ALTDORF – Eigentlich wollten die Altdorfer ihr neues Hallenbad am 16. September mit Beginn des neuen Schuljahrs öffnen. Den Termin hattte man aber bekanntlich nicht halten können. Vertröstet haben die beauftragten Firmen Stadt und Landratsamt anschließend auf den 3. November, den ersten Schultag nach den Herbstferien. Jetzt stellt sich heraus, dass auch dieser Termin nicht zu halten ist.
Hauptamtsleiter Peter Schlerf bestätigte auf Anfrage des Boten, man sei zwischenzeitlich darüber informiert, dass das Bad nicht vor der 46. Woche fertig wird. Man peilt nun den 17. November als ersten Badetag an. Die offizielle Eröffnungsfeier soll dann am Dienstag, 21. November, stattfinden. Wenn nichts mehr schiefgeht, wie Schlerf betont. Gerade in der letzten Phase des Baus ist nämlich nicht alles so rund gelaufen, wie zunächst geplant.
70 Prozent der Öffnungszeiten sind verschiedenen Schulen für den Schwimmunterricht vorbehalten: Das Gymnasium Altdorf kann das Bad 16 Stunden in der Woche nutzen, die Realschule Feucht zehn Stunden, die Fachakademie für Sozialpädagogik vier Stunden, die Mittelschule Altdorf sechs Stunden und die Grundschule Altdorf zehn Stunden.
30 Prozent der Zeit bleibt für die Öffentlichkeit, abends, am Wochenende und in den Schulferien. Nun liegen im Rathaus aber auch dutzende Anfragen von Vereinen, die ebenfalls das Hallenbad nutzen wollen. 130 Vereine hat Schlerf angeschrieben und viele Antworten und Vorschläge bekommen.
Vereine brauchen Geduld
Jetzt brauchen die Vereins-Organisatoren aber erst einmal Geduld. Mit Eröffnung des Bads will man nämlich zuerst noch kein Vereinsschwimmen etablieren, sondern zunächst einmal Erfahrungen sammeln, wie das neue Hallenbad überhaupt von der Öffentlichkeit frequentiert wird. „Wir sehen dann, ob Vereine und Öffentlichkeit das Bad parallel mit abgesperrten Bahnen nutzen können, oder ob wir Vereinen zu bestimmten Zeiten das Bad ganz zur Verfügung stellen“, so Schlerf.
Auf einen kurzen Nenner gebracht: Je geringer das Interesse der Hobby- und Gesundheitsschwimmer am Bad, desto mehr Raum bleibt für die Vereine.
Nach dem ersten halben Jahr will man dann entscheiden, wie sich die Schwimmzeiten aufteilen lassen. Anschließend geht es erst einmal in die Sommerpause.
Mit Öffnung des Freibads im kommenden Jahr wird das Hallenbad für die Öffentlichkeit geschlossen sein, dann können die Schwimmer an der frischen Luft 50-Meter-Bahnen schwimmen.
Für den Schulbetrieb bleibt das Hallenbad in den Sommermonaten allerdings offen. Geschlossen ist lediglich in den Pfingstferien und den großen Ferien. Für die Schulen ist die erneut verschobene Öffnung des Bads eine Hiobsbotschaft: Nachdem die Dreifachturnhalle geschlossen ist (wir berichteten), findet der Sportunterricht für die Jungen und Mädchen des Leibniz-Gymnasiums jetzt in der Winkelhaider Turnhalle („Da danken wir ganz besonders der Winelhaider Schulleiterin Hruby“, so Leibniz-Direktorin Regina Fleischer), in der Halle der Altdorfer Grundschule und in der Halle des Förderzentrums statt.
Notprogramm für Sportunterricht
Die Schulleiterin hatte sich deshalb vom Start des Schwimmunterrichts in Altdorf eine Entlastung in der derzeitigen Situation versprochen, so auch Grundschulrektor Volkmar Weinhold und Jörg Baldamus, Rektor der Altdorfer Mittelschule. Zusammen mit der Leibniz-Chefin haben sie ein Notfallprogramm für den Sportunterricht an den Altdorfer Schulen aufgestellt, das jetzt greift.
Et volià, da ist der Berliner Fl… äh, das Altdorfer Schwimmbad. Welch eine Errungenschaft. Dass die Kosten für den Schwimmunterricht der Schulen (respektive die beteiligten Gemeinden) sich durch dieses neue Bad fast verhundertfacht haben, wird ganz nebenbei mal totgeschwiegen. Aber was rede ich, bestimmt wird es mal nach dem Bürgermeister benannt und wer will nicht ein ganz klein bißchen unsterblich sein…
Ja, da kommen sie aus Ihren Löchern, die, die nicht für das Hallenbad zahlen wollten, und sind innerlich gelb vor Neid. Ich glaube nicht, dass diejenigen Gemeinen, welche auf der Prioritätenliste für die Nutzung ganz oben stehen werden. NUR: Die Kinder sollen nicht dafür büßen, Schwimmen ist eine Überlebenstechnik im Wasser, die sollte JEDES Kind beherrschen! Vor allem anderen dafür wurde dieses Schulschwimmbad gebaut. Die Winkelhaider und Schwarzenbrucker et al. Kinder dürfen nicht für die Kurzsichtigkeit ihrer damaligen Gemeindeoberen bestraft werden. Bei deren Vereinen könnte es jedoch „eng“ werden.
Klappt eigentlich in diesem Land irgendetwas mal halbwegs planmässig ? Es ist nur noch peinlich, was speziell bei Projekten der „öffentlichen Hand“ abgeht.
Aber ein Wort noch an die Kritiker des Hallenbads: Mit Sicherheit wird das ein Draufzahlgeschäft. Aber mal ganz ehrlich – im Vergleich zu dem, was Deutschland an anderen Stellen an Geld zum Fenster rauswirft, kommen die Ausgaben für ein Hallenbad wenigstens der Bevölkerung vor Ort zugute.
@Ratiborer:
Habe ich da etwa einen wunden Punkt getroffen? War mir weder bewusst, noch beabsichtigt. Aber was unsere Gemeindeoberen machen, steht auf einem anderen Blatt. Ich bin normaler Bürger, aber ich achte darauf, wofür meine Steuern verwendet werden. Und ich weiß, dass in Rummelsberg zwei Bäder wären, in denen man diese Überlebenstechniken sehr gut lernen könnte. Da muss man nicht das Geld zum Fenster rauswerfen, nur damit eine Mini-Stadt ihr Ego schärfen kann…
@Schwarzenbrucker. Vor vielen Jahren wurde der Hallenbadverein aus der Taufe gehoben und hat sein Vermögen in eine Stiftung eingebracht, die den mbE sehr sinnvollen Hallenbadbau auch finaziell fördert, mit im Boot sind auch der Kreis und die Stadt Altdorf, Winkelhaid und Schwarzenbruck sind damals raus aus dem Zweckschulverband. Das Hallenbad liegt unmittelbar neben dem pädagogischen Förderzentrum, dem Leibniz-Gymnasium, immerhin das viertgrösste in Bayern mit fast 1200 Schülern und der Mittelschule. Die hiesige Bevölkerung ist miteingebunden, im Sinne einer dezentralen Versorgung wird hier viel überflüssiger Autoverkehr verhindert. Es gibt auch noch Grundschule, Kindergärten, Montessorigruppe etc. Das Rummelsberger Bad ist für Menschen mit Behinderung und Kranke eine prima Sache, da eingebunden in die Rummelberger Krankenanstalten. Laut “ http://www.yelp.de/biz/dlrg-rummelsberg-schwimmkurs-schwarzenbruck “ kann man als Kind in diesem Kleinbad wunderbar das Schwimmen lernen. Der Artikel ist leider von 2009, Herr Glienke mW verstorben und meines Wissens leider ohne Nachfolge. In Anbetracht dieser Fakten, erscheint mir der Hallenbadbau in Altdorf nachgerade essentiell für die Gesundheit unserer Kinder und der gesamten Bevölkerung.