LUDERSHEIM – Schon beim Betreten der Ludersheimer Eventhalle sahen sich die Besucher im ausverkauften und teilbestuhlten Saal um, der etwas von einem Westernsaloon hat, aber mit Kronleuchtern und zahlreichen Antiquitäten stimmungsvoll ausgestattet auch an Jazzclubs der 1920er und 1930er Jahre erinnert. Die Veranstaltung war als einziges Baul-Huhn-Konzert des Jahres angekündigt und die Vorfreude der Gäste war entsprechend groß.
Da alle Musiker in vielen Projekten aktiv sind und die Gruppe aus neun Mitgliedern besteht, ist es laut Veranstalter und Drummer Klaus Braun-Hessing ausgesprochen schwierig, überhaupt gemeinsame Konzerttermine zu finden. Den Abend eröffnete ein Blues-Duo, das primär im Neumarkter Raum bekannt ist. Der Gitarrist und Sänger Wolfgang Bernreuther, der auch schon mit internationalen Größen kollaboriert hat, präsentierte im Unplugged-Sound eine Auswahl von relaxten Eigenkompositionen und bekannten Klassikern wie „Baby please don’t go“ oder „Rollin‘ and tumblin“. Unterstützt wurde Bernreuther von Rainer Knychalla, der vor allem als Leadgitarrist der Band Converted bekannt ist.
Köpfe beginnen zu wippen
Bereits bei den ersten Tönen des Baul Huhn Orchesters fingen die Gäste an, im Rhythmus mit den Köpfen zu wippen und zu tanzen. Wie eine gut geölte Dampflokomotive groovt die Neun-Mann-Band mit Rock, Jazzrock, Soul und Blues. Schnell wird deutlich, dass diese Truppe seit Jahrzehnten gut eingespielt ist und aus Profis besteht. Die Besetzung liest sich wie das Who-is-who der gefragtesten fränkischen Berufsmusiker: Klaus Braun-Hessing (Drums), Andreas Blüml (Gitarre), Werner Kandzora (Keys), Udo Schwendler und Markus Rießbeck (Brass), Jo Frauenknecht (Percussion), Marin Alic (Bass) sowie die Sänger Walter „Voice“ Reitenspieß und Volker Groß.
Das kurzweilige Programm der in den 1990er Jahren in Altdorf gegründeten Band bestand in diesem Jahr unter anderem aus Stücken von B.B. King, Louis Armstrong, Joe Cocker, Eric Burdon, John Hiatt, Frank Zappa sowie Instrumentals wie das „Also sprach Zarathustra“ von Richard Strauss und die funkige Beatles-Nummer „Hey Bulldog“.
Einerseits luden die Songs das Publikum zum Tanzen ein, andererseits beeindruckte während der Improvisationen die Virtuosität der Solisten, allen voran Multiinstrumentalist Udo Schwendler, Gitarrist Andreas Blüml und Drummer Klaus Braun-Hessing, der mit seinem Schlagzeugsolo für einen Höhepunkt der Show sorgte. Fixpunkt des Konzertes waren freilich die beiden Leadsänger Walter „Voice“ Breitenspieß und Volker Groß. Bandleader und Veranstalter Klaus Braun-Hessing äußerte sich zufrieden über das Konzert und die Publikumsresonanz und kündigte bereits eine Wiederholung im Herbst 2026 an.
