OFFENHAUSEN — Die Freiwillige Feuerwehr Offenhausen läutete mit einem Festkommers die Feierlichkeiten zu ihrem 125-jährigen Bestehen ein. Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes ehrten langjährige aktive Mitglieder der Wehr.
Im voll besetzten Hupfersaal begrüßte der Vorsitzende Jörg Vogel Schirmherr Bürgermeister Georg Rauh und Frau Sigrid, Pfarrerin Barbara Meister-Hechtel, die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler, Landrat Armin Kroder, den Landtagsabgeordneten Norbert Dünkel und die Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes, außerdem die Bürgermeister und Gemeinderäte aus dem Hammerbachtal, Vertreter der örtlichen Vereine, die aktiven Kameraden und Ehrenmitglieder der örtlichen Wehr sowie die Nachbar-Feuerwehren.
Bürgermeister Rauh schilderte die Freiwillige Feuerwehr als bestes Beispiel für das Miteinander im Dorf: „Die Dorfgemeinschaft lebt vom Zusammenhalt. Der Gemeinsinn und der Geist der Kameradschaft der Feuerwehr strahlen auf das Leben in der Gemeinde aus.“ Die Gemeindejugend forderte er auf, sich zum Dienst in der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen. Nachdem immer mehr Aufgaben auf die Wehr übertragen werden, mahnte er die Politiker, sie sollten „beachten, dass der freiwillige Dienst leistbar bleibt.“ Pfarrerin Barbara Meister-Hechtel wählte als Bibelspruch für die Floriansjünger: „Jeder diene mit der Gabe, die er empfangen hat.“
Marlene Mortler dankte den Aktiven für deren „Dienst am Menschen, wenn Not angesagt ist“. Sie stellte fest: „Je ländlicher eine Gemeinde ist, desto größer ist der Zusammenhalt und desto mehr ist los.“ Der Jubelwehr wünschte sie ein volles Haus bei den Feierlichkeiten und Konzerten. Norbert Dünkel rief die Wehren dazu auf, die neuen Herausforderungen anzunehmen. Er teilte mit, dass die Leistungen und die Arbeitsbelastung der Floriansjünger einen hohen Stellenwert in der gegenwärtigen Diskussion hätten. Der Freistaat und der Landtag seien dankbar für das Engagement. Wie versprochen wurden jetzt die Zuschüsse für Feuerwehrhäuser und Fahrzeuge um 20 Prozent erhöht. Abschließend lud Dünkel Aktive und Vorstand der Offenhausener Wehr in den bayerischen Landtag ein.
Hans Lindner, 40 Jahre lang Kassier und Schriftführer, hat zum Jubiläum eine Chronik der FFW Offenhausen verfasst, die er in einer Kurzfassung präsentierte. Gegründet wurde die Wehr am 12. Juni 1875. Eine 1902 angeschaffte Saug- und Druckspritze ist noch vorhanden. 1932 bis 1935 gab es viele große Brände in und um Offenhausen. Während der Herrschaft der Nationalsozialisten war die Feuerwehr kein Verein mehr, sondern wurde unter dem Namen Feuerschutzpolizei als staatliches Organ der Polizei untergeordnet. Eine neue Motorspritze mit Wagen wurde 1943 angeschafft, die allerdings nach dem Krieg von amerikanischen Soldaten mitgenommen wurde. Im Herbst des gleichen Jahres wurde unter Kommandant Georg Geist eine neue Motorspritze besorgt.
Ein erster Feuerwehrtag mit mehreren Wehren fand 1957 statt. Seit 1972 gab es keine Großbrände im Gemeindegebiet, es mussten zunehmend technische Hilfeleistungen erbracht werden. Unter dem Kommandanten Johann Hupfer gelang es, viele junge Männer in die Wehr einzubinden. Anscheinend wurde 1975 vergessen das fällige Jubiläum zu begehen und so feierten die Offenhausener 1990 das 100-jährige Gründungsfest ihrer Wehr. Der Gemeinderat genehmigte 2007 ein neues Hilfeleistungslöschfahrzeug und 2012 ein Mehrzweckfahrzeug.
Im Zuge des diesjährigen Neubaus eines Bauhofs wurde darin auch ein Feuerwehrhaus integriert. Lindner betonte, dass Bürgermeister und Gemeinderat die Feuerwehr nie als Kostenfaktor sahen, sondern als wichtigen Dienstleister. Derzeit tun zusammen mit Kommandant Bernd Wild 40 Männer und eine Frau Dienst.
Landrat Kroder beschrieb die Freiwilligen Feuerwehren als Musterbeispiel gelebter und praktizierter Nachhaltigkeit. Respekt bekundete er den umfangreichen Festvorbereitungen mit einem großen Zelt für 3000 Personen, in dem auch der Zieleinlauf und die Siegerehrung des Landkreislaufes stattfinden.
Es folgten die Ehrungen langjährig Aktiver durch Kreisbrandrat Norbert Thiel, Kreisbrandinspektor Holger Herrmann und Kreisbrandmeister Armin Herr. Thiel lobte die große Bereitschaft bei den 2000 Einsätzen und den vielen Übungen. Zufrieden stellte er fest, dass der Mitgliederstand gehalten werden konnte und in der Feuerwehr drei Generationen im Alter zwischen 16 und 63 Jahren gemeinsam Dienst tun. Ebenfalls positiv bemerkte er: „Die Feuerwehren im Hammerbachtal agieren wie eine Wehr, zum Beispiel beim letzten Einsatz in der Frankenalb Klinik.“ Aber auch Freundschaft, Kameradschaft und Feste gehören für ihn dazu.
Abschließend folgten Grußworte und Spenden zum Fest von den örtlichen Vereinen. Jörg Vogel bedankte sich und überreichte mit Bernd Wild als Vertreter der Jubelwehr je 750 Euro an die Jugendabteilung des SV Offenhausen und die Stiftung Hilfe für Helfer. Die beiden Spenden ersetzen die bisher üblichen Festteller als Gegengeschenke an die teilnehmen Wehren und Vereine
Abgerundet wurde der Festkommers durch drei Darbietungen des Männergesangsvereins Offenhausen unter Leitung von Helmut Rupprecht. Vom 8. Mai bis 10. Mai finden dann die eigentlichen Feierlichkeiten in Offenhausen statt. Am Freitag geben die Schürzenjäger ein Konzert, am Samstag findet der Zieleinlauf des Landkreislaufs sowie eine Rocknacht mit Rokit und Powerlord statt. Am Sonntag folgt der Festzug mit 150 Vereinen und zum Ausklang der Auftritt von Red bag d Farmer 5.