HEUCHLING (fb) — Pünktlich in der Nacht zum Sonntag ist dann doch noch massig Schnee gefallen, um den Startern beim anspruchsvollen, zum 54. Mal ausgetragenen Crosslauf rund um den Prellstein eine Schlammschlacht zu ersparen. Allerdings kamen die Flocken zu spät, um mit Langlauf-Ski zu starten. In den Laufspaß mischte sich eine kräftige Portion Wehmut, weil es möglicherweise die letzte Auflage des traditionsreichen Wettbewerbs war.
Das Prellsteinrennen ist ein Mannschaftslauf, bei dem entweder bei sicherer Schneelage mit Langlauf-Ski oder mit Laufschuhen gestartet werden kann. Jede Mannschaft besteht jeweils aus drei Personen. Alle müssen den Wettkampf beenden, je nach Gesamtalter werden entweder alle drei Zeiten addiert oder nur die beiden schnellsten.
In Heuchling war der Start bei etwa 0 Grad und Schneefall. Die Strecke führte durch eine für diesen Winter noch ungewohnte, aber sehr schöne Winterlandschaft nach Bürtel, Neutras und weiter Richtung Schmidtstadt. Durch das romantische Schöpfental erreichten die Läufer östlich an Neutras vorbei nach zwölf Kilometern und über 300 Höhenmetern das Ziel in Heuchling.
Eine Besonderheit ist die „Höhle“. Hierbei muss der Teilnehmer etwa 50 Höhenmeter unterhalb des Prellsteins zu einer Höhle laufen. In manchen Jahren, so auch heuer, gibt es dort ein kleines Handicap zu bewältigen: Jeder Teilnehmer muss fünf Fragen aus dem Allgemeinwissen beantworten und erhält bei falscher Antwort fünf Sekunden Zeitaufschlag. Anschließend geht es wieder auf den steilen und beschwerlichen Weg nach oben.
Pokale für die Schnellsten
Nach dem Rennen trafen sich die Läuferinnen und Läufer im Gasthaus „Zum schwarzen Brand“. Georg Pauli, Vorsitzender des Veranstalters „Vereinigung freier Touristen Nürnberg“, nahm dann die Siegerehrung vor. Dieses Jahr waren 22 Mannschaften zum Prellsteinrennen angetreten, die schnellsten wurden mit Pokalen, Urkunden und Sachpreisen belohnt.
Das Marathon Team Pegnitztal (MTP) stellte als teilnehmerstärkster Verein auch den Gesamtsieger. Der erst 17-jährige Moritz Luber gewann wie schon im Vorjahr das anspruchsvolle Rennen in einer tollen Zeit von 52:19 Minuten vor Thomas Rink und Franco Critelli vom Skiclub Lauf (52:46 bzw. 53:05).
Bei den Damenmannschaften war das schnellste Team MTP Damen II mit Annett Langer, Kim Riedel und Anja Gaidamak, das aber – bedingt durch die Regularien – in der Hauptklasse mit Männern und Mixed-Mannschaften gewertet wurde. Die Wertung der Damenmannschaften „Seniorinnen“ gewann das Team MTP Damen I mit Andrea Hagerer, Ute Beck und Ute Ungerbühler.
Bei den Herren in der Wertung „Senioren“ setzte sich das Team MTP Herren 1 mit Werner Haas, Hermann Mörlein und Hans-Peter Prögel vor dem Skiclub Lauf mit Thomas Rink, Franco Critelli und Reinhard Wieland und dem Team MTP Hersbruck Herren II mit Dieter Brunner, Harald Schmidt und Harald Maul durch. Der sechste Platz ging ebenfalls an das MTP (Herren III – Oliver Strobel, Bernd Lindner und Karlheinz Kirsch).
In der Hauptwertung, in der die beiden schnellsten Läufer gewertet werden, gewann das Team des Skiclubs Lauf (Rink, Critelli, Wieland) vor MTP Herren 1 (Haas, Mörlein, Prögel) und MTP Herren IV (Moritz Luber, Daniel Tumvovec und Michael Sörgel). MTP Herren II wurde hier Sechster und MTP Herren III kam auf Rang zwölf.
Im Anschluss an die Siegerehrung gab Georg Pauli bekannt, dass das 54. Prellsteinrennen das letzte Rennen rund um den Prellstein war. Die Veranstalter des VfTN können die Organisation aus Altersgründen nicht mehr übernehmen. Er rief alle Vereine auf, sich Gedanken zu machen, ob es nicht möglich wäre, die Tradition des Prell steinrennens fortzuführen. „An diesem Aufruf möchten auch wir uns gerne beteiligen“, sagt MTP-Vorsitzender Frank Büttner, „es wäre sehr schade, wenn so ein toller familiärer Lauf nicht mehr stattfinden kann.“ Sein Verein werde sich nach der Wahl der neuen Vorstandschaft mit diesem Thema auseinandersetzen.
Zugleich dankte Büttner der „Vereinigung freier Touristen Nürnberg“ für die langjährige Organisation und Durchführung des Rennens und die damit verbundenen schönen Stunden: „Wir werden uns immer wieder gerne an die anspruchsvolle, harte und doch so schöne Strecke erinnern.“