigkeit tatkräftiger Nächstenliebe für unsere Würde als Menschen im respektvollen gesellschaftlichen Miteinander.

Wer sich bei „Hand in Hand 2.0“ einbringen will, kann eine Mail an [email protected] senden. Spendenkonto: Ökumenischer Verein IBAN: DE43 7605 0101 0578 1413 76, Verwendungszweck „Hand in Hand“.

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