FEUCHT – Was haben Freibäder und Skisprung-Schanzen gemeinsam? Genau. Wenn das Wetter nicht passt, geht nichts im Bad und nichts an der Schanze. Das Wetter hat in Feucht für einen bescheidenen Auftakt der Feuchtasia-Saison gesorgt. Ein Start, vergleichbar mit einer 0:3 Club-Heimniederlage zum Saisonauftakt. Zur Eröffnung der Badesaison tummelten sich maximal ein Dutzend Gesundheitsschwimmer und Sportler in den Becken, bei 12 Grad Lufttemperatur, leichtem Wind und mal mehr und mal weniger starkem Regen wäre ein größerer Publikumsandrang auch ein Wunder gewesen.
Georg Braun und Marcel Laufer kannten die Wettervorhersage für den Feiertag und das Wochenende und waren bereits darauf vorbereitet, dass der große Besucheransturm zu Freibaderöffnung ausbleiben würde. Für die wenigen Gäste aber, die sich trotz der widrigen Witterung ins Bad trauten, hatten die beiden Bademeister eine schlechte Nachricht: Die Schwimmer konnten sich nicht auf eine warme Dusche nach den erfrischenden Bahnen an der kalten Luft freuen. Es gab nämlich kein warmes Wasser. Das Dusch-Wasser hatte dieselbe Temperatur wie das im Becken: 24 Grad. Immerhin. Bei 12 Grad Lufttemperatur war das für die Schwimmer ganz angenehm, solange sie im Becken ihre Bahnen zogen.
Ursache für das kalte Wasser in den Duschen war ein Rohrbruch, den die Mitarbeiter der Feuchter Gemeindewerke am Donnerstagabend entdeckten, nachdem es im Leitungssystem des Freibads zu einem Druckabfall gekommen war. Ein vierköpfiges Team arbeitete dann im Blitztempo am Donnerstagabend und am 1. Mai, baute die kaputte Rohrleitung aus und sorgte dafür, dass es am Nachmittag wieder warmes Duschwasser gab.
Fritz Meyer aus Feucht blieb gelassen. Muss man eben mal kalt duschen, wenn es kein warmes Wasser gibt. Der 84-Jährige will in dieser Saison wieder jeden Tag ins Freibad – wenn es irgendwie geht. So macht er das jeden Sommer, seit Jahrzehnten. Und was sagt er zur bescheidenen Witterung? „Bei warmem Wetter kann ja jeder ins Freibad gehen.“
Ihm machen die kühlen Temperaturen ebenso wenig aus wie Michaela Wiegand aus Feucht. Sportlich zieht sie ihre Bahnen und kommentiert die äußerlichen Bedingungen knapp: „Nur die harten kommen in den Garten.“
Martin Ehlert und sein Lohn Lukas haben trainiert und schnell eine Alternative zum Aufwärmen unter der warmen Dusche gefunden. Die beiden gehen in die Sauna.