LAUF – Die achten Laufer „Badebeats“ versammelten am Samstag, 17. August, rund 1000 feiernde Besucher im Laufer Freibad. Die Veranstaltung, die vom ehrenamtlichen „Verein für Jugendkultur“ organisiert wird, ist inzwischen ein fester Termin im Laufer Kulturkalender.
Sie springen vor der Bühne auf und ab oder wippen im Takt der Beats. Die bunte Masse drängt sich vor dem DJ–Pult im Laufer Freibad und wird geeint durch die Freude, dass es nach einem Jahr endlich wieder so weit ist. Die achten Laufer „Badebeats“ laden zum feiern ein.
Seit dem frühen Samstagnachmittag versammeln sich auf den oberen Wiesen des Freibads hunderte Menschen. Sie tröpflen durch die Eingangskontolle und werden von der Szene eingenommen. Der Herzschlag passt sich an den Rhythmus der Electro-Musik an. Über das Gelände sind die Bars verteilt, an denen sich lange Besucherschlangen bilden.
Wenn Organisator Andreas König nicht hinter dem Table steht, läuft er durch die Reihen und schaut, ob alles nach Plan läuft. „Die Badebeats bedeuten für das Team von rund 20 Leuten viel Stress, aber wir würden es ja nicht machen, wenn wir keinen Spaß daran hätten“, sagt König.
Die Beats sind bekannt geworden
Die Mitglieder des extra gegründeten „Verein für Jugendkultur in Lauf“ stellen das Festival seit sieben Jahren auf die Beine und freuen sich über die wachsende Beliebtheit. „In den letzten Jahren ging der Vorverkauf erst ein paar Wochen vor der Veranstaltung wirklich los. Diesmal haben wir die rund 900 Tickets konstant über das ganze Jahr verkauft“, erzählt König. Zusammen mit Karten der Abendkasse gehen die Veranstalter von rund 1000 Besuchern aus.
Mit dem Einbruch der Dunkelheit wird die tanzende Masse vor der Bühne dichter. DJ Cinthie aus Berlin hat das Pult mit ihren House–Beats übernommen. Der stetig fallende Regen stört niemanden mehr. Die Rhythmische Musik und der Alkohol fließen durch die Adern der Feiernden und steigern den Spaß mit endlich wieder getroffenen Freunden.
Sandy aus Lauf hat ihre Freundin Corinna vor vier Jahren zum ersten Mal mit zu den Badebeats genommen, um sie in einer schwierigen Phase aufzumuntern. „Seitdem ist das einfach unser Ding“, sagt Sandy und tanzt weiter. „Corinna ist erst heute Nacht aus ihrem Urlaub zurückgekommen, aber die Badebeats lassen wir nicht aus“, sagt sie.
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DJ Fabe ist der Höhepunkt
Die Gäste, die mal eine Pause brauchen, setzen sich auf Holzpaletten, die um die Bäume stehen. Von der erhöhten Position können sie die Tanzenden am Rand der Menge beobachten und die jungen Männer, die mit ernstem Blick im Takt nicken, um möglichst lässig auszusehen.
Zwischen den hohen Fichten hängen große Würfel aus Folie, rechteckige Stofflaken und weiße Luftballons. Sie reflektieren das Licht der Scheinwerfer, die die Gesichter der Gäste mal weiß, mal rot und mal blau färben. Dem Rhythmus der Musik passen sich auch die Lichteffekte der Bühne an, auf der inzwischen DJ Fabe aus Mannheim Cinthie abgelöst hat. Er kann die meisten Besucher motivieren. Eine gewisse Anzahl von Drinks ermutigt eben auch die Schüchternen.
Der 29–jährige Dominik ist „ziemlich betrunken“ und springt am Rand der Masse hin und her. „Ich bin ein Electro–Fan, aber hier macht es vor allem Spaß, so viele alte Bekannte zu treffen. Und die Musik ist dieses Mal besser als letztes Jahr“, sagt Dominik. Pünktlich um 24 Uhr ist Ende und eine Streife der Laufer Polizei fährt vor, um sich von der Auflösung der Feier zu überzeugen. Dann bis zum nächsten Jahr.
Erinnerung zu: Die Laufer Jugend ist gefordert! „MAKE LAUF GREAT AGAIN!”
Erfreulich und doch so erschütternd, ist diese Aussage!
Erfreulich, weil ENDLICH mal wieder was für Jugendliche unternommen wurde.
Erschütternd, da vor 40 Jahre Jugendliche in und um Lauf JEDES Wochenende wählen konnten zwischen Tanzcafes, Discos, Wollner-Saal, JUZ, Veranstaltungen des KJR, dem „Weißen Schwan“ in Rückersdorf oder dem übermächtigem „Weißenohe“ (wo fast ALLES außer Beatles und Stones gespielt hat). Ansonsten Lagerfeuertreff mit gemachter Livemusik.
Welche/r die/der besagte 70er Jahre als Jugendzeit erlebt hat, würde diese Zeit, mit der heutigen Zeit tauschen wollen?
Deshalb sollte man deren Einmalspektakel und wummernde Begleiterscheinung ertragen bzw. wenigstens tolerieren!
Stell dir vor du hättest seinerzeit in Weißenohe gewohnt, da ist dies „jeden Samstag“ so abgegangen. Auch Anwohner z.B. beim Zepp, am linken Bahnhof, sind jedes Wochenende von den Besucherscharen „genervt“ gewesen. Insbesondere wenn der Abgang zusätzlich lautstark war und röhrende Motoren und gröhlende Abschiedsgrüße mitten durch die Nacht dröhnten. Schon vergessen?