ETZELWANG – Die Präsentation der Ergebnisse von Energiecoaching Plus nahm wegen der umfassenden Anzahl an gemeindlichen Einrichtungen breiten Raum in der Gemeinderatssitzung ein. Tanja Schatz vom Energietechnologischen Zentrum Oberpfalz stellte die Ergebnisse der neuesten Untersuchungen im Blick auf Energie-Einsparung vor, und zwar bei Freibad, Gemeindestadl und Gemeindescheune, an der Kläranlage und der Schulturnhalle.
Für den Gemeindestadl schlug sie eine Wärmepumpe vor, für die neue Gemeindescheune eine Photovoltaikanlage, mit der auch für das Schwimmbad und den Gemeindestadl Sonnen-Energie bereitgestellt werden kann. Sie errechnete damit 42 Prozent Einsparungen im Stromverbrauch. In der Kläranlage habe die Gemeinde seit 2019 kontinuierlich energetische Verbesserungen durch neue Pumpen, eine Photovoltaikanlage und die Klärschlammpresse um 34,6 Prozent bewirkt. Weitere Einsparungen für die Kläranlage sah die Referentin mit einer Wärmepumpe, von denen sie drei verschiedene Modelle vorstellte: Wärmegewinnung aus Luft, aus Erde oder aus Wasser. Damit könnten die Energiekosten von 3600 Euro auf 720 Euro im Jahr reduziert werden. Die dafür erforderliche Investition von rund 33.000 Euro würde sich in acht Jahren amortisieren. In diesem Zusammenhang kam auch ein Batteriespeicher zur Sprache.
Photovoltaikanlage und Wärmepumpe
Bei der Sanierung der Schulturnhalle, die 6000 Liter Öl im Jahr verbraucht, werden laut Heizungsgesetz 15 Prozent anteilige Biobrennstoffe bis 2029, 30 Prozent bis 2035 und 60 Prozent bis 2040 gefordert. Um die Menge des Heizöls zu verringern, schlug Tanja Schatz eine Dämmung der Gebäudehülle und Fenster vor. Die Lüftungsanlage sollte mit Wärmerückgewinnung ausgestattet werden. Eine Photovoltaikanlage und eine Wärmepumpe würden den Energieverbrauch spürbar reduzieren.
Zur Einsparung bei den 4000 Litern Heizöl für das Freibad schlug die Referentin eine Wärmepumpe vor, die allerdings 380.000 Euro an Kosten verursachen würde. Alternativ kämen mit einem Schwimmbadabsorber für rund 25.000 Euro oder einem neuen Kessel für Flüssiggas beziehungsweise einem neuen Ölkessel (jeweils 42.000 Euro) Investitionskosten reduziert werden. Für das Sportheim sei ebenfalls ein Konzept erarbeitet.
Nachwuchs steht in den Startlöchern
Bei den Freiwilligen Feuerwehren können inzwischen für Minderjährige ab dem vollendeten sechsten Lebensjahr Kindergruppen gebildet werden. Für die Einrichtung einer Kindergruppe muss von der Gemeinde Zustimmung erteilt werden. Die Freiwillige Feuerwehr Etzelwang hat einen entsprechenden Antrag bei der Gemeinde eingereicht. Der Gemeinderat stimmte dem Antrag zu und genehmigte einstimmig die Übernahme der Kinderfeuerwehr in die gemeindliche Einrichtung Feuerwehr.
2025 tritt die neue Grundsteuerreform in Kraft. Bund und Länder appellierten an die Städte und Gemeinden, die Anpassung der Hebesätze an die neuen Werte „aufkommensneutral“ zu gestalten. Da zu erwarten ist, dass Fehlerbehebungen, Änderungen und Neubewertungen die aktuellen Zahlen der neuen Grundsteuerbemessung stark beeinflussen und dadurch eine präzise Berechnung des Hebesatzes nur schwer möglich ist, einigte sich der Gemeinderat darauf, die Hebesätze für Grundsteuer A mit 375 und für Grundsteuer B mit 250 nur für das Jahr 2025 festzulegen. Bürgermeister Roman Berr gab bekannt, dass die Gemeinde zur Schuldentilgung eine Stabilisierungshilfe in Höhe von 300.000 Euro vom Freistaat Bayern erhalten habe.