EZELSDORF – Für den Ezelsdorfer Andreas Haehnel ist im exakten Sinne des Wortes alles bestens gelaufen. In einer Testfahrt mit seinem Hyundai Ioniq Elektro hat er den neuen Tesla düpiert. Haehnels elektrisch angetriebener Koreaner ist im Verbrauch deutlich besser als der von vielen E-Fahrzeug-Fans sehnlichst erwartete neue Amerikaner. 13,7 Kilowatt Strom verbrauchte der Hyundai auf 150 Kilometern, der neue Tesla Model 3 brauchte auf derselben Strecke 15,9 Kilowatt.
Derzeit sind deutschlandweit nur ein halbes Dutzend Tesla 3 auf der Straße. Es gibt zwar hunderte und aberhunderte Bestellungen für das Fahrzeug, der Hersteller kann aber nicht liefern. Neugierig jedenfalls sind die Tesla-Fans schon lange auf den Neuen, der als erstes E-Auto des kalifornischen Herstellers in Massenproduktion von den Bändern rollen sollte. Am Start in Ezelsdorf, als Haehnel mit seinem Koreaner und ein Mitarbeiter eines Tesla-Händlers aus Neuss mit dem neuen Tesla losfuhren, hatten sich ein halbes Dutzend Zuschauer versammelt, am Ziel in Hilpoltstein waren es dann über 50, die wissen wollten, welches Fahrzeug am Ende den günstigeren Verbrauch hatte.
Haehnel hat zusammen mit dem Neusser Tesla-Händler den Test akribisch vorbereitet. So fuhren die beiden Fahrzeuge etwa mit demselben Reifendruck von drei Bar und die Batterien wiesen beim Start dieselbe Temperatur auf. Am Ziel in Hilpoltstein dann die Überraschung: Der Ioniq Elektro braucht deutlich weniger Strom als sein Konkurrent von Tesla – was sich auch auf die Reichweite des Fahrzeugs auswirkt.
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Den wahren Tesla-Fan stört das nicht. Für ihn geht nichts über die Fahrzeuge aus Kalifornien. Bislang hat Tesla den Markt für Luxus-E-Autos bedient. Mit dem Model 3 wollen die Amerikaner nun Marktanteile im günstigeren Preissegment gewinnen. Das kann in den USA gelingen, in Deutschland allerdings bleibt auch das Model 3 teuer. Nach Auskunft des Neusser Händlers kostet der neue kleine Tesla derzeit um die 70 000 Euro. Wenn er denn zu haben ist. In ganz Deutschland hat bislang nur ein halbes Dutzend Fahrzeuge die Straßenzulassung. Lieferschwierigkeiten sind der Grund, weil die Produktion mit der Nachfrage nicht mehr Schritt hält.
Wem 70 000 Euro für ein Mittelklasse-E-Auto zu viel sind, der bekommt ein mit dem Model 3 vergleichbares Fahrzeug deutlich günstiger. Der Ioniq Elektro beispielsweie ist schon für rund 30 000 Euro zu haben.
Haehnel ist mit seiner Testfahrt jedenfalls rundum zufrieden, auch weil er die Rückfahrt dann am Steuer des neuen Tesla bestreiten durfte. Und am Ende ging es ihm ja nicht um den Wettbewerb: Wer ist der Beste? „Ich will ganz einfach die Elektro-Mobilität voran bringen“, sagt der Ezelsdorfer. Wenn das klappt, ist für ihn alles bestens gelaufen.