Erweiterung trotz Krisenzeiten

Emuge hat mit dem Neubau begonnen

Das wird künftig sehen, wer von der B 14 in Richtung der Kreuzung am Schlachthofplatz durch Lauf fährt: links das bestehende Emuge-Gebäude, rechts der geplante Neubau. Über die Nürnberger Straße spannt sich ein Verbindungssteg. Ein Teil des Neubaus ist nach hinten versetzt. | Foto: Emuge2020/04/EMUGE-Plan-Ansicht.jpg

LAUF — Mitten in einer weltweiten Krise ein großes Neubauprojekt? Gerhard Knienieder ist in dieser Hinsicht Kummer gewohnt. Als Emuge, der Laufer Hersteller von Präzisionswerkzeug, 2008 seine neue Produktionshalle an der Nürnberger Straße errichtete, brach die Weltwirtschaftskrise herein.

Jetzt also das Coronavirus. Der Geschäftsführer bleibt optimistisch, wie damals auch: Er spricht von einer Investition in die Zukunft, „wir sehen das langfristig“.  

Gegenüber der Emuge-Zentrale, auf dem früheren Gelände von Döbrich & Heckel im Laufer Westen, entsteht ein weiteres Produktionsgebäude, zwei Stockwerke plus Technikgeschoss. 20 000 Quadratmeter Platz für Maschinen, Logistik und die Ausbildungswerkstatt des vor 100 Jahren gegründeten Familienunternehmens.

In den kommenden drei Jahren – so lange wird die Bauphase mindestens dauern – wird sich die Ansicht der Laufer Ortsdurchfahrt verändern. Besonders markant: ein gläserner Steg. Er verbindet die bestehenden Gebäude mit dem Neubau. 

40 Jahre Wartezeit

Emuge habe „sehr lange“ auf das Grundstück gewartet, sagt Knienieder, rund 40 Jahre lang. Döbrich & Heckel, Hersteller von keramischen Bauteilen, hatte dort von 1911 bis 2016 seinen Sitz.  Als klar war, dass die Firma nach Altdorf umziehen würde, nutzte Emuge die Chance und erwarb die knapp drei Hektar. „Wir haben gerne alles beieinander“, so der Geschäftsführer. 

Bereits nach Bezug der neuen Produktionshallen 2010 sei klar gewesen, „dass wir noch weitere Flächen benötigen“, sagt Knienieder. Die Geschäfte gingen in den vergangenen Jahren gut. Emuge, spezialisiert auf   Gewindeschneid- und Spanntechnik, versorgt Kunden aus Branchen wie dem Maschinenbau und der Automobilindustrie, aber auch aus der Luftfahrt, dem Kraftwerksbau und der Medizintechnik mit Werkzeug. Dass das Laufer Unternehmen so breit aufgestellt ist, ist gerade in Krisenzeiten ein Plus. 


Für noch mehr Platz ist schon gesorgt

Für die Zukunft ist jedenfalls vorgesorgt: Der Bebauungsplan sieht eine Erweiterungsfläche hinter dem Neubau vor, dort, wo jetzt unter anderem ein SB-Möbelhaus steht. Der Hauptparkplatz des Unternehmens wird hingegen künftig am sogenannten Schießhaus liegen. Am Wochenende, sagt Knienieder, dürften ihn auch Freibadbesucher nutzen.

Angaben zum Investitionsvolumen macht das Unternehmen nicht. Emuge hat weltweit rund 1900 Mitarbeiter. In Lauf sind es 1100, in Rückersdorf 250.

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