Veranstaltungsplanung

Kreativität bei Konzert und Co.

Ob beim Altstadtfest heuer so gefeiert werden kann wie auf diesem Bild vor drei Jahren, ist fraglich. Der „Wille“, die Drei-Tages-Fete in irgendeiner Weise durchzuführen, ist bei Jürgen Wild auf jeden Fall da. | Foto: J. Ruppert2021/01/ASF-kp.jpeg

HERSBRUCK/HENFENFELD – „Wir fahren auf Sicht.“ Damit lassen sich die kulturellen Planungen für 2021, wenn man überhaupt schon von solchen sprechen kann, am besten zusammenfassen. Die Kulturverantwortlichen in der Umgebung wagen erst mal vorsichtige Schritte und wollen sich die Hoffnung nicht nehmen lassen.

„Über allem steht, wie die Situation im März/April aussieht“, erklärt Christl Schäfer-Geiger von der Stadtverwaltung. Bei der Veranstaltung mit dem wohl größten Planungsaufwand, dem Gitarrenfestival, will die Stadt zweigleisig fahren: Geplant wird ein ganz normales Festival sowie eines in „abgespeckter Form“, sollte sich die Corona-Lage bis August nicht deutlich entspannen. Dabei werde über eine reduzierte Besucheranzahl, weniger Konzerte oder ein Open-Air nachgedacht, verrät Schäfer-Geiger. Das Festivalwochenende im April werde laut Bürgermeister Robert Ilg nicht weiter verfolgt und ist erst 2022 wieder geplant.

Auch in puncto Schlosshofkonzerte fahre die Stadt auf Sicht. „Wir haben angefangen, mit angezogener Handbremse zu planen“, weiß Schäfer-Geiger. Erst, wenn sich die Pandemielage bessert, könnten auch Verträge mit den Künstlern geschlossen werden. Welche das sein werden, bleibt erst mal unter Verschluss. Auch für die Herbst-Veranstaltungen in der Geru-Halle sei Geschäftsführer Karlheinz Wölfel mit Künstlern im Gespräch. Offen sei noch, ob die ausgefallenen Auftritte nachgeholt oder neue Künstler gebucht werden.

Rein gar nichts ließe sich derzeit zum Sommer- und Kinderfest sowie zur Kirchweih sagen. Normalerweise liefen die Planungen für das Sommerfest bereits Ende Januar und für das Kinderfest im Februar an. Sicher ist jedoch schon jetzt, dass es dieses Jahr keinen Neubürgerempfang geben wird – egal, wie sich die Corona-Situation im Mai darstellt, sagt Schäfer-Geiger. Die Planungen im Vorfeld seien in der unsicheren Lage zu aufwendig.

Warten auf Vorgaben

„Wir müssen mit den Planungen starten und Anträge für die Stände einreichen“, sagt Jürgen Wild, Vorsitzender des Altstadtfestvereins. Auch Bewerbungen seien bereits eingegangen. Solange es jedoch keine Vorgaben von Ministeriumsseite bezüglich der Abstände gebe, könnten auch keine Verträge geschlossen werden, erklärt Wild. Wenn wieder Abstandsregeln kommen, würden aber die heimischen Wirte bevorzugt und die auswärtigen Schausteller müssten notfalls weichen.

„In jedem Fall suchen wir nach einer Möglichkeit, das Altstadtfest in irgendeiner Weise durchzuziehen.“ Eine Absage soll es wenn dann so spät wie möglich geben. Das große Problem bei der Genehmigung wird wohl wieder der Alkoholkonsum sein, prophezeit Wild.

Hoffnung auf Ostern

„Vorsichtige Gedanken“ macht sich auch Denette Whitter für ihre Opernakademie in Henfenfeld. Falls möglich, könne sie im März spontan ein Konzert anbieten – mehr hofft sie allerdings auf Ostern. Richtig zu planen anfangen will sie erst Mitte Februar. Ansonsten warte sie immer noch auf die staatliche Novemberhilfe, von der sie „noch keinen Cent“ gesehen habe.

Ähnlich sieht es bei Dekanatskantorin Heidi Brettschneider aus. Sie plane derzeit ausschließlich für die Gottesdienste der Stadtkirche. Das Eis, auf dem die Planungen gerade liegen, sei noch „recht dick“.

Ebenfalls auf Sicht fährt der Verein „Kleinkunst im Citykino“ (Kick). Vorsitzender Harald Thiel erklärt, dass die ausgefallenen Veranstaltungen mit Gonzalo Bergera aus Argentinien sowie Melanie Bong und Sheila Jordan aus den USA ersatzlos wegfallen. Alle anderen seien um ein Jahr verschoben worden – zunächst alle aus dem Programm bis Ende Februar, was vermutlich auch so weiter gehe. „Anfang Februar beurteile ich dann die Durchführbarkeit der März-Konzerte, was ich mir nach aktueller Lage vermutlich sparen kann … und so weiter“, erklärt Thiel.

Unter freiem Himmel

Das für ursprünglich 16. Januar vorgesehene Konzert mit Quadro Nuevo und ihrem neuen Programm „Mare“ sei für 27. Juni als Doppelkonzert und Open-Air im Hirtenmuseum fest vereinbart. „Eventuell lässt sich das Landmusigg-Konzert vom Februar auch so durchführen“, ergänzt der Vorsitzende. Wenn nicht, werde es ebenfalls um ein Jahr verschoben. Für den Herbst seien auch schon zwei Termine abgesprochen.

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